Engländer enttäuschten, Jusufi gefiel

Grabowskis feine Dribblings

Eintracht Frankfurt — FC Chelsea 1:0 (1:0)

Die englische Mannschaft gab nach ihren Niederlagen in Stuttgart und Hamburg am Sonntag auch in Frankfurt keine überzeugende Vorstellung. Bei hochsommerlichem Wetter verloren sich kaum mehr als 6000 Zuschauer im riesigen Stadion-Oval, und sie alle waren enttäuscht von den Briten, die vor allem im Angriff allzu wenig zeigten. Selbst der junge, während der letzten Saison so hochgerühmte Mittelstürmer Osgood, stand verloren auf dem Platz herum. Bester Mann in der Fünferreihe war noch Rechtsaußen Boyle. Besser klappte es in der Abwehr der Gäste.

Bei der Eintracht gefiel in der Vierer-Angriffsreihe der vor dem Anpfiff für seine Zugehörigkeit zur WM-Equipe mit der silbernen Vereins-Ehrennadel ausgezeichnete junge Grabowski, der diesmal in der Verbindung spielte und mit seinen Dribblings die ausgekochte englische Deckung vor manches Problem stellte. Recht gut spielten auch Lotz und Solz auf den Flügeln. Solz glückte nach Flanke des jugoslawischen Verteidigers Jusufi (die Frankfurter Neuerwerbung war sehr stark beim Vorpreschen in den Angriff) auch der hochverdiente Führungstreffer, nachdem der ebenfalls aus der Deckung vorgehende Blusch in der 15. Minute nur die Latte getroffen hatte.

Eine halbe Stunde zeigten die Frankfurter ein recht gutes Spiel, dann machte sich die Hitze bemerkbar, und nachdem der Führungstreffer herausgeschossen war und die englischen Gäste noch immer keine Anstalten machten, mehr Druck in den Angriff zu legen, flaute das Spiel auf der ganzen Linie ab.

Nach der Pause wurde auf beiden Seiten mehrfach gewechselt (unter anderem nahmen die Engländer jetzt Bonetti ins Tor, während bei der Eintracht zunächst Wirth für Schämer hereinkam und dieser in der 80. Minute Grabowski im Sturm ablöste). Das Spiel wurde aber nicht besser. Osgood traf in der 46. Minute den Pfosten, und Blusch schoß in der 74. Minute einen Foulelfmeter (Harris an Bronnert) neben das Tor. An dem Ergebnis änderte sich nichts mehr. ('Sport-Magazin' vom 15.08.1966)

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