FC Schweinfurt 05 - Eintracht
Frankfurt |
Freundschaftsspiel 1964/1965
0:0
Termin: 02.08.1964
Zuschauer: 5.000
Schiedsrichter: Ebersberger (Nürnberg)
Tore: ./.
FC Schweinfurt 05 |
Eintracht Frankfurt |
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Webers Rettungsakte auf der Linie Willi Knipp fuhr für den Neuen Sport nach Schweinfurt Schweinfurt 05 — Eintracht Frankfurt 0:0 Es war gut für die Eintracht, daß sie diesen müden Part 150 Kilometer vom heimischen Riederwald abspielte. Dem Frankfurter Anhang blieben hierdurch viele Seufzer erspart, und auch die Mannschaft kam so ohne größere Pfeifkonzerte von der unrühmlichen Stätte. Wäre nicht Loy in Prachtform gewesen, hätte nicht Höfer sicher wie eine Eiche gestanden, dann wäre die Eintracht im Schweinfurter Stadion untergegangen. Mit diesen beiden Abwehrrecken waren die Aktivposten der Riederwälder fast erschöpft, denn alles andere bewegte sich noch in Nachurlaubsform. Ganz anders die Grünen aus Schweinfurt. Die verrichteten schon schwere Arbeit, hatten eine tolle Kondition und wollten etwas bieten. Sie stürmten fast ununterbrochen, schossen 17 Ecken und trafen Latte und Pfosten. Doch die Eintracht hatte Glück, viel Glück sogar. Allein der im zweiten Durchgang eingetretene Weber köpfte oder schlug das Leder dreimal von der verlassenen Torlinie. Redlich mühten sich zwar die Außenläufer Lindner und Stinka, den Wagen in Gang zu bringen, aber jene Leute, die vorn an der Spitze ziehen sollten, waren sehr, sehr müde. Es bestätigte sich eine langst bekannte Tatsache so sicher und so felsenfest, daß neue Experimente fast sinnlos werden. Weder Stein noch Schämer dürften die Qualitäten eines Verbinders bringen können. Auch dann nicht, wenn der Mittelstürmer Huberts heißt und aus zurückgezogener Position operiert. Aber noch gibt es ja die Lechner, Solz und Trimhold; drei Techniker, die in Schweinfurt infolge Krankheit und Verletzung fehlten. Und da Huberts mißgestimmt war, mußten die Außen auf verlorenem Posten verharren. Tutschek bewegte sich meist in gemächlichen Walzerschritten. Kraus am ungewohnten linken Flügel war lange Zeit das belebende Element, doch selbst er kam nicht über das Durchschnittsmaß. Als Kraus nach Halbzeit mit einer leichten Verletzung in den Kabinen blieb, kam Friedrich für ihn. Es gab Umstellungen im Sturm, aber die Wirkung erhöhte sich um keinen Deut. Als neuer Läufer trat der Ex-Siegener Blusch ein, und wenigstens er brachte einen freundlichen Schimmer für die Riederwälder. Nicht, daß er den vorher recht tüchtigen Lindner überragte, aber dieser Blusch könnte einmal ein ganz großer Mann werden, athletisch gebaut, hart am Gegner und einen Riesenradius, so behielt er im allgemeinen Tief den Kopf stets über Wasser, und das sprach für ihn, auch wenn sein Zuspiel noch einige Mängel hatte. Daß Weber später Eigenbrodt vertrat, dürfte den Riederwäldern mit Sicherheit das Unentschieden gerettet haben, denn Weber stand instinktiv am rechten Platz, als die Schweinfurter dreimal ihren Torschrei abbrechen mußten. Stinka kämpfte unverdrossen mit wechselndem Erfolg. Lutz aber hatte die Schweinfurter in besserer Erinnerung, denn der druckvolle Schweighöfer gewann gegen ihn manchen Strauß. Als der schlechte Beginn der Eintracht noch nicht allzu ernst genommen und noch auf spätere Leckerbissen gehofft wurde, legte bereits Loy den Grundstein zum schmeichelhaften Remis. Er hielt Dinge, die ganz Schweinfurt schon im Tor sah und erntete viel Beifall für seine kühnen Taten. Auf Höfer konnte der famose Loy immer bauen, denn in den Regionen des Eintracht-Kapitäns gab es kaum einmal Flurschaden. Vor seiner gesunden Härte mußte Schweinfurts aus Nürnberg gekommener Rechtsaußen Flauerer ein ums andere Mal kapitulieren. Doch die beiden Asse allein machten noch keine Bundesliga-Atmosphäre, denn um sie herum geschah nur wenig Ersprießliches. Vielleicht hatte auch Schweinfurt zuviel erwartet, während die Eintracht nach ihrem Samstagspiel nur irgendwie über die Runden kommen wollte. (aus 'Der neue Sport' vom 03.08.1964)
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