Eintracht Frankfurt - VfB Stuttgart |
Oberliga Süd 1962/1963 - 2. Spieltag
1:0 (0:0)
Termin: 25.08.1962
Zuschauer: 18.000
Schiedsrichter: Fischer (Augsburg)
Tore: 1:0 Erwin Stein (74.)
Eintracht Frankfurt | VfB Stuttgart |
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Trainer | Trainer
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Siegestor durch Erwin Stein Horst Kickhefel berichtet vom Riederwald Eintracht Frankfurt - VfB Stuttgart 1:0 (0:0) Es war Erwin Steins Tag. Neunzig Minuten trug er mit Stopper Hans Eisele fesselnde Duelle aus, neunzig Minuten lang war er der einzig gefährliche Stürmer der Eintracht. Wer konnte sich deshalb wundern, daß Stein den einzigen Treffer schoß, der den Sieg bedeutete. Es war eine Zusammenarbeit Loy-Solz-Stein. Von Loy kam der Abschlag zu Stein, der spielte zu Solz, lief in die Gasse, erhielt den Ball wieder, drehte sich beim Ballstoppen an dem angreifenden Eisele vorbei und schoß neben dem herauslaufenden Sawitzki den Ball über die Torlinie. Das war eine der wenigen Szenen, in denen sich die Zuschauer des Eintrachtsturmes erfreuen konnten. Die restlichen sind rasch an einer Hand abgezählt: vor der Pause ein Schämerschuß, der knapp am Tor vorbeiflog, eine Rettungstat Sawitzkis, der den Ball zwischen Stein und Hahn mit der Hand wegstieß und eine tollkühne Abwehr Sawitzkis hart am Pfosten gegen Solz. Nach der Pause: Sawitzki faustete einen Scharfschuß Schämers weg und hielt den Nachschuß Steins und, wie gesagt, Steins Tor. Sonst spielten die Eintrachtstürmer oft, als hätten sie Blei in den Beinen. Besonders den Technikern Hahn und Solz merkte man den Kräfteverschleiß von München und Nürnberg an. Schämer kam nicht wie erhofft zum Zuge, hatte aber auch in Walter einen genau markierenden Verteidiger gegen sich. Richard Kreß spielte so wie in Nürnberg, zeigte keinen seiner Sturmläufe und war oft nicht an seinem Platz anzufinden. Angesichts dieses Sturmes konnte man froh sein, mit einem 1:0 über die Runden gekommen zu sein, aber die Mäßigkeit dieses 1:0 wird noch unterstrichen, daß es gegen eine gehandicapte VfB-Elf erzielt wurde. In der 20. Minute wurde Stürmer Pfisterer mit einem Verband versehen und konnte nur noch mühselig humpelnd die restliche Zeit überstehen. Das Zu-Null war für die Eintracht nur einmal in Gefahr. Reiner und Strohmaier hatten den Ball aufs Tor geschossen, beide Male rettete ein Frankfurter Bein, dann kam der abgeprallte Ball Pfisterer vor die Beine. Mit dem verletzten Bein holte Pfisterer aus — und schoß neben das Tor. Sonst hatte der mehr als harmlose Stuttgarter Sturm nichts zu bestellen. Die Eintracht-Abwehr konnte diesen „Sturm" so nebenbei abbremsen; sowohl Lutz als auch Höfer fanden Zeit genug, um selbst im Sturm aufzutauchen. Zwar entstanden dadurch oft gefährliche Lücken, aber schließlich waren ja noch Landerer, Schymik und Weilbächer da, von Loy ganz zu schweigen. Lutz und Höfer sind ein so gut eingespieltes Verteidigerpaar, daß man an Schütz-Stubb erinnert wurde. Ich glaube, zur Zeit nehmen beide die Spitze im deutschen Fußball ein, denn besser als Höfer ist Schnellinger auf keinen Fall, und was Nowak gegen Fortuna im Fernsehen zeigte, reichte nicht an Lutz heran. Zwischen beiden spielte sich Landerer immer besser ein; der mit viel Vorschußlorbeeren bedachte Wanner kam auch im körperlichen Spiel nicht an Landerer vorbei. Die Abwehr stand wie eh und je, dadurch konnten Schymik und Weilbächer viel für den Spielaufbau tun, warum nicht mehr heraussprang, ist oben schon gesagt. Doch muß noch eins hinzugefügt werden: der Eintrachtsturm hatte es gegen die sich verbissen vor ihrem Tor aufbauende VfB-Abwehr sehr schwer. Unser Titelbild zeigt deutlich, wie energisch die Stuttgarter ihr Tor verbauten, oft halfen auch die Außenstürmer mit. Und schließlich ist ein Sawitzki nicht irgendwer. Vergessen wir nicht die Tradition, daß es der VfB der Eintracht noch nie bequem gemacht hat. Wer alle diese Punkte berücksichtigt, wird angesichts des mageren 1:0 mit der Mannschaft vom Riederwald nicht hadern. Nicht jeden Sonntag erlebt man im Fußball ein 5:0. (aus 'Der neue Sport' vom 27.08.1962)
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