Den hohen Sieg nicht leicht gemacht

Freundschaftsspiel: VfB Gießen-Eintracht Frankfurt 0:5 (0:2)

Wenn ein Amateurverein einen Bundesligisten einlädt, wird er sich in der Regel „verreißen", um die unausweichliche Niederlage in Grenzen zu halten. Die Gießener machten eine hochwohllöbliche Ausnahme und zeigten den Frankfurtern, daß man auch spielerisch bestehen kann. So entwickelte sich am Gießener Waldsportplatz ein flottes Spielchen, in dem es äußerst fair zuging und lediglich der VfB-Stopper Kraus eine Viertelstunde vor Schluß durch ein mehr unglückliches Foul angeschlagen den Platz verließ.

Die Eintracht, die bis auf die verletzten Tilkowski und Huberts in ihrer Gala-Besetzung antrat, hatte sich die Sache leichter vorgestellt. Als aber Gießens ewig Junger und früherer Hessenauswahl- Spieler Jürgen Himmelmann in den ersten zehn Minuten zweimal zum Schuß kam, Jusufi einmal auf der Linie rettete und der zweite Ball knapp vorbeiflog, nahm auch Lutz die Angelegenheit ernster. Daß es bei der Eintracht nicht ganz so reibungslos lief, war Gießens Linksaußen Hegmann zu verdanken, der Jusufis Ausflüge erheblich störte, und der Deckungsreihe Giesa, Szendkowski, Fritz und Kraus. An diesem Riegel und den davor postierten Schneider und Sparre rannte sich das Mittelfeldgespann Sztani—Blusch mehr fest als ihm lieb war. Daß die Eintracht doch verhältnismäßig hoch gewann, war der enormen Schußkraft ihres Sturmes zu verdanken. Hier haperte es bei den Gießenern — bis auf Himmelmann — doch gewaltig. ('Frankfurter Rundschau' vom 08.06.1968)

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