VfB Stuttgart - Eintracht Frankfurt

Bundesliga 1963/1964 - 8. Spieltag

0:0

Termin: Sa 19.10.1963 15:30
Zuschauer: 50.000
Schiedsrichter: Karl Niemeyer (Bad Godesberg)
Tore: ./.

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VfB Stuttgart Eintracht Frankfurt

  • Günter Sawitzki
  • Hans Eisele
  • Werner Walter
  • Rudi Entenmann
  • Klaus-Dieter Sieloff
  • Eberhard Pfisterer
  • Hans Arnold
  • Erwin Waldner
  • Theodor Hoffmann
  • Dieter Höller
  • Rolf Geiger

 


 

Trainer
  • Kurt Baluses
Trainer

Teilerfolg in Stuttgart

Der Sieg gegen den Spitzenreiter Köln in der vergangenen Woche hat der Eintracht gezeigt, dass der Weg in höhere Tabellenregionen zu bewältigen ist, wenn die Einsatzbereitschaft in allen Mannschaftsteilen stimmt und wenn diese Mannschaftsteile ineinander greifen und sich gegenseitig unterstützen.

Erfolge wie in der Vorwoche sind dabei von wesentlicher Bedeutung, um der Mannschaft ihr eigenes Leistungspotenzial vor Augen zu führen und so für das richtige Maß an Selbstvertrauen zu sorgen. Das Vertrauen des Trainers - immer noch Horvat für den erkrankten Osswald - ist jedenfalls vorhanden. Er nominiert auf allen Positionen genau die Siegerelf der Vorwoche.

Vorsicht ist aber geboten, die Stuttgarter sind ein gefährlicher Gegner, was schon durch ihren siebten Tabellenplatz und den deutlichen 3:0-Auswärtssieg am vergangenen Spieltag dokumentiert wird. Die Eintracht bleibt daher zu Beginn des Spiels zunächst verhalten, will den VfB kommen lassen, um erst einmal zu überprüfen, welche Anforderungen heute auf die Deckung zu kommen.

Hierbei zeigt es sich schnell, dass auch heute wieder die Verteidiger Höfer und Herbert und insbesondere Lutz als Mittelläufer ihren Mann stehen werden. Gutes Stellungsspiel, Schnelligkeit und kompromisslose Zweikampfführung verdeutlichen den Schwaben, dass mit biederem Ballgeschiebe heute nichts zu holen sein wird. Vor allem Lutz zieht die Aufmerksamkeit auf sich, weil es ihm nicht nur gelingt, die Angriffe abzufangen, sondern auch durch geschickte Pässe sogleich in Frankfurter Gegenstöße zu verwandeln.

So sind die Stuttgarter, denen die Eintracht zwar häufig die Initiative überlässt, viel am Ball, aber Produktives erreiche sie damit nicht. Sie verlegen sich daher auf Fernschüsse, Torwart Loy hat damit aber wenig Mühe, einzig ein Schuss des Stuttgarter Halbstürmers Geiger geht in der 11. Minute gefährlich knapp über die Latte.

Nach einer halben Stunde geht die Eintracht einmal nach vorn, ungewohnt für den VfB, so dass schlecht gedeckt wird und zu unerlaubten Mitteln gegriffen werden muss, als Erwin Stein fast durchkommt, aber knapp vor der Strafraumgrenze noch per Notbremse gelegt wird. Schiedsrichter Niemeyer lässt Gnade vor Recht gehen und verweist den Sünder nicht des Feldes, sondern erkennt nur auf Freistoß; den aber vergibt Trimhold.

Nach der Pause bietet sich den 50.000 Zuschauern im Stuttgarter Neckarstadion ein ähnliches Bild, verteiltes Spiel, wenige, aber genauso verteilte Chancen. Erst wird es turbulent vor dem Tor von Egon Loy, doch mit vereinten Kräften kann geklärt werden, dann schnappen die Stuttgarter dem einschussbereiten Richard Kreß die Kugel noch gerade vor der Nase weg.

Die gefährlichste Aktion des Spiels hat dann Huberts in der 63. Spielminute, als er einen Freistoß gefühlvoll zwar über die Mauer, aber leider auch an die Latte hebt. Auch anschließend erspielen sich beide Teams noch Schussgelegenheiten, aber beide Abwehrreihen halten dicht und so bleibt es bei dem torlosen Unentschieden.

Die Verantwortlichen beider Vereine bewerten das Spiel ähnlich; die Stuttgarter stufen ihre Elf als emsig und eifrig bemüht ein und loben die Qualität der Eintrachtabwehr. Ivica Horvat hat kein großes Spiel gesehen, aber ordentlichen Durchschnitt, bei dem seine Mannschaft den Stuttgartern durch eine geschlossene Mannschaftsleistung gut Paroli bieten konnte. (ae)

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