Fortuna Düsseldorf - Eintracht
Frankfurt |
Bundesliga 1966/1967 - 3. Spieltag
2:4 (2:4)
Termin: Sa 03.09.1966, 16:00 Uhr
Zuschauer: 40.000
Schiedsrichter: Oswald Fritz (Ludwigshafen)
Tore: 0:1 Jürgen Grabowski (7.), 0:2 Oskar Lotz (9.), 0:3 Jürgen Friedrich (19.), 1:3 Waldemar Gerhardt (28.), 2:3 Werner Lungwitz (36., Foulelfmeter), 2:4 Oskar Lotz (40.)
Fortuna Düsseldorf | Eintracht Frankfurt |
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Trainer
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Jusufi ließ Lutz vergessen Wer Frankfurt schlägt, wird Meister Die 40.000 Fortuna-Anhänger waren ihrer Mannschaft böse. Zu Unrecht. Die Mannschaft hat besser, schöner gespielt als bei ihrem Sieg über den Europapokalsieger Borussia Dortmund und sie hat mehr, intensiver gekämpft als in der Vorwoche beim 0:0 gegen den Pokalsieger Bayern München. Also ein Beweis, wie stark Eintracht Frankfurt in dieser Saison ist! Diese Mannschaft wird im vierten Bundesligajahr ein Wort mitsprechen. In der ersten halben Stunde spielte sie geradezu meisterhaft auf. Nach dem schnellen 0:3 drohte Fortuna sogar das 0:4. Aber Ueberheblichkeit und Leichtfertigkeit der Frankfurter ließen den Neuling wieder bis auf 2:3 herankommen, und es ist vielleicht ein Glück für die Eintracht, daß es so kam. Sie durfte aus dieser Phase ihre Lehren ziehen: denn ebenso gut wie es zuvor 0:4 hatte heißen können, wäre ein 3:3 bis zur Pause möglich gewesen. Im Fortunalager wird man jetzt sicherlich klagen: Mit einem Schwarzbach in „Dortmunder Form" hätte Frankfurt nie gewonnen. Zugegeben, dem jungen und sehr unerfahrenen Torhüter unterliefen mehrere grobe Fehler, zwei führten sogar zu Toren. Aber auf der Gegenseite machte es Kunter ja nicht viel besser. So war das (für Fortuna so wichtige) Anschlußtor Gerhardts auch ein „Geschenk". So schwach und unsicher haben wir Kunter in all‘ seinen westdeutschen Bundesliga-Gastspielen noch nicht erlebt. Fortuna fehlte Stopper Biskup. Und Häfner, der den Mann, der die Düsseldorfer Abwehr stets so hervorragend zusammenhält und organisiert, ersetzen sollte, wurde dieser Aufgabe nicht gerecht. Ihn trifft vor allem die Schuld am ersten Tor (Dribbling im eigenen Strafraum). Aber man sollte dies auch nicht als Entschuldigung oder als Herabsetzung des Frankfurter Sieges deuten. Als Mannschaft war Eintracht besser geschlossener. Sie beherrschte ihr 4-2-4 ganz hervorragend und schaltete nach der Pause ganz auf Defensive um, als das Angriffsspiel des Gegners es verlangte. Von beiden Mittelstürmern waren die Zuschauer enttäuscht. Aber man wird sich an sie gewöhnen müssen: Meyer (der Dortmund-Bezwinger) und auch Bronnert (der dreifache Torschütze der Vorwoche) sind keine großen Spieler. Grabowski begann wie ein Weltmeister, schoß das erste Tor, leistete auch die Vorarbeit zum zweiten und dritten Treffer, aber dann erlosch sein Stern sehr schnell gegen den robusten Wüsche. Die imponierendste Erscheinung war Jusufi. Welch ein prachtvoller Verteidiger. Der Jugoslawe ist mehr als nur ein Nachfolger für Friedel Lutz. Die meisten der 40.000 Zuschauer werden mit Kobierski einer Meinung sein: „Wer Meister werden will, muß diese Eintracht schlagen." Die Meinung der Trainer Klötzer: „Mit der kämpferischen Leistung bin ich zufrieden. Die Elf hat auch gut gespielt, aber der Angriff spielte zu unentschlossen. Er hätte bei den vielen Chancen zumindest auch vier Tore schießen müssen. Ich glaube, ein Punkt wäre nicht unverdient gewesen." Schwartz: „Fortuna ist eine gute Mannschaft.
Sie spielte schneller und gefährlicher als Bayern München.
Was mit Kunter los war? Vielleicht wurde er von seinem schwachen Fortunarivalen
angesteckt. Wir sind glücklich über diesen Sieg, denn in Düsseldorf
werden noch manche Vereine Punkte lassen." (Kicker vom 05.09.1966)
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