Hannover 96 - Eintracht Frankfurt |
Bundesliga 1966/1967 - 5. Spieltag
2:1 (1:0)
Termin: Sa 17.09.1966, 16:00 Uhr
Zuschauer: 21.000
Schiedsrichter: Alfred Ott (Rheinbrohl)
Tore: 1:0 Christian Breuer (3.), 2:0 Werner Gräber (48.), 2:1 Siegfried Bronnert (58.)
Hannover 96 | Eintracht Frankfurt |
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Trainer
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Grabowskis Elfer gehalten Sternstunde Podlaslys rettete 96 Der Mittwochausflug des 96er Trainers Buhtz zum Eintracht-Duell in Frankfurt (Braunschweig gewann 1:0) hatte sich gelohnt. Gegen eine abblockende Abwehr mit geschickter Manndeckung ist der Frankfurter Sturm, der laut Trainer Schwartz 50 Kilo zuwenig hat, schon rein körperlich im Nachteil. Buhtz nutzte seine Spionage, aber ihre Verwertung wurde erschwert, weil Bandura (endlich ausgeheilt) durch eine neue Verletzung doch ausfiel. Dennoch sollte Siemensmeyer die reine Mittelfeldregie übernehmen. Es ging gut an, Breuer erzielte per Kopf ein nettes Führungstor (Frankfurts Abwehr schlief), aber nach und nach kam die Eintracht. Zur Pause hieß es 8:1 Ecken für den munteren Gast. Dabei war auch ein Pfostenschuß Grabowskis. Ein ganz böser Patzer Lindners führte unmittelbar nach der Pause zum 2:0 — und nun folgte der lange Endspurt Frankfurts. „96“ wurde weich in den Knien, ließ sich belagern und lebte von der Sternstunde Podlaslys, der sogar Fünfmeter-Mordsschüsse festhielt. In der 60. Minute wehrte Podlasly einen umstrittenen Elfmeter (Kettler hakelte zwischen Lotz' Beinen nach dem Ball) von Grabowski ab.
Trotz des bösen Patzers war Spielführer Lindner bester Abwehrmann. Blusch ganz gut, Schämer schwächer, Jusufi später Antreiber. Als kurz vor Schluß Rodekamp den Ball zum Eckball nicht freigab, wurde Jusufi beinahe tätlich (Verwarnung). Kein Druck von Friedrich und Huberts. Grabowski bester Stürmer, Lotz ging an, aber Solz und Bronnert ohne Wirkung. Bei „96“ Podlasly anfangs unsicher, doch dann Held des Tages. Die zusammengeballte Abwehr gab ihr Letztes, aber Konterschläge blieben aus. Bena, ohne Kondition, rettete sich gerade so mit Routine. Mittrowski mit Antritt, Kettler mit „Herz", Laszig mit Cleverness und Mulhausen mit Härte kamen (überhastet) letzten Endes mit Bravour über die Zeit. Vom Angriff kam keine Entlastung. Gräber war stumpfe Spitze (zumeist allein), Rodekamp hat durch zu hartes Training an Substanz verloren, Poulsen bedarf der Reifezeit. Siemensmeyer sollte wieder Stürmer werden. Breuer machte seine Sache eine Stunde lang ganz gut. Die Meinung der Trainer Buthz: „Durch den plötzlichen Ausfall Banduras (Freitag-Verletzung) hatte ich einen Läufer mehr in der Elf. Dadurch ergab sich eine Eintracht-Feldüberlegenheit. Kein gutes Spiel, aber kostbare Punkte! Vielleicht spielten wir auch nach dem 0:2 gegen Fortuna unter einem gewissen Druck. Glücklicher Sieg." Schwartz: „Hannover wankte, aber es hielt sich
mit Leidenschaft. Wir versagten vorn und hinten in dem jeweiligen Strafraum.
Verschenkte Tore, böse Schnitzer. Von meiner Mannschaft gefiel
mir nur Blusch. Kunter wurde in Norrköping unterhalb des Knies
verletzt Keine Änderung, mir fehlen ja Spieler!" (Kicker
vom 19.09.1966)
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