Eintracht Frankfurt - Werder Bremen

Bundesliga 1966/1967 - 15. Spieltag

4:1 (2:1)

Termin: Sa 03.12.1966, 15:00 Uhr
Zuschauer: 14.000
Schiedsrichter: Edgar Deuschel (Ludwigshafen)
Tore: 1:0 Peter Blusch (5.), 1:1 Gerhard Zebrowski (27.), 2:1 Oskar Lotz (39.), 3:1 Walter Bechtold (76.), 4:1 Walter Bechtold (83.)

 


>> Spielbericht <<

Eintracht Frankfurt Werder Bremen

 


  • Günter Bernard
  • Josef Piontek
  • Horst-Dieter Höttges
  • Diethelm Ferner
  • Heinz Steinmann
  • Werner Görts
  • Helmut Schimeczek
  • John Danielsen
  • Arnold Schütz
  • Gerhard Zebrowski
  • Rolf Schweighöfer

 

Trainer Trainer
  • Günter Brocker

Bechtolds Debüt: Zwei Tore!

Mit Lindner kehrte die Ordnung zurück

Das war eine andere Eintracht als gegen den HSV. Schon von der Formation her. Jusufi bezog endlich wieder Position in der Abwehrkette. Lindner war wieder da, die Ordnung kehrte mit ihm zurück. Dazu die Sicherheit, die auch Torhüter Feghelm benötigte. Feghelm war allerdings nicht allzu oft beschäftigt. Da werden Torhüter „kalt" bei solchem Wetter. Durchfrorene Torhüter sind anfälliger. Das war eine andere Eintracht. Auch vom Spielerischen her. Ihr Spiel kam wieder aus der Tiefe heraus — obwohl erst alles besser lief, als sich Huberts weiter zurückzog und die langen Pässe servierte, auf die vor allem Bechtold und Lötz warteten.

Sztanis (1. Bundesligaspiel dieser Saison!) Eleganz am Ball läßt nicht übersehen, daß ihm (noch?) das Tempo eines solchen Spieles fehlt. Erst stoppen, schauen und dann spielen — dazu läßt man ihm heute keine Zeit mehr. Seine Pässe kamen meist zu spät. Bremens Abwehr war dann formiert. Auch Bechtold fand noch nicht den richtigen Rhythmus. Aber der Junge hat „Biß", Wucht. Er kann Tore fabrizieren. Nr. 3 und Nr. 4 waren sein Werk. Und er kann einem Gegner zusetzen. Sein Gegner hieß immerhin Höttges. Jetzt steht Lotz wieder da, wo er am besten hingehört und gleich kam der alte Druck von ihm. Und auch Solz fühlt sich dort wohler, wo er gegen Bremen spielte. Man merkte es an seiner Spiellust.

Was war das den Namen nach eine respektfordernde Bremer Abwehr. Wie wenig aber steckte dahinter! Bernard verhinderte mindestens noch zwei mögliche Tore. War es allein Schimeczeks frühzeitige Verletzung (im Spiel jedoch kaum zu merken), daß sie so leicht aus den Fugen geriet? Piontek ruderte meist hilflos umher. Steinmann brachte keine Ruhe in die Deckung.

Am gefährlichsten wurde Bremen noch, wenn Höttges aufrückte. Der Nationalspieler aber wurde meist in der Abwehr benötigt. Ein Überraschungsschuß von Zebrowski brachte das 1:1 und ließ Bremen kurze Zeit hoffen. Jusufis Kunst der Zerstörung, seine Geschicklichkeit im Zweikampf — er hat sie auf dem neuen (alten) Posten richtig ausspielen können. Eintracht Frankfurt hat mit Jusufi, Lindner und einem in dieser Umgebung wie verwandelten Blusch offensichtlich den Schlüssel zum Erfolg zurückgefunden.

Die Meinung der Trainer

Schwartz: „Heute bin ich zufrieden. Mit dem Ergebnis zumindest. Es lief noch nicht alles so wie erwartet. In der zweiten Halbzeit verlagerten wir unser Spiel auf die linke Seite. Sie erschien uns beim Gegner die schwache Seite zu sein. Das Ergebnis gab uns recht. Mit Lindner ist die Ordnung in die Abwehr zurückgekehrt."

Brocker: „Der Sieg Frankfurts ist verdient, wenn auch etwas zu hoch. Uns wurde durch eine frühzeitige Verletzung von Schimeczek das Konzept verdorben. Er sollte Huberts ausschalten — das ist ihm nachher aber nicht gelungen. Ich glaube außerdem, daß wir einige müde Spieler in der Mannschaft haben." (Kicker vom 05.12.1966)

 

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