VfL Marburg - Eintracht Frankfurt

Freundschaftsspiel 1962/1963

0:9 (0:4)

Termin: 16.05.1963, Flutlichtspiel
Zuschauer: 6.000
Schiedsrichter: Rodenhausen (Gießen)
Tore: 0:1 Sanetra (9., Eigentor), 0:2 Erwin Stein (32.), 0:3 Wolfgang Solz (43.), 0:4 Wolfgang Solz (44.), 0:5 Dieter Lindner (55.), 0:6 Wolfgang Solz (59.), 0:7 Richard Kreß (73.), 0:8 Peter Büttner (80.), 0:9 Richard Kreß (83.)

>> Spielbericht <<

VfL Marburg Eintracht Frankfurt

 


 

Wechsel
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Trainer
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VfL Marburg—Eintracht Frankfurt 0:9 (0:4)

Alle Asse, außer dem verletzten Lutz, waren an Bord des Bundesligisten. Was Marburg dagegensetzte, war eine Elf blutjunger Talente, die sich um die Routiniers Gaßmann, Rudi Klein und Scherer scharten. Es ist schon erstaunlich, welch veranlagte Burschen Marburg trotz des jährlichen Aderlasses an Spielern immer wieder herausbringt. So absurd es klingt, die junge Elf des VfL mischte in technischer Hinsicht besonders im ersten Durchgang so mit, daß die hohe Abfuhr aus dieser Sicht fast unerklärlich wirkt. Bei allem Können aber fehlt die Erfahrung, in der die Riederwälder ihren Gastgebern meilenweit voraus waren.

Nachdem die Eintracht die Punktewochen hinter sich hat, in denen ihr immer das „Siegenmüssen" im Nacken saß, konnte sie endlich einmal unbeschwert aufspielen. Wenn Kampf nicht im Vordergrund steht, dann findet auch Lindner wieder zu einer Form, in der er in Frankfurt lange nicht mehr gesehen wurde. Freilich machten die Marburger der Eintracht das Toreschießen leicht. Trotz aller strengen Anweisungen, die Riederwälder Stürmer messerscharf zu decken, vergaßen Marburgs Läufer bald diese Aufgabe und versuchten die Sterne vom Himmel zu holen, als sie sich allzuoft in die eigenen Angriffsaktionen einschalteten. Stopper Rudi Klein fand daher genügend Zeit, sich auszuzeichnen, wenn er auch oft nicht wußte, wo er zuerst zupacken sollte. Stein beschäftigte ihn schon genug, aber wiederholt sah er sich sogar mehreren Riederwäldern gegenüber.

Sanetra, bestimmt nicht der schlechteste seiner Elf, aber fand die schwerste, für ihn einfach unlösbare Aufgabe vor. Kreß entwischte ihm immer wieder, so sehr er sich auf dessen Füße stellte. Da hatte es der andere Verteidiger Nuhn schon besser. Aber auch Schämer brachte eine aufsteigende Form mit und machte seinem Gegenüber genug zu schaffen. In Riederwalds hinteren Reihen glänzte besonders Weber gegen seine früheren Kameraden. Seinen Aktionen spendete das dankbare Publikum besonderen Beifall. Aber sein Bestreben, im zweiten Spielabschnitt, als das Rennen schon gelaufen war, ein Tor gegen seine frühere Elf zu erzielen, mißlang. Mittelstürmer Stiehl gab sich gegen Landerer alle Mühe, aber außer einem Abseitstor brachte er nichts Entscheidendes zuwege. Groß in Form bei den Riederwäldern war noch neben dem Supertechniker Solz auch Webers Außenläuferkollege Horn. Auf Marburgs Seite, wo das Bällchen im Mittelfeld ebenfalls streckenweise ausgezeichnet lief, mühten sich Gaßmann und Marchl vergeblich. Im Sturm machte Tripp die beste Figur. (aus 'Der neue Sport' vom 20.05.1963)

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