Rot-Weiß Essen - Eintracht Frankfurt

Bundesliga 1966/1967 - 11. Spieltag

1:1 (0:0)

Termin: Sa 29.10.1966, 16:00 Uhr
Zuschauer: 35.000
Schiedsrichter: Horst Herden (Hamburg)
Tore: 0:1 Siegfried Bronnert (62.), 1:1 Heinz Simmet (68.)

 


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Rot-Weiß Essen Eintracht Frankfurt

  • Hermann Roß
  • Klaus Fetting
  • Adolf Steinig
  • Manfred Frankowski
  • Werner Kik
  • Willi Koslowski
  • Heinz Simmet
  • Willi Lippens
  • Heinz-Dieter Hasebrink
  • Peter Dietrich
  • Herbert Weinberg

 


 

Trainer
  • Fritz Pliska
Trainer


Saison 1966/1967
Bronnert und Fetting

 

Ein Rückstand wirft RWE nicht um

Auch Eintracht Frankfurt hat die Essener Festung nicht stürmen können. Die Süddeutschen hatten zu viel Respekt vor dem Neuling, der seine Leistung bisher von Spiel zu Spiel steigern konnte und nur durch viel Schußpech einen möglichen Sieg verpaßte. Eine Stunde lang bestimmte Rot-Weiß das Tempo, und Frankfurt mußte mit allen Kräften verteidigen. Während dieser Zeit hatten Weinberg und Lippens zwei klare Chancen. Doch die Essener schossen das Tor nicht, das ihr Selbstvertrauen noch mehr gestärkt hätte, und die routinierteren Frankfurter konnten später ihre Trumpfe ausspielen.

Rot-Weiß wäre erfolgreicher, wenn im Angriff nicht der zielsichere Schütze fehlen würde, der die oftmals großartig herausgespielten Gelegenheiten mit dem Torschuß krönt. Noch ersetzen Begeisterungsfähigkeit und Einsatzfreude jedes einzelnen Spielers das in entscheidenden Sekunden vermißte überlegte Handeln. Von den Frankfurtern konnte der Neuling in dieser Beziehung viel lernen. Denn die Eintracht mit einer zunächst sehr ängstlichen defensiven Einstellung verstand es geschickt, auch mit zeitweise nur drei Stürmern die Essener Abwehr voll zu beschäftigen.

Die Frankfurter verdanken den Punktgewinn ihrer beweglichen und routinierten Hintermannschaft, in der Friedrich durch schlechte Manieren unangenehm auffiel. Schiedsrichter war sehr nachsichtig mit dem Frankfurter Sünder, der gegen Weinberg und Lippens mit seinen Notbremsen für elfmeterverdächtige Situationen sorgte. Lindner sorgte für die Schrecksekunde der ersten Halbzeit, als er von Koslowski hart bedrängt wurde und den Ball mit einem eleganten Rückzieher gegen die eigene Torlatte hob.

Rot-Weiß bleibt ein Konditionswunder. Wie gegen Mönchengladbach ließ sich der Neuling nicht durch einen Rückstand entmutigen, sondern steigerte noch die Leistung. Mit dem überragenden Kik und dem wieder im Mittelfeld für Nachschub an die Stürmer sorgenden Dietrich war der Neuling nach dem 0:1 nicht mehr zu halten. Erst im Endspurt machte sich die Eintracht wieder von der Umklammerung frei.

Die Meinung der Trainer

Pliska: „Frankfurt war so stark, wie wir es uns vorgestellt hatten. Aber nach den Spielanteilen hätten wir einen Sieg verdient. Im Angriff fehlt uns ein Vollstrecker. Lippens war nicht so gut wie zuletzt. Ich glaube, daß wir erneut bewiesen haben, wie gut wir in der Bundesliga mitmischen können."

Schwartz: „Essen ist eine sehr gute Mannschaft. Die Begeisterungsfähigkeit der Zuschauer ist in Essen einmalig. Hätten wir in Frankfurt auch nur ein annähernd gleiches Publikum. Mit dem einen Punkt bin ich zufrieden. Einige meiner Spieler waren nicht in bester Form. Mit Friedrich bin ich nicht einverstanden." (Kicker vom 31.10.1966)

 

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