Meidericher SV - Eintracht Frankfurt

Bundesliga 1963/1964 - 2. Spieltag

3:1 (2:0)

Termin: Sa 31.08.1963 17:00
Zuschauer: 36.000
Schiedsrichter: Werner Spiewak (Hamburg)
Tore: 1:0 Helmut Rahn (7.), 2:0 Hartmut Heidemann (43.), 3:0 Werner Krämer (57.) 3:1 Horst Trimhold (62.)

>> Spielbericht <<

Meidericher SV Eintracht Frankfurt

  • Manfred Manglitz
  • Werner Lotz
  • Johann Sabath
  • Johann Cichy
  • Günter Preuß
  • Ludwig Nolden
  • Helmut Rahn
  • Werner Krämer
  • Heinz Versteeg
  • Heinz Höher
  • Hartmut Heidemann

 


 

Trainer
  • Rudolf Gutendorf
Trainer

Auswärtsspiel beim Spielverein

Die erste Auswärtsfahrt steht an für die Eintracht. Sie führt in den Fußballwesten zu dem Meidericher Spielverein, einem nach außen hin unscheinbaren Gegner, aber einem, der doch gefährlich ist, wie der starke 4:1 - Auswärtssieg beim Karlsruher Sportclub gezeigt hat. Werner Krämer, gleichermaßen Schaltzentrale im Mittelfeld wie auch gefährlicher Torschütze im Angriff, war dabei der überragende Mann. Und da sind ja auch noch einige andere, wie z. B. ein gewisser Herr Rahn, der von jeher über einen kräftigen und platzierten Schuss verfügt, wovon sich auch schon Weltklassetorhüter überzeugen konnten.

36. 000 Zuschauer strömen ins Wedau-Stadion, um erleben zu können, ob ihre Zebras die Form der ersten Spielrunde haben konservieren können. Schnell wird ein klares Argument dafür geliefert. Sofort nach dem Anpfiff ist zu erkennen, wie die Westdeutschen nahtlos ihr energievolles Spiel wieder aufnehmen. Die Eintracht, deren Trainer Osswald die Aufstellung vom 1. Spieltag nur auf der Linksaußenposition mit Solz für Schämer verändert hat, sieht sich sofort unter Druck gesetzt und mit Abwehraufgaben überhäuft.

Bereits in der 7. Spielminute führt eine schnelle Kombination zum Erfolg: Rahn, in den Sommermonaten sichtlich um einige überflüssige Pfunde erleichtert, kommt aus dem Hintergrund angerauscht, erhält eine Mustervorlage und zieht hart ab - keine Abwehrchance für Egon Loy, 1:0.

Die Meidericher geben sich damit nicht zufrieden und drücken weiter, ein Gegenspiel kommt bei der Eintracht nicht zustande, trotz der vorhandenen guten Technik stimmt die Abstimmung noch nicht, vor den Ballabgaben wird daher zu lange geschaut und nach Mitspielern gesucht, so dass die Spieler von Rudi Gutendorf immer wieder dazwischen gehen können und die Eintrachtangriffe nutzlos verpuffen.

Dafür steigt der Druck auf Egon Loy, einige gute Paraden verhindern noch Schlimmeres, aber kurz vor der Halbzeit ist er machtlos, als Linksaußen Heidemann ungestört abziehen kann - 2:0 (43. Spielminute).

Nach dem Wechsel verbessert sich der Spielfluss bei der Eintracht, was aber auch daran liegt, dass die Westdeutschen sich jetzt etwas zurückziehen, um auf Konter zu lauern. Dennoch gibt es Spielphasen, in denen die Läuferreihe Lindner-Landerer-Horn und die Halbstürmer Huberts und Trimhold deutlich machen, dass sie ein Spiel auch dominieren können. Bei einem Rückstand von 0:2 reichen solche Phasen aber nicht mehr aus, um eine Wende herbeizuführen.

Im Gegenteil gelingt den Duisburgern noch eine Konterattacke zum 3:0: In die aufgerückte Eintracht-Abwehr mitten hinein wird der schnelle Gegenstoß gespielt, Lindner kann das Zuspiel auf Krämer nicht mehr verhindern und unter dem herauslaufenden Loy schießt der Stürmer ein (57. Spielminute).

Jetzt ist die Partie natürlich endgültig gelaufen, es gilt nur noch, die Restspielzeit herunterlaufen zu lassen und den Dauerregen ohne Erkältung zu überstehen. Immerhin gelingt Trimhold noch ein schön herausgespielter Treffer zur Ergebniskorrektur zum 3:1 in der 62. Spielminute. Mehr ist aber gegen die starken Duisburger heute nicht mehr möglich.

Trainer Osswald kommentiert das Spielergebnis ruhig: "Das frühe Tor hat unsere Deckung verwirrt. Sie hat daraufhin das Konzept verloren und auch nicht mehr genug für den Aufbau getan. Über meine Mannschaft gebe ich keine Einzelkritik ab, das gehört in die Mannschaftssitzung." (ae)

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