Borussia Dortmund - Eintracht Frankfurt

Bundesliga 1963/1964 - 6. Spieltag

3:0 (3:0)

Termin: Sa 05.10.1963 20:00
Zuschauer: 18.000
Schiedsrichter: Walter Zimmermann (Wolfsburg)
Tore: 1:0 Lothar Emmerich (10.), 2:0 Theo Redder (30.), 3:0 Timo Konietzka (37.)

>> Spielbericht <<

Borussia Dortmund Eintracht Frankfurt

  • Bernhard Wessel
  • Wilhelm Burgsmüller
  • Theodor Redder
  • Dieter Kurrat
  • Lothar Geisler
  • Gerhard Cyliax
  • Wilhelm Sturm
  • Lothar Emmerich
  • Alfred Schmidt
  • Friedhelm Konietzka
  • Franz Brungs

 


 

Trainer
  • Hermann Eppenhoff
Trainer

Nichts zu holen beim Deutschen Meister

Der Sieg gegen die schwächelnden Braunschweiger in der vergangenen Woche hat in Frankfurt die ärgsten Sorgen erst einmal vertrieben und der Eintracht gezeigt, dass sie bestehen kann in der neuen Liga, in der jetzt zu Beginn der neuen Spielzeit insbesondere die Mannschaften aus der alten Oberliga West die ersten Akzente setzen.

Auch der Gegner am heutigen Samstagabend um 20.00 Uhr beim Flutlichtspiel in Dortmund gehört zu diesen Teams. Von den Westmannschaften hat der Deutsche Meister noch am schwächsten begonnen, jetzt aber sind sie in Fahrt gekommen und haben zwei Siege nacheinander eingefahren. Ihre bisher erzielten 11 Treffer zeigen, dass vor allem die Sturmreihe nicht zu verachten ist und mit Brungs, Aki Schmidt, Konietzka und Lothar Emmerich finden sich dort in der Tat auch renommierte Spieler.

Ein wenig unverständlich, dass die Eintracht von Beginn an versucht, die Partie offen zu gestalten und nicht zunächst verhalten, aber aus sicherer Deckung heraus spielt. Oder besteht die Absicht, auf die eigene neuformierte Deckung keinen Druck der Dortmunder einwirken zu lassen, um sie nicht zu hohen Belastungen auszusetzen? Vor ein paar Tagen hat ja die Eintracht die Länderspielpause zu einem Freundschaftsspiel gegen Racing Straßburg genutzt, dabei aber Verteidiger Eigenbrodt durch Beinbruch verloren. Für ihn spielt heute Richard Weber, dem schon sein Bundesligaeinstand vor vier Wochen gegen den 1.FC Nürnberg nicht recht gelungen ist.

Die offensive Spieleinstellung der Eintracht gibt jedenfalls den Westdeutschen von Beginn an die Chance, mit Tempofußball durch das Mittelfeld zu kommen und Torgelegenheiten zu erlangen. Dabei kann sich zunächst in der 6. Spielminute Weber mit einer tollen Rettungsaktion auszeichnen, als er reaktionsschnell einen harten Schuss des Borussen-Mittelstürmers Cyliax für den bereits geschlagenen Loy auf der Linie klärt.

In Spielminute 11 sind aber beide geschlagen, als Emmerich einen Kopfball als Aufsetzer über die Linie bringt - 1:0. Die Eintracht wehrt sich und schon 60 Sekunden später bietet sich Solz die Gelegenheit zum Ausgleich, aber mit einer Parade fischt Borussentorwart Wessel den Ball aus dem Winkel. Danach verteiltes Spiel, aber keine deutlichen Torchancen, auch eigentlich nicht in der 31. Spielminute für Borussia Dortmund, als der aufgerückte Verteidiger Redder einen Ball auf das Eintrachttor spielt. Der Schuss aus 18 Metern Entfernung wird aber von Stopper Lutz so unglücklich abgefälscht, dass Loy keine Reaktion mehr zeigen kann - 2:0.

Jetzt muss die Eintracht sich schon zu relativ frühem Zeitpunkt völlig öffnen, will sie in der Partie noch eine Chance haben. Also wird aufgerückt und tatsächlich bietet sich eine Gelegenheit, als sich Solz, der kurzfristig mit Trimhold die Seiten gewechselt hat, auf Rechtsaußen durchdribbelt und eine Maßflanke auf Schämer spielt. Aber Schämer wird in der Mitte behindert, kann sich nicht rechtzeitig lösen und verpasst so die Flanke um wenige Zentimeter.

In die Offensivbemühungen der Eintracht hinein, gelingt dem BVB dann der spielentscheidende Konter: eine schöne, direkt gespielte Kombination durch das von Eintrachtspielern entblößte Mittelfeld führt zu einem Steilpass auf Konietzka, der an Loy vorbei einschiebt - 3:0 in der 38. Spielminute. Das Spiel ist damit bereits vor dem Halbzeitpfiff entschieden. Die Eintracht hat in der Folgezeit kein Interesse mehr, Energie in diese Begegnung zu stecken und auch die Borussen tun nicht sehr viel mehr als nötig, um den Vorsprung zu verwalten.

In der zweiten Spielhälfte sehen die Zuschauer daher verteiltes Spiel ohne nennenswerte Höhepunkte. Aki Schmidt auf Seiten der Borussia und Friedel Lutz bei der Eintracht sind die herausragenden Akteure ihrer Mannschaften, die beide ihre 6. Bundesligapartie gefasst und in Ruhe zu Ende spielen.

Richard Kreß, der nach der Oberschenkelverletzung aus dem Hamburg-Spiel immer noch gefehlt hat, erkennt die Überlegenheit der Dortmunder an: "Da kann man nichts machen! Die Borussia war besser, aber auch für uns scheint bald wieder die Sonne!". Sprach´s, wendet sich ab und trägt brav den Mannschaftskoffer für die Kameraden zum Bus. (ae)

>> Spieldaten <<

 

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