GVAV Groningen - Eintracht
Frankfurt |
Freundschaftsspiel 1967/1968
1:2 (1:1)
Termin: 09.04.1968 (Flutlichtspiel)
Zuschauer: 6.000
Schiedsrichter: Happenbrouer
Tore: 1:0 Petersen (29.), 1:1 Lothar Schämer (37., Elfmeter), 1:2 Peter Blusch (75.)
GVAV Groningen | Eintracht Frankfurt |
|
|
Wechsel |
Wechsel
|
Trainer |
Trainer |
(Nieuwsblad van het Noorden)
Entscheidung durch Peter Blusch Groningen - Eintracht Frankfurt 1:2 /Steigerung nach dem Wechsel Ein Peter Blusch mit Siebenmeilenstiefeln schaffte die Entscheidung. Er schoß, wenn des Gegners Torgebälk in sein Visier kam, Entfernung unerheblich, und nach fünf Fahrkarten traf er schließlich in der 75. Minute ins untere Eck. Damit versöhnte er für vieles, was vorher Elek Schwartz die Sorgenfalten auf die Stirn trieb, denn Peter Blusch war so von Temperamentausbrüchen geschüttelt, daß die 6000 ihm sachte böse wurden, wenn er die holländischen Stürmer gar zu hart nahm, daß Blusch selbst unsicher wurde und Luftlöcher in Serien produzierte und schließlich sogar einen Querschläger zum eigenen Tor schickte, den Feghelm nur mit Mühe unschädlich machen konnte. Vielleicht war das sogar die größte Tat des jungen Eintrachthüters, der in der zweiten Halbzeit Tilkowski ersetzte. Mehr hatte er kaum noch zu halten, denn in der zweiten Halbzeit regierte die Eintracht in diesem Freundschaftsspiel auf holländischem Boden deutlich. Das war in der ersten durchaus nicht so. Da klafften die Lücken in der Abwehr, da kamen die Holländer frei zum Schuß, da hatte Tilkowski zweimal gewaltige Mühe, um den Ball um den Pfosten zu drehen, und da waren die Gegenangriffe spärlich und stochernd. Zum 1:1 in der 36. Minute verhalf ein Elfmeter, den Schiedsrichter Happenbrouer etwas großzügig verschenkte. Nickel war über die Beine des holländischen Kapitäns Kueman gestolpert. Es war 50 Zentimeter hinter der Strafraumlinie, und niemand hätte sich wohl daran gestört, wenn das Spiel weitergelaufen wäre. Lothar Schämer ließ sich diese Gelegenheit nicht entgehen. Die Holländer aber waren in der 29. Minute mit 1:0 in Führung gegangen. Ihr gefährlichster Stürmer, der lange Petersen auf Linksaußen, hatte sich so weit rechts abgesetzt, daß der um zwei Köpfe kleinere Wirth ihm nicht emsig genug folgen konnte, und bombte von dort aus den Ball unters Tordach. Ausfall Sztani Elek Schwarz schickte die 15, die er mit auf diese Reise genommen hatte, aufs Feld, und trotzdem spielte die Eintracht eigentlich meist nur mit zehn Mann. Denn für den emsigen Friedrich stand diesmal Istvan Sztani in der Verbindung und bei ihm zerbrach das Spiel, wenn er auch nur in Ballnähe kam. Meistens allerdings lief es an ihm vorbei. Der Antritt ist nicht mehr schnell genug, stets kommt er einen Schritt zu kurz und die Pässe stimmen auch nicht mehr. Darunter litt in der ersten Halbzeit Oskar Lot,j davon ließ sich allerdings in der zweiten Jusufi nicht beeindrucken. Das war die Ueberraschung nach der Pause, als Jusufi mit der Nummer 13 für Oskar Lotz als Rechtsaußen eintrat, dann aber mehr und mehr in die Mitte tendierte, um rechts eine Sportstrecke für Hölzenbein zu lassen, nachdem sich alsbald erwies, daß Hölzenbein in der Sturmmitte sich nicht durchsetzen konnte und zwei der schönsten Chancen des Spiels versiebte. Nickel hatte den direkten Vergleich mit ihm zweifellos gewonnen, sehr unterschiedlich agierte Racky, aber ein wenig lag es auch daran, daß das Verständnis zu Willi Huberts fehlte, der als vorsichtiger und cleverer Mann diesmal seinen Bereich hinter die Mittellinie verlegte, weil sein Partner Sztani Schwierigkeiten hatte, die Spielrichtung im erforderlichen Tempo zu wechseln. Emsig und fleißig war Siegfried Bronnert, aber, auch wenn er nicht zum Torschuß kam, war die große Stütze der ganzen Mannschaft Lothar Schämer. So zog er von Dieter Lindner die Kapitänsbinde an und nahm auch seinen Platz in der Innenverteidigung. Kein rauschender Sieg Es war kein rauschender Sieg, wie man ihn bei der Eintracht In den letzten Wochen im Stadion erlebte, aber er war mit Fleiß und Tempo erkämpft und mit Blick auf die zweite Halbzeit, wo Groningen kaum noch das Eintrachttor bedrohen konnte, auch hoch verdient.
So gut wie sicher: Blusch geht Zur Auffrischung ihrer Lizenzspieler-Abteilung will die Frankfurter Eintracht In erster Linie auf talentierte Amateure aus den eigenen Reihen zurückgreifen. Amateurnationalspieler Keifler ist in dei nächsten Bundesliga-Saison ebenso im Kreis der Frankfurter Lizenzspieler zu erwarten wie der in den vergangenen Wochen mit großem Erfolg eingesetzte 19 Jahre alte Halbstürmer Nickel. Als dritten Amateur aus dem eigenen Lager wird die Eintracht voraussichtlich dem Talent Kalb einen Vertrag geben. Von den zur Zelt verpflichteten 22 Lizenzspielern
scheidet am Ende der Saison der vor zwei Jahren aus Lüttich
zurückgekehrte naturalisierte Ungar istvan Sztani aus. „Wir
wollen uns allerdings noch von einigen, weiteren Spielern trennen",
erklärte Eintracht Pressewart Manfred Birkholz. So gut wie
Von den Spielern, deren Verträge am Ende der Saison auslaufen, wird Blusch mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit zum 1. FC Köln gehen, ueber die Zukunft des Jugoslawen Jusufi ist noch nichts bekannt. Der vor zwei Jahren nach Frankfurt gekommene frühere Nationalspieler von Partizan Belgrad hat mehrere Angebote, darunter auch aus dem Ausland. Eine Erneuerung der Verträge mit Mannschaftskapitän Lindner und Solz ist in den nächsten Wocne zu erwarten. ('Frankfurter Rundschau' vom 10.04.1968)
|