Eintracht Frankfurt - Hannover 96

Bundesliga 1966/1967 - 22. Spieltag

3:3 (0:1)

Termin: Sa 18.02.1967, 16:00 Uhr
Zuschauer: 18.000
Schiedsrichter: Johannes Malka (Herten)
Tore: 0:1 Jürgen Bandura (43.), 0:2 Jürgen Bandura (48.), 1:2 Wolfgang Solz (68.), 2:2 Wolfgang Solz (72.), 3:2 Wolfgang Solz (78.), 3:3 Christian Breuer (87.)

 


>> Spielbericht <<

Eintracht Frankfurt Hannover 96

 


  • Horst Podlasly
  • Klaus Bohnsack
  • Christian Breuer
  • Stefan Bena
  • Otto Laszig
  • Jürgen Bandura
  • Karl-Heinz Mülhausen
  • Werner Gräber
  • Walter Rodekamp
  • Hans Siemensmeyer
  • Kaj Poulsen

 

Trainer Trainer
  • Horst Buhtz

 

 

Frankfurt baut nun den Sturm um!

Drei Solz-Tore machten Hannover fast noch zum Verlierer

Jetzt baut Frankfurt seinen Sturm um! Einen Sturm, der in den letzten Spielen zu viele Chancen brauchte, um Tore zu erzielen. Elek Schwartz will am Dienstag gegen Ferencvaros Budapest im Messepokalspiel dem Schützenkönig der Reserve, Ernst Abbé, und dem jungen Bechtold wieder eine Chance geben. Die Eintracht hatte einen Solz zu wenig und einen Bronnert zu viel. Wolfgang Solz schoß drei Tore (in zehn Minuten), an die niemand mehr glaubte. Bronnert vergab zwei Chancen, bei der das größere Kunststuck allein darin lag, diese Bälle nicht ins Tor zu bringen. Solz brachte, als alles schon verloren schien, den lange vermißten Drang zum gegnerischen Tor. Der Kämpfer Solz bewahrte Frankfurt vor der Niederlage.

Es war typisch für dieses Spiel: der erste Ball, den Feghelm zu halten bekam, war eine Rückgabe in der 10. Minute. Das erste Tor aber schoß Hannover in der wichtigen 43. Minute. Frankfurts Überlegenheit war nur eine Scheinüberlegenheit. Hannover, oft mit sieben Mann im eigenen Strafraum, putzte die kleinen Gefahren hinweg. Grabowski war wiederum nur für 15 Minuten der große Mann. Jusufi wurde es gar nicht erst. Wo war er, als Bandura seine beiden Tore schoß? Jusufi schien Blei in den Beinen zu haben. Vor den Augen des jugoslawischen Auswahlkomitees lieferte er sein bisher schwächstes Spiel. Als er besonders auffallen wollte, fiel er besonders ab.

Wieder kamen Lindner, Friedrich, Blusch zu spät, als Hannover ohne viel Kunst, nur auf direktem Wege, seine Tore vorbereitete. Und Feghelm machte beim dritten Tor keine glückliche Figur. Ein Fehler des Torwartes ist immer ein Tor. Mehr als eine Stunde lang fand Frankfurt kein Rezept gegen Hannovers Abwehr. Erst, als es beim 0:2 um alles oder nichts ging, begann Frankfurt zu spielen und zu fighten. Hannovers Abwehr ging sofort in die Knie.

Die 96er spielten so, wie es Frankfurt nicht liebt: plötzlich vorstoßend aus einer dicht gestaffelten, von dem stämmigen Laszig gut organisierten Abwehr heraus. So fielen die Tore zum 2:0, so fiel das 3:3, als Frankfurt sich des Sieges wohl schon sicher wähnte. Noch nie in dieser Saison schoß 96 so viele Auswärtstore. Und doch bleibt der Sturm die Schwäche auch der Hannoveraner. Sie haben keine entschlossenen Schützen. Ihre besten Männer standen mit Siemensmeyer und Mülhausen der zweiten Linie. Daß Poulsen mitspielte, war kaum zu bemerken. „Das wird erst anders, wenn Skoblar dabei ist“, meinte Trainer Buhtz.

Bei der Eintracht braucht der Ball viel zu lange, um aus der Deckung herauszukommen. Miserables Zuspiel (Friedrich, Jusufi) brachte oft die Hannoveraner in Szene statt die Eintracht. Schiedsrichter Malka gab Freistöße, über deren Berechtigung Zweifel herrschte (so jenen, der zum 3:3 führte) und gab in mindestens einem Falle keinen Elfmeter für Frankfurt, über dessen Berechtigung es keinen Zweifel geben konnte.

Die Meinung der Trainer

Schwartz: „Wir haben eine Zeitlang schwach gespielt. Es fallen gegen uns immer wieder Tore, die nicht fallen dürfen. Wenn man 3:2 führt, muß man diesen Vorsprung auch halten können. Hannover spielte einen Super-Catenaccio. Und doch erzielen wir drei Tore! Einige unserer Spieler wurden zu viel müde!"

Buhtz: „Wir hatten das Spiel so fest in der Hand. Bei 2.0 hatte uns eigentlich nichts mehr passieren können. Und dann mußten wir sogar noch froh sein, 3:3 zu spielen. Frankfurts Schwäche liegt in der Sensibilität seiner Spieler. Unsere Schwäche ist auch unverkennbar. Wir haben im Sturm zu wenig Druck." (Kicker vom 20.02.1967)

 

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