Karlsruher SC - Eintracht Frankfurt

Bundesliga 1963/1964 - 30. Spieltag

1:2 (0:1)

Termin: Sa 09.05.1964 17:00
Zuschauer: 15.000
Schiedsrichter: Karl Niemeyer (Bad Godesberg)
Tore: 0:1 Lothar Schämer (40.), 0:2 Wilhelm Huberts (78.), 1:2 Rolf Kahn (86.)

>> Spielbericht <<

Karlsruher SC
Eintracht Frankfurt

  • Erich Wolf
  • Peter Koßmann
  • Horst Saida
  • Willi Rihm
  • Gustav Witlatschil
  • Otto Geisert
  • Josef Marx
  • Gerhard Kentschke
  • Rolf Kahn
  • Klaus Zaczyk
  • Erwin Metzger

 


 

Trainer
  • Kurt Sommerlatt
Trainer

Schlusstakt in Baden

Eine Woche Spielpause in der Liga, letztes Innehalten vor dem letzten Spieltag. Die Eintracht hat noch eine Freundschaftspartie gegen Kaiserslautern bestritten, um im Rhythmus zu bleiben und ist jetzt in Karlsruhe eingetroffen, wo 15.000 Zuschauer sich freuen, dass die heimische Mannschaft, die so desolat in die Liga gestartet war, den Klassenerhalt schon in der Tasche hat und jetzt gegen die Eintracht nicht noch bangen muss.

Denn seit 12 Spielen sind die Riederwälder jetzt schon ungeschlagen und können noch darauf hoffen, die Vize-Meisterschaft zu erringen. Jetzt noch gegen den Abstieg spielen zu müssen, hätte fatale Folgen für den KSC haben können.

So gehen beide Mannschaften ruhig und abgeklärt ins Spiel, niemand will Hektik aufkommen lassen, um nicht in die Gefahr zu geraten, die Übersicht zu verlieren. Gelegenheiten minderer Qualität gibt es daher einige, echte Torchancen aber bleiben Mangelware, da beide Abwehrreihen solide zu Werke gehen. Die Mittelfeldspieler beider Teams lassen dabei zwar den Ball gut von Mann zu Mann laufen, letztlich aber neutralisieren sie sich gegenseitig.

Der Knoten wird erst durchschlagen, als dem KSC-Verteidiger Saida ein Riesenbock unterläuft: Er hat den Ball sicher, will ihn aber nicht ins Seitenaus schlagen, als er schnell angegriffen wird und ihm der Raum zum Abspiel genommen ist. Er versucht es daher mit einem Rückpass zum Torwart, spielt dann aber so kurz, dass Solz den Ball erlaufen kann. Kurzes Abspiel zu Schämer, der Torwart ist ausplatziert - 0:1 in der 39. Spielminute.

Der KSC muss die Enttäuschung mit in die Kabine nehmen und wird auch zu Beginn der 2. Hälfte von der Eintracht dominiert. Mitte der Halbzeit beginnen die Badener dann die Deckung zu lockern, um noch ein Gegenspiel zu entfalten und werden sofort bestraft, als Huberts einen Konter mit einem schönen Flachschuss abschließt - 0:2 in der 78. Spielminute. Jetzt, in den letzten Minuten der Saison, wollen die Karlsruher wenigstens noch den Ehrentreffer, aber es dauert bis zur 86. Spielminute, bis Halbstürmer Kahn ein Kopfballtor gelingt.

Mehr können die Badener nicht erreichen und sie dürfen sogar froh sein, dass Schämers Pfostenschuss in der 90. Spielminute nicht das 1:3 bedeutet. Eine Bedeutung erlangt dieser Pfostenschuss nach Spielende allerdings doch noch. So schön der Eintracht-Sieg auch ist, in der Endabrechnung fehlt den Riederwäldern im Quervergleich zum Meidericher Spielverein genau ein Tor zum Erreichen der Vize-Meisterschaft.

Traurig sind die Eintracht-Offiziellen darüber nicht: Spielausschussvorsitzender Berger meint zwar, dass die Erhöhung der Spielklasse von 16 auf 18 Teilnehmer angesichts des Kräfteverlustes in der Endphase der Saison nicht angezeigt wäre, mit dem Abschneiden seiner Eintracht auf dem dritten Platz am Ende des ersten Spieljahres der Bundesliga aber sei er "hochzufrieden". (ae)

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