Eintracht Frankfurt - VfB Stuttgart

Bundesliga 1964/1965 - 28. Spieltag

2:3 (1:2)

Termin: Fr 30.04.1965 20:00
Zuschauer: 13.000
Schiedsrichter: Karl Riegg (Augsburg)
Tore: 0:1 Dieter Höller (6.), 0:2 Gerhard Wanner (25.), 1:2 Wolfgang Solz (33.), 2:2 Wolfgang Solz (86.), 2:3 Manfred Reiner (88.)

 

 

>> Spielbericht <<

Eintracht Frankfurt VfB Stuttgart

 


  • Günter Sawitzki
  • Theodor Hoffmann
  • Hans Eisele
  • Eberhard Pfisterer
  • Klaus-Dieter Sieloff
  • Gerhard Wanner
  • Rudi Entenmann
  • Dieter Höller
  • Rolf Geiger
  • Helmut Huttary
  • Manfred Reiner

 

Trainer Trainer
  • Rudi Gutendorf



Erfolglose Aufholjagd

Eine gute halbe Stunde lang sah man einen verwandelten VfB (und spürte Gutendorfs Hand). Da streifte Stuttgart die hemmenden Fesseln des nutzlosen Klein-Klein-Spieles ab, in das sie so oft verfielen. Der VfB spielte mit rollenden Sturmwellen, mit verwirrend rochierenden Stürmern, mit Eintrachts Abwehr überrumpelnden langen Pässen. Das VfB-Spiel verriet einen neuen Akzent, ungewohnten Zug zum Tor — und prächtige Schüsse! Eintracht hätte kaum etwas einwenden können, hätte sie nach 30 Minuten nicht nur 0:2, sondern 0:4 zurückgelegen.

Ob das 2:0 die Stuttgarter schon zu sicher wähnte? Oder ob doch noch die Kraft fehlt, um den neuen Stil ein ganzes Spiel über anzuwenden? Frankfurt stoppte die Sturmflut, ging selbst zum Angriff über, die eigenen Zuschauer verblüffend. Plötzlich feuerte das Publikum die Frankfurter sogar an — wann hat man das im Waldstadion schon einmal erlebt in dieser Saison?

Frankfurt zeigte mit einem Male, daß es auch Schützen besitzt! Stürmer (Solz, Lechner, Stein), die sich auch einmal einen kernigen Schuß aus weiterer Entfernung zutrauen und nicht erst umständlich in Torraumhöhe kombinieren müssen. Frankfurts durch eine leichte Verletzung Lindners erzwungene Umstellung Tutscheks in den Innensturm deutete an, daß der Wiener dort von viel größerer Wirksamkeit sein könnte Nationalstopper Sieloff, mit einer ziemlichen Magenverstimmung ins Spiel gegangen, fehlte die gewohnte Elastizität.

Und der VfB-Sturm? Beinahe entfesselt startend, so lange Geiger sein großes Pensum mühelos bewältigte und seine geschickten Pässe anbrachte, Holler durch dauernde Flugelwechsel gefährliche Situationen heraufbeschwor, geriet er ebenso lange ins Schwimmen, als die VfB-Deckung sich dem Frankfurter Druck ausgesetzt sah und keinen Ballnachschub lieferte. Erst das 2:2, die Gefahr, den schon sicher geglaubten Sieg entschwinden zu sehen, munterte Stuttgarts Sturm jäh wieder auf. Postwendend riß er Eintrachts Deckung auf und das 3:2 an sich.

 

>> Spieldaten <<

 

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