• Graafland
• Veldhoen
• Romeijn
• Fransen
• Kraay
• Luyten
• Weering
• Kruiver
• Haak
• Bild
• Moulijn

• Peter Kunter
• Karl-Heinz Wirth
• Dieter Lindner
• Peter Blusch
• Lothar Schämer
• Jürgen Friedrich
• Istvan Sztani
• Oskar Lotz
• Wilhelm Huberts
• Wolfgang Solz
• Helmut Kraus

• Erwin Stein für Oskar Lotz (46.)

• Wilhelm Kment

• Elek Schwartz

Jubelsturm um die Eintracht

4:1-Erfolg vor 32000 Zuschauern bei Feyenoord Rotterdam

Rotterdam feierte Wiedersehen mit "Onkel" Elek Schwartz. Sein Name und der Name Eintracht Frankfurt zogen über 30.000 Zuschauer in das Feyenoord-Stadion, die beim dritten Eintracht-Tor begeistert klatschten und beim vierten von den Sitzen hochsprangen. Die Holländer wurden nicht nur angesteckt von der Bravourleistung der Riederwälder in der zweiten Halbzeit, sondern sie ließen sich auch mitreißen von den pausenlosen Anfeuerungsrufen der über hundert Besatzungsmitglieder des 7. Schnellbootgeschwaders der Bundesmarine. Die Blauen Jungs aus Kiel hatten mittags auf dem Oberdeck ihres Tenders ein riesiges Transparent: „Kieler Jungs grüßen Eintracht Frankfurt" gemalt und waren damit geschlossen auf der Gegentribüne eingezogen.

Was die Eintracht dann unter Flutlicht erlebte, erlebt sie in Frankfurt nur selten. Die Hundert machten Stimmung für Tausend und ließen sich auch nicht kleinkriegen, als in der ersten Hälfte die Rotterdamer mit ihren acht Nationalspielern die Eintracht in die Zange nahmen. In dieser Zeit sah es nach allem, nur nicht nach einem Sieg der Frankfurter aus. Pausenlos peitschten Außenläufer Fransen, Rechtsaußen Weering, die Halbstürmer Kruiver und der Schwede Harry Bild sowie Mittelstürmer Haak ihre Angriffe gegen die Abwehrkette der Eintracht. Doch bald zeigte sich, daß das 4—2—4 des Elek Schwartz glänzend funktionierte, vorerst zwar weniger im Sturm, aber dafür hervorragend in der Deckung. Wirth, Lindner, Blusch und Schämer wurden in dieser Phase von der Zweierreihe Friedrich und' Sztani hervorragend unterstützt. Allerdings litt darunter die Versorgung der Stürmer, und so mußten Lotz, Huberts, Solz und Kraus oft weit nach hinten, um sich die Bälle zu holen. Dann standen sie meist gegen sechs Abwehrspieler und kamen nur selten durch. Aber wenn sie durchkamen, dann war etwas los vor Graaflands Gehäuse, denn die Vorstöße der Frankfurter waren schneller und vor allem gefährlicher.

Graafland hielt mit phantastischen Paraden einen Schuß von Solz und einen von Lotz. Dann ließ Kunter einen leichten Ball durch die Hände gleiten, der neben dem Pfosten ins Aus rollte. Kunter machte diesen Fehler nach dem Wechsel dreifach wieder gut. Nach einer halben Stunde vergaben Huberts und Friedrich faustdicke Chancen. Und plötzlich wurden Sztani und vor allem Friedrich offensiver. Die Eintracht ging aus ihrer Reserve und das 1:0 fiel durch Huberts auf Vorlage von Sztani rechtzeitig zur Halbzeit.

Erwin Stein kam für Lotz

Auf der Gegentribüne ging ein Höllenspektakel los, der sich noch steigerte, als der Lautsprecher Erwin Stein für Lotz ankündigte. Ueber die Flügel in die Mitte und dann steil in die Tiefe, das war jetzt das Rezept der Eintracht. Es wurde gestürmt und geschossen. Das machte zwar das eigene Hinterland offener, aber es gab dem Spiel Dramatik und Tempo. Bilds oder Haaks Schüsse kamen jetzt durch bis zu Kunter, der mit herrlichen Paraden brillierte. Aber die Stürmer der Eintracht zielten besser. Szatnis raffiniert gedrehter Kopfball nach Schämer-Vorlage plumpste zum 2:0 ins Netz. Solz hatte — auf Zuspiel Steins — mit einem sagenhaften Drehschuß ins obere Eck zum 3:0 das Glück des Tüchtigen.

Wieder eine Stein-Vorlage...

Jetzt ging der Jubel der Seelords im Beifall der begeisterten Holländer unter. Als dann Huberts — wieder gab Stein die Vorlage — das 4:0 schoß, stand alles auf der Seite der Eintracht. Natürlich wurde man leichtsinnig und kassierte einen Gegentreffer. Natürlich schoß ihn Harry Bild, Deutschlands schwedischer Angststürmer. Nun, die Eintrachtdeckung konnte es sich leisten, denn sie hatte diesen Mann 84 Minuten nicht zum gezielten Schuß kommen lassen. Als die elf Eintrachtler sich nach dem Schlußpfiff verabschiedeten, erhielten sie von einem fairen, objektiven Publikum begeisterten Beifall. ('Frankfurter Rundschau' vom 06.06.1966)

Erwin Stein zog nochmal die Schuhe an

Feyenoord Rotterdam — Eint. Frankfurt 1:4 (0:1)

ROTTERDAM. — Drei Tage nach dem 3:1 gegen den FC La Chaux de Fonds kam die Bundesligamannschaft von Eintracht Frankfurt vor 30000 Zuschauern bei Feyenoord Rotterdam mit 4:1 (1:0) zum zweiten Sieg der Gruppe 1 in der Fußball-Intertotorunde (Rappan-Pokal). Die Frankfurter zeigten besonders in den zweiten 45 Minuten ein großartiges Spiel und erhöhten den 1:0-Pausen-Vorsprung von Solz (40.) durch Treffer von Sztani (65.), Huberts (67.) und Solz (78.) auf 4:0, ehe dem schwedischen Nationalspieler Harry Bild (85.) für Feyenoord das Ehrentor gelang. Die Frankfurter, die in Solz und Kunter herausragende Spieler hatten, gewannen verdient, da sie taktisch sehr klug und konsequent in der Abwehr auftrumpften. ('Sport-Magazin' vom 06.06.1966)

Feijenoord Rotterd. — E. Frankfurt 1:4 (0:1)

Frankfurt auf Hochtouren

Beifall auf offener Szene im fußballverwöhnten Rotterdam für Eintracht Ffm.! So gut lief das Spiel der Frankfurter, auch ohne ihre WM-Kandidaten Lutz, Trimhold und Grabowski. Eine große spielerische Stunde vor allem brachte die Entscheidung: Zwischen der 40. und 70. Minute schossen die geschickt kombinierenden Frankfurter gegen die bis auf einen Posten in Bestbesetzung angetretenen Holländer ein 3:0 heraus. Feijenoords Ehrentor fiel erst, als der Eintracht beim 4:0 nichts mehr passieren konnte.

Friedrich, Huberts, Blusch und Sztani hoben sich aus dem prächtigen Ein-trachtensemble besonders hervor. ('Kicker' vom 06.06.1966)

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