1. FC Kaiserslautern - Eintracht
Frankfurt |
Bundesliga 1963/1964 - 16. Spieltag
1:1 (1:1)
Termin: Sa 11.01.1964 14:30
Zuschauer: 17.000
Schiedsrichter: Hans-Joachim Weyland (Oberhausen)
Tore: 1:0 Willy Reitgaßl (13.), 1:1 Erwin Stein (40.)
1. FC Kaiserslautern | Eintracht Frankfurt |
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Trainer
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Rutsch ´n´ Roll Mit einem 1:1 sind die beiden heutigen Spielgegner vor fünf Monaten in das Abenteuer Bundesliga gestartet; weitestgehend ausgeglichen haben beide Teams auch die Hinserie gestaltet, liegen beide mit 16:14 Punkten auf den Plätzen 8 und 9 genau in der Mitte der Tabelle und haben beide dabei auch je 29 Treffer erzielt. Weitestgehend Kontinuität auch in der personellen Besetzung: 16 der 22 Akteure aus dem Hinspiel laufen auch heute auf dem Betzenberg auf; die Lauterer können allerdings nur etwa die Hälfte der Zuschauerzahl mobilisieren. Mit Gewissheit ist dies aber auch auf die winterlichen Bedingungen an diesem frühen Samstagnachmittag im Januar zurückzuführen. Vorauszusehen ist schon vor dem Anpfiff, dass diese Bedingungen - Kälte und ein hartgefrorener, rutschiger Untergrund - auch das Spiel negativ beeinflussen werden. Die Eintracht versucht es offensiver als seinerzeit im Hinspiel und bietet mit Trimhold, Huberts, Solz, Stein und Kreß ein schussstarkes Ensemble auf. Von Beginn an drücken die Riederwälder aufs Tempo, Huberts und Trimhold führen Regie, die Außenläufer Horn und Lindner leisten gute Unterstützungsarbeit und die Spitzen werden mit zahlreichen Bällen versorgt, ein schneller Torerfolg aber bleibt der Eintracht versagt; mehrfach pariert der Lauterer Torwart Schnarr mit Klasseparaden. Völlig unvermutet kommt der 1.FC Kaiserslautern dann zum Führungstreffer. Ohne einmal das Tor von Egon Loy ernsthaft in Gefahr gebracht zu haben, kommt es in der 13. Spielminute zu einem Durcheinander und Gestochere im Eintrachtstrafraum und gänzlich überraschend kann Rechtsaußen Reitgaßl den Ball zur 1:0-Führung für die Pfälzer über die Linie bugsieren. Die Eintracht lässt sich nicht beirren und stürmt weiter. Trimhold, Stein und Solz bieten sich klare Einschusschancen, aber erst in der 40. Spielminute kann Lindner aus dem Halbfeld mit schnellem Sprint in den Rücken der Lauterer Abwehr kommen und Mittelstürmer Stein den Ball maßgerecht servieren: Ohne Mühe markiert der Torjäger den Ausgleichstreffer zum 1:1. Bis zur Pause gelingen dann keine Aktionen mehr; nach Auffassung der meisten Besucher können die Pfälzer froh sein, sich mit einem Remis in die Pause gerettet zu haben. Auch nach dem Seitenwechsel ändert sich der Verlauf des Spielgeschehens nicht, die Eintracht dominiert ganz deutlich; bei den wenigen Gegenstößen dribbeln sich die Lauterer in der sicheren Eintrachtdeckung regelmäßig fest, Kombinationsspiel bleibt fast völlig aus und die Zuschauer bedenken einige ihrer Akteure ob deren Einfallslosigkeit mit Pfiffen. Wenigstens verbessert sich die Abwehrleistung des FCK etwas, die Fortsetzung des Angriffswirbels der Eintracht fällt angesichts des Kraftverlustes und der äußerst schlechten Platzverhältnisse mit zunehmender Spieldauer immer schwerer. Nur noch gelegentlich kommt die Eintracht zu Chancen, diese aber sind längst nicht mehr so deutlich wie noch im ersten Durchgang. So bleibt es bis zum Schlusspfiff von Schiedsrichter Weyland aus Oberhausen bei dem 1:1-Unentschieden, dem gleichen Resultat wie beim Hinspiel. Wie schon in der ersten Partie gelang es der überlegenen Eintracht nicht, die spielerischen Vorteile in einen doppelten Punktgewinn umzuwandeln, so dass es bei einer Demonstration von Technik und spielerischer Eleganz verbleiben musste. Immerhin erkennt der Lauterer Trainer Günter Brocker dies auch an, und spricht davon, dass die Eintracht die spielerisch bessere Elf auf den Platz gebracht hat. Eintracht-Trainer Osswald trauert einem verlorenen Punkt
nach, während Eintracht-Präsident Gramlich sich darüber
freut, dass seine Elf nach der Winterpause zu offensivem Spiel zurückgefunden
hat und versichert, dass ihm viele Lauterer Anhänger auf der Tribüne
bestätigt hätten, dass ein Eintracht-Sieg verdient gewesen wäre.
Beide Teams verbleiben mit dem Remis im Tabellenmittelfeld, die Eintracht
auf Rang sieben. (ae) |