Eintracht Frankfurt - Schalke
04 |
Bundesliga 1966/1967 - 10. Spieltag
4:2 (1:0)
Termin: Sa 22.10.1966, 16:00 Uhr
Zuschauer: 25.000
Schiedsrichter: Klaus Ohmsen (Hamburg)
Tore: 1:0 Lothar Schämer (32.), 2:0 Siegfried Bronnert (63.), 2:1 Gerhard Neuser (74.), 3:1 Siegfried Bronnert (76.), 3:2 Horst Blechinger (77.), 4:2 Siegfried Bronnert (81.)
Eintracht Frankfurt | Schalke 04 |
|
|
Trainer | Trainer
|
Großer Tag des offensiven Fußballs Zwanzig tolle Torminuten forderten Beifall heraus Trainer fürchten Tore. Zuschauer lieben sie. Drei Torminuten, mit drei Treffern (74—77.) bestätigten es deutlich. Zuletzt gab's so was vor sieben Jahren, als Offenbach die Tasmania nach 0:2 noch 3:2 fällte. Der Offensiv-Fußball feierte Triumphe. Tore waren eine Stunde Mangelware. Schalke hatte hinter seiner Mauer noch Pyka als „Oberpolier" postiert. Da mußte, nach Grabowskis abgewehrtem Eckball, ein „Hammer" des Verteidigers Schämer den Beton knacken. Schalke spielte auf einen Punkt. Schalke spielte aber auch langsam. Neuser verzögerte, tändelte, Herrmann spielte anfangs mehr quer als steil. Dabei lauerten Kraus und Blechinger, gab es auch Chancen. Aber keine Tore. An Lindner scheiterte Kraus (12.), traf die Latte (22.), wurde von Kunter gerade noch gestoppt (31.). Wenn man weiß, daß Eintracht vor Halbzeit außer Grabowskis (2.) Abseitstor, Bronnerts verpaßter Chance (4.) und demn Pfostenschuß von Lotz (45.) auch nicht viel hinbrachte, darf man Trainer Langner wegen seiner übergroßen Vorsicht bedauern. Seine Jungen zeigten, daß sie spielen und stürmen wollen und können, als es 2:0 stand. Jetzt ging Herrmann offensiv mit, wurde bestätigt, daß Wirth und Schämer zu über- und umspielen waren. Da imponierte Schalke den Zuschauern. Der Fleiß von Solz, die Prachtschüsse von Lotz (45., 46. gegen Pfosten!), der Tatendrang von Jusufi, und der diesmal verbesserte Huberts brachten so viel zuwege, daß die Frankfurter auch in der ersten Stunde meistens „am Drücker" waren. Sie profitierten in erster Linie davon, daß Schalke offensichtlich zuviel Respekt hatte. Man gewann den Eindruck, daß Schalke zufrieden war, wieder mal mit einem Tor zu verlieren. Man mochte den Spielern danken, daß sie für so lebhafte 20 Minuten (62. bis 82.) gesorgt haben. Zwanzig Minuten, in denen beide Trainer wohl keinen Einfluß aufs Spielfeld hatten. Minuten, in denen Stürmer stürmten und Abwehrspieler überrascht wurden, daß die Stürmer noch stürmen können! Das war das Erfreulichste. Ein Sieg des Offensiv-Fußballs. Die Meinung der Trainer Schwartz: „Schalke ist natürlich nicht im angekündigten 4-3-3, sondern hinter den Vieren noch mit Doppelstopper angekommen. Gegen so eine Elf ist natürlich schwer zu spielen. Wir mußten 4:0 gewinnen, beide Gegentore waren krasse Abwehrfehler. Jusufi findet sich immer besser zurecht mit der größeren Bundesligahärte." Langner: „Das Ergebnis ist bedeutend zu hoch ausgefallen. Wir hätten gerne einen Punkt mitgenommen. Wir hatten auch bis zur 70. Minute ein Unentschieden verdient. Alle Achtung aber vor dieser Eintracht, die sich zum Schluß noch einmal so gesteigert hat. Ich glaube, daß Fichtel und Herrmann bei uns überzeugend waren." (Kicker vom 24.10.1966)
|