1. FC Nürnberg - Eintracht Frankfurt

Bundesliga 1963/1964 - 17. Spiel

1:0 (1:0)

Termin: Sa 25.01.1964 14:30
Zuschauer: 21.000
Schiedsrichter: Rudibert Jacobi (Heidelberg)
Tore: 1:0 Kurt Dachlauer (12.)

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1. FC Nürnberg Eintracht Frankfurt

  • Roland Wabra
  • Paul Derbfuß
  • Fritz Popp
  • Horst Leupold
  • Ferdinand Wenauer
  • Kurt Dachlauer
  • Stefan Reisch
  • Richard Albrecht
  • Josef Zenger
  • Tasso Wild
  • Heinz Strehl

 


 

Trainer
  • Jenö Csaknady
Trainer

 

Frankfurt im Frankenland

Nach dem Spielausfall wegen der winterlichen Verhältnisse in der Vorwoche, tritt die Eintracht heute erneut auswärts an. Der Gegner aus dem Frankenland hat dagegen zum zweiten Mal Heimrecht und erhält damit die Gelegenheit, seine 2:3-Schlappe gegen Hertha BSC Berlin vor eigenem Publikum vergessen machen zu können.

Heute kommen 21.000 Zuschauer, viele davon vielleicht auch mit Erinnerungen an große Spiele beider Teams in den vergangenen Zeiten der alten Oberliga Süd. Schon die heutigen winterlichen Platzverhältnisse müssen aber die Erwartungen auf eine technisch hochstehende Auseinandersetzung bei allen Beteiligten von vorneherein dämpfen.

Die Akteure auf dem Feld versuchen dennoch, das Beste daraus zu machen, verzichten auf die weitestgehend ungezielten weiten Schläge in des Gegners Hälfte und bemühen sich, den Ball sicher durch die eigenen Reihen laufen zu lassen, um das Spielgerät durch Kombinationen nach vorne zu tragen und gefährliche Situationen entstehen zu lassen.

Sofort nach dem Anpfiff gelingt der Eintracht eine solche Aktion: Wolfgang Solz ist der Ball schön in den Lauf gespielt worden, mit eleganter Ballführung lässt er seinen Gegenspieler, Verteidiger Derbfuß, locker aussteigen, läuft noch ein paar Meter und flankt dann gefühlvoll nach innen auf den heranstürmenden Richard Kreß. Völlig unbehindert kann der Routinier abspringen, stößt mit dem Kopf zu und - verpasst den Ball um wenige Zentimeter. Torwart Wabra wäre sicher chancenlos gewesen.

Eine frühe Führung hätte der Osswald-Elf Sicherheit verschaffen können, so aber bleibt das Spiel verteilt und bald kommen auch die Nürnberger zu Gelegenheiten. Eine ganz heiße Szene gibt es in der neunten Spielminute, als die Nürnberger sich mit schönem Direktspiel auf der linken Seite durchsetzen und nach der Flanke Stürmer Albrecht in der Mitte Volley abziehen kann. Egon Loy hätte diesen Ball nicht erreichen können, aber Verteidiger Lutz ist auch noch da und rettet auf der Linie.

Überhaupt sticht Lutz in dieser Partie heraus. Schnell, elegant und technisch beschlagen beherrscht er die Zweikämpfe, harter körperlicher Einsatz und lange Grätschen sind bei seinen Fertigkeiten gar nicht erforderlich. In der 11. Spielminute kann aber auch er nicht retten: In der Eintracht-Abwehr bleibt ein Freistoß des Nürnberger Spielgestalters Reisch hängen, der Zufall will es, dass der abspringende Ball seinem Rechtsaußen Dachlauer vor die Füße fällt, und dessen Nachschuss mit links findet den Weg ins Tor - 1:0 für den 1. FCN.

Die Eintracht stemmt sich gegen den Rückstand, aber das Angriffsspiel läuft nicht rund. Kreß und Stein spielen heute zu oft zu eigensinnig und bringen sich mit ihren Läufen und Dribblings in ungünstige Positionen, Trimhold zeigt gute Technik, kann sich aber gegen die Kampfkraft der Nürnberger Verteidiger kaum durchsetzen und Huberts findet keine Bindung zum Spiel, ist oft mit Schiedsrichterentscheidungen oder dem Anspiel der Mitspieler nicht zufrieden und kann daher keine Konzentration finden, um selbst Akzente zu setzen.

Wolfgang Solz macht bei alldem noch den besten Eindruck, aber er erhält auf seiner linken Seite zu wenige Bälle. Nachdem so in der ersten Halbzeit der Ausgleich nicht gelingt, steigert die Eintracht im 2. Durchgang die Bemühungen. Huberts kann einen gefährlichen Aufsetzer absenden, aber der Nürnberger Wabra rettet.

In der 78. Spielminute kommt Horn gleich zweimal zum Schuss, sein erster Versuch wird noch abgeblockt, der Abpraller kommt zu ihm zurück und den setzt er vehement in die Maschen - 1:1? Nein! Der Schiedsrichter erkennt das Tor nicht an und moniert eine Abseitsposition von Huberts, der zwar in Tornähe steht, aber in das Spiel nicht eingegriffen hat. Die letzte Chance vergibt Trimhold in der 85. Spielminute, als er aus kurzer Distanz den Ball zu unplatziert auf das Tor bringt.

Entsprechend unzufrieden zeigt sich Trainer Osswald nach dem Abpfiff, unzufrieden zum Einen mit dem nicht gegebenen Ausgleichstreffer, zum Anderen mit der schwachen Angriffsleistung, die einen Punktgewinn bei dem heute nicht über die Maßen starken Gegner nicht gelingen ließ. Insgesamt, stellt er fest, habe die Begegnung zu den schwächsten gehört, die die beiden traditionsreichen Vereine in den letzten Jahren gegeneinander gespielt hätten. (ae)

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