Eintracht Frankfurt - Hannover 96

Bundesliga 1964/1965 - 26. Spieltag

3:3 (1:1)

Termin: Sa 03.04.1965 16:00
Zuschauer: 25.000
Schiedsrichter: Berthold Schmidt (Hermesdorf)
Tore: 0:1 Karl-Heinz Mülhausen (27.), 1:1 Georg Tutschek (43.), 2:1 Georg Tutschek (60.), 3:1 Heinz Steinwedel (74., Eigentor), 3:2 Udo Nix (83.), 3:3 Walter Rodekamp (87.)

 

 

>> Spielbericht <<

Eintracht Frankfurt Hannover 96

 


  • Horst Podlasly
  • Klaus Bohnsack
  • Heinz Steinwedel
  • Karl-Heinz Mülhausen
  • Winfried Mittrowski
  • Jürgen Bandura
  • Otto Laszig
  • Fred Heiser
  • Walter Rodekamp
  • Udo Nix
  • Werner Gräber

 

Trainer Trainer
  • Helmut Kronsbein



Tore mit Seltenheitswert

War es das herrliche Wetter, die Sucht nach Ruhe, Frühjahrsmüdigkeit? Man suchte nach Erklärungen, Entschuldigungen, weil die Schuldigen für sechs nicht alltägliche Tore und für ein Spiel, wie man es selten gewohnt ist, feststanden.

Ein Loy, der zu spät reagierte, als Mülhausen aus 25 Metern einschoß; ein Podlasly, regungslos bei Tutscheks 18-Meter-Schuß. Ein Bohnsack, der sorglos zurückköpfte, ein Podlasly, der zaghaft herauslief, dann ängstlich dem von Tutschek geköpften Ball ins Tor nachlief. Dann Steinwedel, der Lechners Vorlage, für Blusch gedacht, schräg nach rückwärts ins eigene Tor zog. Dann wieder Loy, der die Hand zurückzog, als Nix mit Links von rechts ins lange Eck einschoß. Und wieder Loy, der Rodekamps Schwerkaliber aus 25 Meter nur einschlagen hörte. Tore, die eigentlich Seltenheitswert hatten.

Die Eintracht hatte viel Ersatz und Glück, daß ihr Hannovers Verteidiger zwei Treffer vorlegten. Hannover hatte auch kein Format (vor allem im enttäuschenden Angriff) und Glück, daß Loy einmal nicht der echte Egon Loy war. Hannover spielte sein 4-2-4 sehr elastisch. Mittrowski defensiv, Mülhausen mit Nr. 4 ebenso auf der linken Seite wie Gräber (Nr. 8), dafür Nix (Nr. 10) ungeschoren von Stinka, in halbrechter Position das Spiel aufziehend. Da Blusch, zu staksig, eckig als Verbinder, oft weit zurückhing, nutzte Mülhausen den ganzen freien Sektor so geschickt, daß er zum Besten auf dem Feld avancierte.

Bei Eintracht stoppte Lutz hervorragend, stopfte manche Lücke beiderseits, denn diesmal blieben auch Lindner und Stinka nur solider Durchschnitt. Doch immerhin forcierte Stinka, nachdem er mit Blusch getauscht hatte, jene Pässe, die Tutschek zu einem bewundernswerten Eifer brachten. Er war der agilste, tatenfroheste Eintrachtler.

Stimmen zum Spiel

Zehnkampf-Olympiasieger Willi Holdorf als neutraler Beobachter: „Das Ergebnis ist gerecht, weil Hannover in der zweiten Halbzeit mehr klare Torchancen hatte. Es sind fast nur unglückliche, aber auch einige ulkige Tore gefallen."

Hannovers Trainer Kronsbein: „Der Punkt war praktisch ein Geschenk, nachdem wir den möglichen Sieg leichtfertig vertan hatten. Ich bin enttäuscht über unsere Schwächen, daß wir gegen diese Eintracht nicht siegten, finde ich fast blamabel."

 

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