Alemannia Aachen - Eintracht Frankfurt

Bundesliga 1967/1968 - 23. Spieltag

2:1 (2:0)

Termin: Sa 17.02.1968, 15:30 Uhr
Zuschauer: 15.000
Schiedsrichter: Jan Redelfs (Hannover)
Tore: 1:0 Karl-Heinz Bechmann (19.), 2:0 Heinz-Gerd Klostermann (32.), 2:1 Walter Bechtold (75.)

 


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Alemannia Aachen Eintracht Frankfurt

  • Gerhard Prokop
  • Rolf Pawellek
  • Josef Thelen
  • Erwin Hermandung
  • Josef Martinelli
  • Karl-Heinz Bechmann
  • Heinz-Gerd Klostermann
  • Erwin Hoffmann
  • Herbert Gronen
  • Alfred Glenski
  • Karl-Heinz Krott

 


 

Wechsel
  • Karl-Heinz Sell für Karl-Heinz Krott (78.)
Wechsel
Trainer
  • Michael Pfeiffer
Trainer

 

 

"Alte Herren"

Zumindest teilweise sind die Ärzte im Kampf gegen die grassierende Grippe erfolgreich: Zwar muss Grabowski, der sich durch das Fahren in seinem offenen Sportwagen einen Infekt eingehandelt hat, weiterhin pausieren, aber bei anderen sind die Ärzte im Kampf gegen die grassierende Grippe zumindest teilweise erfolgreich: Huberts nimmt am Montag vor der Reise nach Aachen das Training wieder auf und steht für das Gastspiel am Tivoli zur Verfügung. Sein Einsatz, der Sztani den Platz im Mittelfeld kostet, bedeutet auch die einzige Veränderung in der Startelf gegenüber der Partie gegen Duisburg.

Der Österreicher zeigt sich optimistisch, geht nicht nur von einem Sieg in Aachen aus, sondern sieht auch Chancen, dass es die Eintracht noch ins obere Tabellendrittel schaffen kann: "Ich hoffe fest, dass wir noch ganz vorne mitmischen." Bei sieben Punkten Rückstand auf den zweiten Tabellenplatz und dem noch ausstehenden Nachholspiel gegen den VfB Stuttgart ist dies zwar ein ehrgeiziges, aber keineswegs ein utopisches Ziel.

Die beiden zu vergebenen Punkt wecken naturgemäß auch Begehrlichkeiten bei den gastgebenden Alemannen, die durchaus selbstbewusst in diese Partie gehen können. Denn ihr Stadion Tivoli - der 32.000 Zuschauer fasst und ohne störende Laufbahn zwischen Rängen und Spielfeld auskommt - hat sich bislang als nur schwer einnehmbare Festung erwiesen. Zwar musste man bei der Bundesligapremiere im ersten Saisonspiel eine 0:4-Heimniederlage gegen Bayern München verbuchen, seither konnte aber kein anderer Verein mehr am Tivoli gewinnen. Nicht zuletzt aufgrund dieser Heimstärke hat sich der Neuling bislang mehr als wacker geschlagen und nimmt mit 23:21 Punkten - einem mehr als die Eintracht - einen guten achten Rang ein.

"Wer nach den nächsten drei bis vier Spielen unten steht, der wird in dieser Saison wahrscheinlich nie mehr unten herauskommen, und wer oben steht, wird oben bleiben", schätzt Aachens Trainer Michel Pfeiffer die gegenwärtige Situation in der Bundesliga ein. "Aus diesem Grunde ist ein Sieg gegen die Frankfurter Eintracht für uns ungeheuer wichtig. Ein Sieg bringt uns zwei Punkte ein, bei einer Niederlage verlieren wir praktisch deren drei und rutschen womöglich vier Plätze nach hinten. Unser Torverhältnis hat sich durch die 1:5-Niederlage in Hamburg derartig verschlechtert, dass sich die Zahl der Minustreffer im Falle einer neuen Enttäuschung wie ein dritter Verlustpunkt auswirkt. Aber der Schuss vor den Bug kam genau im richtigen Augenblick. Jetzt geht's im alten Stil weiter."

Pfeiffer ist Alemanne aus Überzeugung. 1949 war der junge Stürmer von der Eschweiler SG zum Tivoli gewechselt, schaffte es 1954 sogar zu einem Länderspiel für Herbergers DFB-Auswahl und betritt insgesamt 244 Meisterschaftsspiele für die Alemannia, in denen er 75 Tore erzielte. Zum Ende seiner aktiven Laufbahn spielte er noch bei Rot-Weiss Essen und beim niederländischen Verein Fortuna 54 Geleen, ehe seine Trainerkarriere bei Roda JC Kerkrade, Sittardia Sittard und dem SC Schwenningen folgte. Seit 1966 ist sein Platz auf der Trainerbank für die Heimmannschaft des Tivoli.

Um nichts dem Zufall zu überlassen, war der Technische Direktor des Vereins, Fritz Hack, sogar zum Heimspiel der Eintracht gegen den MSV gereist. Dessen Bericht über den mühevollen 3:2-Sieg der Frankfurter kommentiert Pfeiffer: "Mag sein, dass die Eintracht am vorigen Samstag etwas glücklich gewonnen hat. Aber die Duisburger sind auf auswärtigen Plätzen ein ganz unangenehmer Gegner."

Die 17.000 Besucher, die trotz Kälte und Schneefall auf den Tivoli gekommen sind, sehen in der Anfangsphase eine starke und selbstbewusste Eintracht. Bereits nach drei Minuten hat Hölzenbein nach einem Pass von Schämer die Chance zur Gästeführung, doch allein auf das Tor zulaufend zögert er zu lange, so dass ihm Aachens Torhüter Prokop den Ball von den Füßen angeln und klären kann. Und in der 10. Minute knallt Bechtold aus 20 Metren einen strammen Schuss über den Kasten.

Allerdings bleibt dieser vehemente Start der Eintracht in die Partie ein Strohfeuer. Geschickt hält Aachen dagegen und erarbeitet sich Chancen. Insbesondere Klostermann stellt seinen Gegenspieler Schämer, der dem schnellen Außenstürmer zu viel Platz lässt, vor Probleme. Ein ums andere Mals muss Lindner die Lücken stopfen, die der zu offensiv agierende Schämer und auch die unsicheren Blusch und Jusufi aufreißen.

In der 19. Minute wird der engagierte Auftritt der Heimmannschaft dann mit dem 1:0 belohnt: Glenski kann die Frankfurter Deckung mit einem Querpass auf Karl-Heinz Bechmann aushebeln, der Ball gelangt zum Adressaten, der mit seinem direkten Flachschuss aus 16 Metern Tilkowski keine Chance lässt. Zehn Minuten später steht es um ein Haar 2:0, doch Tilkowski kann gegen Glenskis Volleyschuss einen höheren Rückstand verhindern.

Mit der Führung im Rücken spielt die Alemannia immer stärker auf. Klostermann und Krott liefern ein überzeugendes Flügelspiel ab, Bechmann und Hoffmann arbeiten im Mittelfeld effizient, der Außenverteidiger Martinelli schaltet sich gezielt in die eigenen Angriffe ein. In der 32. Minute ist erneut Glenski der Ausgangspunkt zu einem Aachener Treffer. Sein Schuss wird von Tilkowski an die Latte gelenkt, prallt zurück, der von Schämer sträflich allein gelassene Klostermann ist zur Stelle und drückt den Ball mit der Stirn zum 2:0 ins Tor.

Auch in der Folgezeit verändert sich wenig auf dem Platz - die Alemannia ist dominierend, erspielt sich auch eine Reihe an Einschussmöglichkeiten, kann aber keinen dritten Treffer verbuchen. Bei der Eintracht wiederum fällt Huberts kaum auf, die Außenstürmer Lotz und Solz haben einen schwachen Tag erwischt und massive Probleme mit dem rutschigen Untergrund. Hölzenbein, dem die Rolle in der vordersten Spitze zugedacht ist, kann sich zwar mit seinem schnellen Antritt einige Male von seinem Gegenspieler Hermandung lösen, zeigt aber wenig Übersicht. Am besten in Szene setzen kann sich noch Bechtold, der sich allerdings zu weit zurückfallen lässt.

Sekunden vor der Pause verpassten nacheinander mit einem Nachschuss Glenski, Gronen und Klostermann das 3:0, so dass es letztlich bis zum Halbzeitpfiff durch Schiedsrichter Redelfs bei der Zwei-Tore-Führung der Heimelf bleibt. Die größte Enttäuschung bietet heute die Eintracht-Abwehr, die allerdings von den Mittelfeldspielern Huberts und Friedrich, die kaum einmal mit zurück eilen, herzlich wenig unterstützt werden.

Trainer Elek Schwartz nimmt sich seine Spieler in der Halbzeitpause zur Brust: „Ihr spielt wie die Anfänger. Ihr blamiert euch bis auf die Knochen. Führt nicht den glatten Boden an, auf dem müssen die Aachener ja auch spielen ...“ Die Eintracht nimmt sich die Standpauke ihres Trainers kurzzeitig zu Herzen, doch Prokop pariert gegen Solz in der 47. Minute in toller Manier.

In der 66. Minute meistert Prokop einen Versuch Hölzenbeins mit der Faust, ansonsten setzt sich in der zweiten Halbzeit die Aachener Überlegenheit im Schneetreiben fort, allein Tore wollen den Alemannen nicht gelingen. Doch ihr aufwendiges Spiel mit hohem läuferischen Einsatz kostet auf dem matschigen Boden viel Kraft, so dass sich das Kräfteverhältnis auf dem Platz rund 20 Minuten vor dem Abpfiff zu wandeln beginnt. Endgültig scheint das Spiel zu kippen, als Bechtold in der 75. Minute im Mittelfeld einen Steilpass von Schämer aufnimmt, Martinelli aussteigen lässt, dadurch allein vor dem Tor steht und Prokop aus 16 Metern mit einem satten Schuss bezwingt.

Es steht nur noch 2:1 - Aachen wirkt jetzt müde und nervös. Martinelli verzichtet nun auf Ausflüge nach vorne und sichert als letzter Mann hinter der Abwehrkette zusätzlich ab, Trainer Pfeiffer bringt für den erschöpften Krott mit Karl-Heinz Sell einen frischen Mann. In der turbulenten Schlussphase werden Bechmann und Hoffmann verletzt, spielen aber weiter. Und die Frankfurter haben Chancen zum Ausgleich: Hölzenbein rutscht an einer Vorlage von Solz vorbei, Huberts zielt über das Tor, der nun stürmende Schämer lässt sich vom nun verteidigenden Klostermann den Ball kurz vor dem Schuss noch vom einschussbereiten Fuß nehmen. Allein, ein Tor will den Adlerträgern nicht mehr gelingen, so dass es beim 2:1 bleibt.

"Nein, an den Stollen kann es nicht gelegen haben", weist Schwartz die Mutmaßungen der Journalisten ins Reich der Fabel, die die Gründe der Niederlage in der mangelhaften Ausrüstung ausfindig gemacht zu haben glauben. "Die waren so lang - länger geht nicht." Auch dass das Wetter schlecht und der Platz tief gewesen sei, taugt in den Augen des Eintracht-Trainers nicht als Entschuldigung, denn damit waren die Aachener genau so konfrontiert. Alles in allem, so stellt Schwarz fest, "hat der Gegner schneller und vor allem direkt gespielt - und deshalb verdient gewonnen." Härter geht Eintracht-Präsident Gramlich mit seiner Mannschaft ins Gericht, die er als "Alte Herren" bezeichnet - dabei ignorierend, dass mit Lindner und Tilkowski zwei ältere Semester noch die besten Leistungen im Adlerdress boten. So, tut Gramlich weiterhin kund, gehe es auf keinen Fall weiter.

Verständlicherweise sehr zufrieden ist dagegen Aachens Trainer Michel Pfeiffer, der stolz die Frage in die Runde stellt: "Sind wir nicht ernste Konkurrenten der Großen? So sollte die Mannschaft immer kämpfen. Ich bin sehr zufrieden." Enttäuscht zeigt er sich dagegen von der Eintracht: "Ich weiß nicht, wie sie in Nürnberg gewinnen konnte. Gegen diese Eintracht hätten wir doch unbedingt höher gewinnen müssen.“


Jugendliche Randnotiz

Ein Testspiel der Eintracht-Junioren am Montag vor der Partie der Profis in Aachen gegen die Fohlenmannschaft des TSV 1860 München auf dem Hartplatz am Riederwald weist prominenten Besuch auf. Unter den 100 Zuschauern befinden sich neben Eintracht-Präsident Rudi Gramlich und Trainer Elek Schwartz auch Kurt Baluses, der Trainer der Offenbacher Kickers.

Zu sehen bekommen die Besucher eine gute Leistung des Eintracht-Nachwuchses, Amateurtrainer Udo Klug ist mit seinen Schützlingen zufrieden. Auf Vorlage von Bischof erzielt Wirth (20.) den Führungstreffer. Fünf Minuten vor Schluss sorgt Hölzenbein nach Vorarbeit von Hinze für das 2:0. Den besten Eindruck hinterlassen Verteidiger Wirth, Mittelfeldspieler Kalb und Stürmer Nickel.

Am späten Dienstagabend tritt die Juniorenmannschaft dann mit dem Zug die Reise ins italienische Viareggio an, wo sie beim internationalen Juniorenturnier mit 16 teilnehmenden Mannschaften im ersten Spiel auf den AC Bologna trifft, aber trotz eines überragenden Nickel durch einen Gegentreffer in der Schlussminute mit 1:2 verliert.

Bereits am Montag folgt das Rückspiel gegen den AC Bologna in Pisa, bei dem die Jungadler zur Pause mit 1:0 durch ein Tor von Nickel führen. Nach dem Ausgleich gelingt Kalb der Siegtreffer zum 2:1. Das über das Weiterkommen entscheidende Elfmeterschießen können die Eintracht-Junioren dann mit 6:4 für sich entscheiden. Doch im Viertelfinale ist am Mittwoch Schluss. In einem ruppigen Spiel auf miserablem Platz verliert der Eintracht-Nachwuchs gegen Vojvodina Novi Sad mit 0:2.


Zwischenton: Frankfurts Rechtsaußen und sein Autotick

Eingemummt liegt der junge Mann im Bett seines kleinen Zimmer in der elterlichen Wohnung in Wiesbaden-Biebrich: Jürgen Grabowski. Der Rechtsaußen der Frankfurter Eintracht spricht mit Wolfgang Rothenburger vom Kicker-Sportmagazin über den Beginn seiner Fußballerlaufbahn. Dabei stellt sich heraus, dass Grabowski erst mit seinem Wechsel zur Eintracht zum Flügelstürmer wurde, weil Elek Schwartz in seinem 4-2-4-System auf dieser Position für ihn Verwendung hatte. In seinem früheren Klub FV Biebrich wurde er dagegen ab seinem achten Lebensjahr an immer als Halbstürmer eingesetzt. „Heute würde man dazu Mittelfeldspieler sagen“, erläutert Grabowski, “aber die Eintracht brauchte damals einen Rechtsaußen. Und so sattelte ich eben um.“

Und das mit Erfolg, denn nur zehn Monate nach seinem Bundesligadebüt spielte er in Dublin zum ersten Mal für die Auswahl des DFB - als Rechtsaußen. Damals schrieb der Kicker: „Jürgen Grabowski verblüffte in Dublin auch hartgesottene deutsche Beobachter. Der Frankfurter startete schüchtern, verlor zunächst einige Zweikämpfe, begann dann aber, sich den Ball zurückzuerkämpfen. Mit Erfolg! Man sah förmlich, wie er wuchs, wie sein Selbstbewusstsein stieg und ihn schließlich auch zur spielerischen Leistung führte.“ „Da spielte auch Helmut Haller neben mir“, schwärmt erinnert sich der Gelobte an die Partie in Dublin: „Vielleicht war gerade dieses Spiel ein Beispiel dafür, wie sehr ein Flügelstürmer von den Leuten im Mittelfeld abhängig ist. Ein Mann wie Haller versteht es, seinem Nebenmann - ich denke hier einmal an mich - den Bewacher wegzuziehen oder die Bälle so zu servieren, dass mein unmittelbarer Widersacher ausgeschaltet ist, ohne dass ich mich erst in einen Zweikampf einlassen muss. Auch das ist ein wichtiges Tüpfelchen im modernen Spiel. Es heißt nicht umsonst: Spiele werden im Mittelfeld entschieden. Das gilt auch für die Wirksamkeit eines Außenstürmers. Er muss ins Spiel gebracht werden, um sein eigenes Spiel zur Entfaltung bringen zu können.“

„Da kennt man mich schlecht“, bestreitet Grabowski den häufig an ihn gerichteten Vorwurf, er weiche Zweikämpfen aus: “Aber einem Außen steht meist der gegnerische Verteidiger auf den Füßen. Zudem hat es der Verteidiger doch leichter. Er braucht den Ball praktisch nur ins Aus zu spitzeln, um Erfolg zu haben. Der Flügelstürmer aber muss erst einmal um seinen Mann, manchmal auch um zwei herum, ehe er freie Bahn zum Flanken bekommt. Im Übrigen glaube ich, mehr Duelle zu gewinnen als zu verlieren. Den Nutzeffekt aber bringen erst die Stürmer, die mit Vorlagen und Flanken etwas anfangen sollen. Ein Außenstürmer wird auch daran gemessen.“

Für verbesserungswürdig hält er sein Kopfballspiel: „Da aber macht nur Übung den Meister. Den richtigen Moment des Absprunges zu beherrschen, das muss trainiert und nochmals trainiert werden.“ Grabowski lässt aber nicht den Vorwurf auf sich sitzen, ihm würde die notwendige Durchsetzungskraft fehlen: „Da trügt der Schein. Wer einen Zweikampf gewinnen will, der kann sich heute nicht mehr nur auf seine spielerischen Fähigkeiten verlassen.“ „Ich bin überzeugt davon, kämpferisch stärker geworden zu sein. Dass es manchmal spielerisch Abstriche gab, lag vielleicht auch an der Situation, in die Eintracht Frankfurt plötzlich geraten ist. Jetzt heißt es für Eintracht plötzlich, kämpfen und nochmals kämpfen. Das spielerische Moment wird sicherlich stärker herauskommen, wenn wir alle über den Berg sind.“

Grabowski bleibt dabei, dass ein Flügelstürmer oft nur so gut sein kann wie seine Leute, die ihm die Bälle servieren sollen und ist überzeugt davon: In bester Form und bester Kondition braucht er sich in der Nationalmannschaft hinter niemandem zu verstecken, der für den Rechtsaußenposten in Frage kommt. Dennoch reichte es bislang nur zu vier Länderspielen in der A-Mannschaft, die übrigens alle zu Null gewonnen wurden. „Mein schwächstes absolvierte ich ausgerechnet vor deutschem Publikum beim 1:0 gegen Rumänien in Ludwigshafen“, sagt Grabowski, dem die besseren Spiele in Belfast, Ankara und eben Dublin gelangen – allesamt im Ausland. Seit dem Länderspiel am 12. Oktober 1966 in der Türkei hat sich Bundestrainer Helmut Schön aber nicht wieder bei Grabowski gemeldet: „Dabei glaubte ich felsenfest, zum Kreis zu zählen.“

Aber nicht nur zur Nationalmannschaft auch zu dem ihm nachgesagten „Auto-Tick“ wird Grabowski befragt. „Ich weiß, worauf Sie anspielen. Ich fahre einen Mercedes. Das fällt manchen ins Auge. Ich gebe zu, dass ich leidenschaftlich gern Auto fahre. Andererseits aber muss ich zum Training und zurück täglich 105 km zurücklegen! Da sitzt man gern in einem schnellen und stabilen Wagen. Außerdem habe ich eben diesen Mercedes preisgünstig erworben. Für das gleiche Geld hätte ich mir auch einen Wagen der mittleren Preisklasse kaufen können. Und dann hätte sicherlich kein Hahn danach gekräht.“

Ein Umzug nach Frankfurt, der ihn näher an Trainingsplatz und das Stadion bringen würde, ist trotz des schnellen Autos immer wieder ein Thema – auch für Grabowski: „Das habe ich mir schon oft durch den Kopf gehen lassen! Auch hier gibt es für mich ein Aber. Ich würde dann wohl jede Möglichkeit ausnutzen, um heim nach Wiesbaden zu fahren. Die Strecke bliebe die gleiche. Und ob ein Junggesellendasein in irgendeinem möblierten Zimmer ersetzen kann, was Mutter einem an häuslicher Geborgenheit bietet? Außerdem habe ich gerade in Wiesbaden Freunde, Bekannte. (fgo/rs)

 

 

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