Eintracht Frankfurt - AC Turin

Alpenpokal 1967 - 1. Spiel

0:0 abgebr.*

Termin: 10.06.1967 in Wiesbaden (Flutlichtspiel)
Zuschauer: 12.000
Schiedsrichter: Tschenscher (Mannheim)
Tore: ./.

* Spielabbruch erfolgte nach Zuschauertumulten in Wiesbaden, das Spiel wurde mit 0:0 gewertet.

 


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Eintracht Frankfurt AC Turin

 


  • Vieri
  • Poletti
  • Trebbi
  • Puia
  • Cereser
  • Bolchi
  • Simoni
  • Ferrini
  • Meroni
  • Moschino
  • Facchin

 

Wechsel Wechsel
Trainer Trainer
  • Rocco

 

 

Gastspiel wurde zum Skandal

Eintr. Frankfurt — AC Turin 0:0 abgebr.

Beim Werbespiel in der „Fußball-Provinz" Wiesbaden um kleinen Einsatz, den Alpen-Pokal, war die Lunte an das Pulverfaß binnen fünf Minuten gelegt. In der 74. Minute wurde Abbe im Strafraum umgestoßen, in der 75. und 77. Minute wälzte sich Bechtold zweimal am Boden, Eintrachtler und Turiner bildeten eine erregte Traube um Schiedsrichter Tschenscher, Fanatiker (etwa 300) liefen auf den Rasen, Bierflaschen flogen, Schlägereien zwischen Frankfurter Fans und Gastarbeitern gingen in Szene. Der vorher so langmütige Kurt Tschenscher machte kurzen Prozeß und marschierte auf die Kabine zu. Der Abbruch geschah in der 79. Minute.

Über das, was anschließend noch im Kabinengang passierte, sagte Willi Huberts: „Vieri hat mir mit der Faust auf den Mund geschlagen", und seine geschwollenen Lippen waren sein bester Zeuge. Bechtold hatte sich nach einer halben Stunde noch nicht von den beiden Schlägen an den Kopf und in den Unterleib erholt. Eintracht-Trainer Elek Schwartz, den es nicht mehr auf der Bank gehalten hatte, war zuvor in einen handgreiflichen Disput mit Turiner Begleitern verwickelt und schimpfte nach dem Abbruch: „Der AC Turin ist eine Schande für den Fußball. Von der ersten Minute an hatte er nur die Absicht, unsere Spieler niederzuschlagen." Vierzig Minuten nach dem Abbruch wurde Tschenscher, der Puja und Moschino mehrfach verwarnt hatte, aber es vergaß, ein Exempel zu statuieren, auf Schleichwegen aus dem Stadion geführt. Achtzig Minuten nach dem skandalösen Finale wurde Turins Bus ebenfalls zum zweiten Eingang des Wiesbadener Stadions hereingefahren und die Mannschaft von einem 30köpfigen Polizeiaufgebot sicher verladen.

Was auf dem Spielfeld passiert war, ist dazu geeignet, den Eindruck zu bestätigen, die Italiens mauernde Klubs dem Fußball-Ruin zutreiben. Ohne Maldini und Combin war der AC Turin lediglich auf das schon bei 1860 München erzielte 0:0 aus, in der zweiten Halbzeit mit allen unsportlichen Mitteln, vom Schauspiel bis zum brutalen Foul. Die stark ersatzgeschwächte Eintracht, die in Kraus einen ausgezeichneten Reserveverteidiger hatte und nur in Grabowski einen starken Stürmer, fand keine Mittel, den Catenaccio zu knacken. ('Kicker' vom 12.06.1967)

 

 


 

 

Abbruch in Wiesbaden

Eintr. Frankfurt — AC Turin 0:0 abgebr.

WIESBADEN. — Ein unrühmliches Ende nahm das erste Spiel der Frankfurter Eintracht im Alpenpokal gegen den AC Turin. Beim Stande von 0:0 vor 12.000 Zuschauern im Wiesbadener Stadion, brach der Mannheimer Schiedsrichter Tschenscher in der 79. Minute das „Freundschaftsspiel" ab, weil rund 250 Zuschauer, darunter zahlreiche italienische Gastarbeiter, das Feld gestürmt hatten. Vorausgegangen waren zahlreiche Derbheiten der Italiener, die in der 75. und 79. Minute in zwei grobe Fouls gegen den jungen Eintracht-Halblinken Bechtold ausarteten. Tschenscher hatte allerdings keinen der überaus harten italienischen Spieler vom Platz gestellt. ('Sport-Magazin' vom 12.06.1967)

 

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