Eintracht Frankfurt - Borussia Mönchengladbach

Bundesliga 1966/1967 - 26. Spieltag

1:0 (0:0)

Termin: Sa 18.03.1967, 16:00 Uhr
Zuschauer: 33.000
Schiedsrichter: Horst Herden (Hamburg)
Tore: 1:0 Walter Bechtold (61.)

 


>> Spielbericht <<

Eintracht Frankfurt Borussia Mönchengladbach

 


  • Volker Danner
  • Egon Milder
  • Heinz Wittmann
  • Walter Wimmer
  • Berti Vogts
  • Bernd Rupp
  • Rudolf Pöggeler
  • Günter Netzer
  • Herbert Wimmer
  • Gerhard Elfert
  • Jupp Heynckes

 

Trainer Trainer
  • Hennes Weisweiler

 

 

Vogts legte Grabowski an die Kette

Trotz vieler Chancen nur 1:0 gegen Mönchengladbach

Mönchengladbach wollte nicht wieder ins offene Messer rennen. Das machte schon die Aufstellung deutlich. Weisweiler zwang Laumen raus und Poggeler rein. Die Borussen hofften, aus der Tiefe heraus die Konter zu schlagen. Aber so leicht ist eine Mannschaft nicht umzustellen. In der Deckung stand oft einer dem anderen im Wege, auch Netzer zog sich — entgegen der Trainerweisung — weiter zurück als vorgesehen. So kam Frankfurt doch zu seinem Spiel — nur zu keinen Toren.

Das lag weniger an der Gladbacher Deckung als an Torwart Danner. Wo immer die Frankfurter auch hinzielten, Danner hielt! Allerdings machten es ihm die Frankfurter auch etwas leicht: Wir notierten keinen einzigen Flachschuß. Die meisten Schüsse kamen in Brusthöhe. Maßzuschnitt für den gegnerischen Tormann! Und das lag vor allem auch an Vogts, dem giften Verteidiger. Nach den ersten halben Dutzend Duellen war es klar: Hier hatte Grabowski nicht viel zu gewinnen. Grabowski verließ auf dem schweren Boden auch sehr schnell die Kraft ...

Eintracht stürmte sich müde, weil sie zu viele Stationen brauchte, um in Tornähe zu kommen, weil Grabowski kaltgestellt war und Lotz meist den Weg nach innen suchte. Eine gute halbe Stunde lang klappte das Tandem Huberts-Solz. Als sich kein Erfolg einstellen wollte, mußte Huberts erst wieder sich selbst besiegen, um wieder ins Spiel zu kommen. Eintracht vergab sogar die Chance eines „geschenkten" Elfmeters. Schämer, offenbar beeindruckt von Danners Reaktion auf einen seiner kapitalen Freistöße, wollte zu genau zielen — und traf den Pfosten. So entstand jenes Zerrbild, daß eine Mannschaft (Frankfurt) hätte ein Spiel 0:2 verlieren können, das sie schon zur Pause 3:0 gewonnen haben mußte!

Erst Jusufi brachte die Entscheidung. Mönchengladbach ließ ihn laufen, soviel er wollte (Weisweiler bestätigte es, daß dies Absicht gewesen sei). Eine seiner Flanken blieb, durch den starken Wind in der Luft gebremst, förmlich „stehen“, Bechtold köpfte sie ein.

Mönchengladbachs Vorstöße wirkten gefährlicher, weil gradliniger. Von Netzer inspiriert, brauchte Borussia oft nur einen Paß, um die Frankfurter Deckung zu entblößen. Aber die guten Schützen fehlten! Rupp vergab eine Riesenchance, Netzer ebenso. Und zwei gute Möglichkeiten verhinderte Kunter, der schon bei der zweiten Parade des Spieles eine Oberschenkelprellung erlitt, die ihn in der Bewegung hinderte. Frankfurts Tormann war dennoch jederzeit auf dem Posten.

Rupp spielte wirkungslos wie lange nicht, aber er spielte ja gegen Jusufi. Und der ist im Tackling ein Meister. Auch Heynckes, in der zweiten Halbzeit öfter nach links ausweichend, kam kaum um Jusufi herum. Es war wieder einmal ein großer Tag für Jusufi. Ein Spiel, in dem er sich für Frankfurt unersetzlich machte.

Von Bechtold sah man außer beim Tor und einem tollen Schuß nicht allzu viel. Solz war einer der wenigen, die auf diesem kräftezehrenden Boden Kraft bis zur letzten Minute hatten. Deshalb blieb er auch bis zuletzt Frankfurts gefährlichster Stürmer.

Die Meinung der Trainer

Schwartz: „Mönchengladbach spielte wie man heutzutage auswärts spielt. Erst einmal ein 0:0 sichern! Beinahe wäre das auch gelungen. Aber das war in erster Linie ein Verdienst ihres Tormannes Danner. Wenn man so lange erfolglos stürmt und so oft angreift wie wir, dann lassen auf solchem Boden die Kräfte nach."

Weisweiler: „Vom Spielverlauf her geht Frankfurts Sieg sicherlich in Ordnung. Doch wenn man die Chancen abwägt, hatten auch wir gewinnen können. Vielleicht war es ein Fehler Netzers, zu lange und zu oft in der Abwehr zu bleiben. Laumen ließ ich pausieren, weil wir uns auf einen starken Ansturm gefaßt machten.“ (Kicker vom 20.03.1967)

 

>> Spieldaten <<





© text, artwork & code by fg