Eintracht Frankfurt - Hvidovre IF Kopenhagen

Messepokal 1966/1967 - 2. Runde, Hinspiel

5:1 (1:1)

Termin: 09.11.1966
Zuschauer: 3.000
Schiedsrichter: Syme (Schottland)
Tore: 0:1 Hansen (8.), 1:1 Oskar Lotz (16.), 2:1 Wilhelm Huberts (65.), 3:1 Lothar Schämer (73.), 4:1 Wolfgang Solz (81.), 5:1 Oskar Lotz (Siegfried Bronnert?) (86.)

 


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Eintracht Frankfurt Hvidovre IF Kopenhagen

 


  • J. Henriksen
  • Nielsen
  • Worby
  • Petersen
  • Jespersen
  • B. Henriksen
  • Olsen
  • Sörensen
  • Hansen
  • Larsen
  • Andersen

 

Trainer Trainer
  • Ernst Netuka

 

Hvidovre führte 1:0!

Eintracht Frankfurt — Hvidovre 5:1 (1:1)

FRANKFURT. — Eintracht Frankfurt steht nach einem 5:1 (1:1)-Sieg über den dänischen Fußballmeister Hvidovre Kopenhagen mit einem Bein im Achtelfinale des Messestädtepokals. Nach einer recht schwachen ersten Halbzeit steigerte sich der Bundesligaklub nach der Pause erheblich, so daß die Dänen mit dem Ergebnis noch gut bedient waren. Lotz (16.), Huberts (64.), Schämer (73.) mit 35-Meter-Freistoß, Solz (81.) und Bronnert (86.) erzielten vor 2000 Zuschauern bei regnerischem Wetter die Treffer. Durch ihren Mittelstürmer Hansen waren die Gäste in der achten Minute in Führung gegangen. Jusufi, Lindner, Huberts, Lotz und der Ex-Braunschweiger Krafczyk imponierten beim Sieger. ('Sport-Magazin' vom 10.11.1966)

 

 


 

 

Als die Dänen-Schritte kürzer wurden

Messepokal: Eintracht Frankfurt - Hvidovre Kopenhagen 5:1 (1:1)

Die Frankfurter Eintracht gewann das Messepokalspiel gegen den dänischen Meister in der letzten halben Stunde noch unerwartet klar. Vorher schienen die Tage der Eintracht in diesem Wettbewerb gezählt. Die Dänen schienen mit einem knappen Ergebnis sich alle Möglichkeiten für das Rückspiel offenzuhalten. Erst ganz zum Schluß, als die Schritte der Amateure aus Skandinavien immer kürzer wurden und die Eintracht ihre Bundesliga-Kondition in die Waagschale warf, wurden die Unterschiede deutlich. Vorher war alles, was die Frankfurter dem auf 3000 Köpfe zusammengeschrumpften Stammpublikum bot, noch viel dünner und dürftiger als am Wochenende gegen Kaiserslautern.

Mit der üblichen Entschuldigung, der Gegner habe acht Mann von seinem Tor aufgepflanzt, konnte man nicht kommen; denn wenn die Dänen angriffen, hatte alles Sinn und Richtung. Ihr rechter Flügel besaß internationales Format. Der lange Halbrechte Sörensen wirkte wie ein Ernst Kreuz in seinen besten Tagen. Neben ihm stand mit Rechtsaußen Olsen ein ähnlicher Klassespieler, mit dem Schämer lange Zeit keine Tuchfühlung bekam. Mittelstürmer Hansen verlängerte nach acht Minuten einen Olsen-Schuß um Friedrich herum ins kurze Toreck. Daß Oskar Lotz kurz darauf nach einer Bronnert-Vorlage das 1:1 erzielte, ließ die Frankfurter noch lässiger werden. In mindestens drei Fällen bewahrte der junge Torwart Feghelm die Riederwälder von einem neuen Rückstand.

Trainer Elek Schwartz schickte einige neue Kräfte auf den Prüfstand und ließ den fleißigen Wirth pausieren. Der Ex-Braunschweiger Krafczyk feierte als Verbinder kein gutes Come-back. An ihn als Verstärkung zu glauben, fällt schwer. Auch Bechtold merkte man die halbjährige Abwesenheit in der ersten Mannschaft an, und Bronnert erlebte wieder zeitweise Rückfälle in seine alten Hemmungen.

Daß es doch zum klaren Sieg reichte, war der absoluten Zuverlässigkeit der Zuverlässigen zu verdanken: einem Lotz, der immerhin gegen den Nationalverteidiger Worby eine blendende Rolle spielte und zwei Tore schoß, einem Huberts, der auch im dichtesten Gewühl noch wußte, wo die Bälle hinzuschleusen waren. Zu ihrer Höhe wuchs in der zweiten Hälfte noch Schämer empor, der endlich mit einem Freistoß Glück hatte. Die andere Seite zum klaren Eintracht-Erfolg aber steuerte der dänische Torwart bei, der viele halbhohe Schüsse glänzend hielt, aber beim zweiten und dritten Tor der Eintracht mit den Flachschüssen einfach nicht fertig wurde.

Wahrscheinlich wird die Eintracht für Nürnberg auf alte Rezepte zurückgreifen müssen. Die Schwächen in der Deckung (Friedrich) waren eine Stunde lang nicht zu übersehen. Auch Solz als Linksaußen hatte einen seiner mattesten Tage der Saison. ('Frankfurter Rundschau' vom 10.11.1966)

 

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