Schüsse an Pfosten und Latte

Überlegene Riederwälder / SG Egelsbach — Eintracht Frankfurt 0:3 (0:1)

Daß man auch mit relativ bescheidenen Mitteln gegen einen übermächtigen Kontrahenten ein achtbares Ergebnis erzielen kann, bewies die SG Egelbach, Vizemeister der A-Klasse Darmstadt. Mit nimmermüdem Fleiß stemmten sich die Platzherren den pausenlosen Angriffen der Riederwälder entgegen. Lange mußten die zahlreichen Eintracht-Fans warten, bis sie die Tücher flattern lassen konnten.

Dabei mangelte es den Frankfurter keineswegs an Ehrgeiz, das Ergebnis in die Höhe zu schrauben. Ihre Kombinationen waren ebenso flüssig wie zielstrebig und die Schüsse voller Pfeffer. Einen starken Verbündeten hatten die Platzherren allerdings in Bronnert, der durch erschreckende Abschlußschwächen die hervorragende Vorarbeit von Solz, Huberts und Grabowski immer wieder zunichte machte. Den immer dichter werdenden Abwehrblock der Gastgeber versuchte Hinterhaltschütze Blusch zu brechen. In der 28. Minute fegte ein Schuß dieser Sorte den Zuschauern die Hüte vom Kopf.

Als nach einer halben Stunde noch immer kein Tor gefallen war, gab es die ersten Pfiffe. Lothar Schämer, in Egelsbach der Liebling des Volkes, markierte schließlich mit einem Flachschuß ins kurze Eck die knappe Pausenführung. Im zweiten Durchgang kam Lindner für Grabowski und der nie beschäftigte Tilkowski überließ seinen Posten pro forma Feghelm. Längst hatten die Platzherren es aufgegeben, durch Konterschläge für Abwechslung zu sorgen.

Mit ungezählten blauen Flecken mußten die Egelsbacher es bezahlen, daß sie sich mutig In die Schüsse warfen. Außennetz, Pfosten und Latte lieferten eindrucksvolle Beweise ihrer Stabilität. Auch wenn die Eintracht versuchte, durch das Spiel über die Flügel zum Ziel zu kommen, um das engmaschige Abwehrnetz aufzureißen, fand sich im letzten Moment doch noch ein Egelsbacher, der den Ball wegschlug. Zweimal nur war alle Mühe vergebens. ('Frankfurter Rundschau' vom 13.06.1968)

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