Borussia Mönchengladbach - Eintracht Frankfurt

Bundesliga 1966/1967 - 9. Spieltag

0:0

Termin: Sa 15.10.1966, 16:00 Uhr
Zuschauer: 28.000
Schiedsrichter: Walter Horstmann (Hildesheim)
Tore: ./.

 


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Borussia Mönchengladbach Eintracht Frankfurt

  • Volker Danner
  • Heinz Lowin
  • Berti Vogts
  • Egon Milder
  • Heinz Wittmann
  • Jupp Heynckes
  • Gerhard Elfert
  • Bernd Rupp
  • Günter Netzer
  • Herbert Wimmer
  • Herbert Laumen

 


 

Trainer
  • Hennes Weisweiler
Trainer

 

 

Torlos und trotzdem spannend

Trotz Bluschs Platzverweis einträchtige Stimmung

Ein torloses Unentschieden ist selten dazu angetan, zum Werturteil „Klassespiel" anzuregen, zumal wenn ein Platzverweis (Blusch), zwei Verwarnungen (Jusufi, Blusch) und manche grobe Härte hüben wie drüben für Abstriche sorgten. Trotzdem waren die Spieler, die einträchtig vom Platz gingen, genau so zufrieden mit dem Ergebnis und mit dem Spiel wie der objektive Betrachter und die beiden Trainer.

Es war wirklich ein starkes 0:0. Beide Mannschaften hätten gut gewinnen können. Daß sie es nicht schafften, lag vorwiegend an den Torleuten, die den Angriffsreihen den allerletzten Nerv töteten. Dem in der Bundesliga debütierenden Amateur Feghelm, Frankfurts „drittem Mann" im Tor, gebührt dabei der Vortritt vor Danner. Feghelm wurde bis zur Pause von Borussias Stürmern wesentlich stärker geprüft, als es die Frankfurter Stürmer mit Danner vermochten. Aber der blieb seinem Bökelberg-Publikum auch nichts schuldig.

Spielerisch standen sich beide Mannschaften genauso wenig nach wie kämpferisch und konditionell. Feldvorteile und starke Tormöglichkeiten für Mönchengladbach sprachen in der ersten Halbzeit der Borussia die Favoritenstellung zu. Doch was die Eintracht nach dem Platzverweis Bluschs noch 25 Minuten lang an Reserven mobilisierte und wie sie dann bis zum Schluß mit großräumigem, gefährlichem Spiel mit Borussia mithielt, war aller Ehren wert. Der Kampf um das Mittelfeld hätte vielleicht die Entscheidung bringen können, aber auch er blieb unentschieden.

Netzer war kämpferisch und spielerisch groß da, ohne jede Ermüdungserscheinung vom Länderspiel in Ankara. Elfert wurde vornehmlich gestaffelt hinter ihm verwendet und kam der Abwehr Borussias zugute. Bei Frankfurt mußte sich Jusufi, der (11. Minute) wegen zwei Fouls an Heynckes und Netzer verwarnt wurde, einsatzmäßig zurückhalten, ließ Netzer mehr laufen und widmete sich dem eigenen Angriffsspiel — und wie! Ein Klasseunterschied zu dem vor einer Woche in Mönchengladbach kaltgestellten anderen Jugoslawen Sekularac!

Mit Friedrich, Huberts und den in der Spitze marschierenden Lotz und Solz sorgte die zweite Reihe Frankfurts auch hier für den Ausgleich der anfänglichen Gladbacher Vorteile. Hüben wie drüben hochmoderner Fußball, ein unaufhörliches Kommen und Gehen, Klassetorleute und viele starke Stürmer — die Besucher freuten sich. Ein Klassespiel, mögen auch Tore als allerletzte Würze gefehlt und einige Beilagen überflüssig gewirkt haben. Beide Mannschaften gaben deutlich zu verstehen, daß sie ihre gute Tabellenposition noch nicht in Gefahr sehen.

Die Meinung der Trainer

Weisweiler: „Das 0:0 ist auf Grund der letzten Spielphase gerecht, aber vor der Pause wurden die klaren Torchancen Borussias vertan. Temporeich, kämpferisch stark, ein gutes Spiel für beide Seiten. Frankfurt hatte eine sehr gute Abwehr, schien aber schwer in Verlegenheit und auf dem absteigenden Ast."

Schwartz: „Sehr schönes und gutes Spiel mit zahlreichen Chancen auf beiden Seiten, denen nur die ausgezeichneten Torleute im Wege standen. Schade um die harte Spielweise. Der Platzverweis Bluschs ist mir unverständlich. Konzession gegenüber dem Publikum und dem Nationalspieler Netzer? Borussia ist stark geworden." (Kicker vom 17.10.1966)

 

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