Eintracht Frankfurt - Karlsruher
SC |
Bundesliga 1966/1967 - 24. Spieltag
5:1 (3:1)
Termin: Sa 04.03.1967, 16:00 Uhr
Zuschauer: 23.000
Schiedsrichter: Hans Voss (Münster)
Tore: 1:0 Wolfgang Solz (3.), 2:0 Jürgen Grabowski (7.), 2:1 Christian Müller (24.), 3:1 Walter Bechtold (45.), 4:1 Wilhelm Huberts (57.), 5:1 Jürgen Grabowski (62.)
Eintracht Frankfurt | Karlsruher SC |
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Trainer | Trainer
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Frankfurt drehte gleich groß auf KSC-Abwehr viel zu schwerfällig gegen Eintrachts Angriffe Nach sieben Minuten stand der Sieger fest. Daß Eintracht Frankfurt für gute 20 Minuten nochmal in Schwierigkeiten kam, lag nicht am Gegner KSC. Es war ihr eigenes Verschulden, Zwei Tore in sieben Minuten — das hatte die Eintracht in dieser Saison noch nie vorgespielt. Plötzlich nahm man’s allzu leicht. Bis Christian Müller, der beste, impulsivste KSC-Stürmer, die sorglos lässige Frankfurter Abwehr durchstieß. Nur noch 2:1 — und die alte KSC-Angst kam wieder. Erst Bechtolds 18-m-Schuß 30 Sekunden vor der Halbzeit verscheuchte sie endgültig. Auch nach dem 5:1 drosselte Eintracht das Tempo. Dabei lud diese KSC-Abwehr zu noch weiteren Toren ein. Zwei unbewegliche Spieler (Ehmann, Weidlandt) in der hinteren Reihe, das beschwor ständig Gefahr herauf. Zum Glück war Kafka auch durch einen Grabowski nicht zu entmutigen, der das beste Spiel seit Monaten lieferte. Zum Glück für den KSC putzte Marx so manche Gefahr hinweg, die seine Nebenspieler heraufbeschworen. Gefährlich aber war der KSC nur in der Phase nach dem 2:0, als Eintracht es unterließ, den angeschlagenen Gegner „auszuknocken“. Gefährlich vor allem durch Müller, den Blusch (reaktionsschwach, daher zu vielen kleinen Fouls Zuflucht nehmend) nie stellen konnte und die anderen einfach laufen ließen. Aber ein Müller ist zu wenig. Das eine Tor des KSC läßt nicht erkennen, auf welch wackligen Beinen Frankfurts Abwehr erneut stand. In ihr machte sich die Sorglosigkeit am schnellsten breit. Huberts konnte schalten, wie er wollte. Seine weiten Pässe waren wie nach Modell zugeschnitten. Wenn nur noch einer im Frankfurter Spiel stünde, der den Doppelpaß so beherrschte wie Huberts! Solz ist ein Kämpfer, der keinen Ball verloren gibt. Und weil er vielen Bällen nachsetzt, bei denen andere stehenbleiben, stiftet er ständig Unruhe und Gefahr. Bechtold ist zwar noch nicht wieder der alte, aber gegenüber Bronnert besitzt er jedoch einen entscheidenden Vorteil: Er spielt mehr mit, hilft in der Abwehr aus, kann einen Gegner umspielen. Sein entschlossener Schuß zum dritten Tor machte erst den Weg zum Sieg frei. Friedrich brauchte weniger zu laufen, wenn sein Zuspiel besser wäre und nicht oft den Gegner zum Gegenangriff animieren würde. Lotz wollte allzu oft mit dem Kopf durch die Wand — so lief mancher Mitspieler umsonst in Position, ohne angespielt zu werden. Der KSC muß für Samstag (Mönchengladbach) seine Abwehr stärker machen — Trainer Roth war sich nach dem Spiel darüber im klaren. Die Meinung der Trainer Schwartz: „Ich freue mich natürlich über den Kampfeswillen meiner Mannschaft. Vor allem aber über Grabowski, der sein bestes Spiel nach seiner Genesung feierte. Man muß manchmal auch warten können — und hier hat sich das Warten gelohnt. Der KSC hat uns 20 Minuten lang Schwierigkeiten bereitet." Roth: „Unsere Abwehr schlief noch, als das Spiel längst entschieden war. Von der Abwehr her gesehen, dürfen die beiden ersten Frankfurter Tore nicht fallen. Das 0:2 hat unser Konzept praktisch lahmgelegt. Wir hatten zwei äußerst schwache Punkte in der Abwehr: Ehmann und vor allem Weidlandt." (Kicker vom 06.03.1967)
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