Eintracht Frankfurt - NK Dinamo
Zagreb |
Messepokal 1966/1967 - Halbfinale, Hinspiel
3:0 (2:0)
Termin: 07.06.1967
Zuschauer: 9.000
Schiedsrichter: Kitabdjian (Frankreich)
Tore: 1:0 Jürgen Grabowski (13., Elfmeter), 2:0 Walter Bechtold (15.), 3:0 Wolfgang Solz (67.)
Eintracht Frankfurt | NK Dinamo Zagreb |
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Trainer | Trainer |
Fast schon im Finale! Das 3:0 ist der halbe Weg zum Messepokalendspiel für Frankfurt. Dinamos Sturm machte in Frankfurt nicht den Eindruck, daß er am Mittwoch diese drei Tore wettmachen kann. Dinamos Sturm war hilflos gegen eine Frankfurter Abwehr, die so sicher wirkte, so wenig Risiko heraufbeschwor wie kaum bei einem Bundesligaheimspiel. Vielleicht lag es daran, daß Elek Schwartz sich entschlossen hatte, Lothar Schämer erstmals nach innen in die Abwehrkette zu stellen. Schämer spielte, als hätte er nie etwas anderes getan. Jusufi ging seltener nach vorn, Huberts rückte weit nach hinten, Lindner strahlte neben Schämer wieder Zuverlässigkeit aus. Aus der Tiefe heraus macht Frankfurt am liebsten sein Spiel. Es schoß drei Tore — und es hätte mit etwas Schußglück auch noch drei Tore mehr schießen können. Grabowski war zu dribbelgewandt für die Zagreber, die sich nach 12 Minuten nicht anders zu helfen wußten, als die Notbremse zu ziehen. Frankfurt ignorierte einen alten Grundsatz, ließ den gefoulten Spieler schießen — und hatte doch Erfolg. Hätte Grabowski nur noch etwas mehr Zug zum Tor, Mut, trotz gegnerischer Attacken hineinzustoßen — er wäre noch um viele Grade wirkungsvoller! Bechtold (er schoß ein wunderbares zweites Tor) ist als Stoßstürmer auf dem besseren Platz, Solz stellte mit seinen Linkser-Tricks auch die Dinamo-Abwehr vor Probleme. Auf Frankfurt sich einzustellen, fällt jedem schwer, der zum ersten Male auf sie trifft. Zagreb machte die gleiche Erfahrung und bezahlte es mit einem 0:3. ('Kicker' vom 12.06.1967)
Trainer Schwartz fürchtet Dinamos Härte im Rückspiel FRANKFURT. — Mit einem Bein im Endspiel des Messepokals steht die Frankfurter Eintracht durch ihren Erfolg gegen Dinamo Zagreb. Zwar präsentierten sich die Jugoslawen als glänzende Techniker, die auch das Tempo des Gastgebers durchaus mithalten konnten, aber Dribbelkünstler wie Lamza im Sturm oder Ramljak im Mittelfeld verzögerten bei all ihrem Können doch im Endeffekt den Fluß des Spiels. Die Schwere der Aufgabe seiner Mannschaft im Rückspiel unterstrich Eintracht-Trainer Elek Schwartz nach dem Schlußpfiff: „Drei Tore sind zwar ein schöner Vorsprung, aber die Jugoslawen sind nicht nur technisch glänzende Spieler, sondern auch sehr hart. Ich fürchte, diese Härte wird uns in Zagreb gewaltig zu schaffen machen." Bundesliga-Spielleiter Walter Baresel aus Hamburg lobte: „Die Eintracht hat den deutschen Fußball international schon immer gut vertreten. Es sieht ganz danach aus, als würde sie nach dem Finale der Intertotorunde nun auch das Endspiel im Messepokal erreichen. Ich möchte sagen, gerade die internationalen Aufgaben liegen dieser Mannschaft ganz besonders." Und der als Ehrengast anwesende FIFA-Präsident Sir Stanley Rous erklärte das glatte Ergebnis so: „Die Jugoslawen sind zwar perfekte Ballkünstler, aber den moderneren Fußball hat eben die Eintracht gespielt, und das zahlte sich aus." ('Sport-Magazin' vom 12.06.1967)
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