Eintracht Frankfurt - SpVgg
Neu-Isenburg |
Süddeutscher Pokal 1961/62 - Achtelfinale
3:2 (1:2)
Termin: 09.05.1962, Flutlichtspiel im Stadion
Zuschauer: 6.000
Schiedsrichter: Sparing (Kassel)
Tore: 1:0 Erwin Stein (34., Handelfmeter), 1:1 Kranz (40.), 1:2 E Schneider (44.), 2:2 Dieter Lindner (58.), 3:2 Ludwig Landerer (74., Foulelfmeter)
Eintracht Frankfurt | SpVgg Neu-Isenburg |
|
|
Trainer | Trainer
|
Nur ein Schritt zur Sensation Eintracht Frankfurt — SpVgg. Neu-Isenburg 3:2 (1:2) „Am Buchenbusch hätten wir eine Siegeschance", sagte mir Neu-Isenburgs Trainer Ernst Bös wenige Stunden vor dem Spiel. Nachher erst wußte man, wie recht Bös hatte. Für den Kenner der Isenburger Stärken und Schwächen war dieses Pokalspiel, das sich lange nur Fußbreiten von der Sensation weg bewegte, gar keine Ueberraschung. Viele aber merkten, daß hinter dem Stadtwald auch noch Fußballer wohnen, und manchem aus Bornheim wurde es gar nicht wohl, wenn er an die nächste Saison des FSV dachte. Es war ein glücklicher Sieg der Eintracht, der Elfmeter und halbes Eigentor helfen mußten, um in die nächste Pokalrunde zu schlüpfen. Daß die zweite Hälfte klar an die Riederwälder ging, war zu erwarten. Ein solches Tempo, wie es der Gast 45 Minuten lang auf den Stadionrasen gegen den Oberligisten vorlegte, mußte seinen Tribut fordern. Aber auch als sich die Richtung des Spiels später drehte, gerieten die Riederwälder diesseits und jenseits des Feldes in Schweiß. Ehe noch der Ausgleich fiel — eine unglückliche Aktion Hausers bei einem scharfen aber unplazierten Schuß von Lindner —, hatten Desch und Reuter innerhalb von Sekunden jeder das 3:1 vor dem Fuß. Beide schlugen überhastet aufs Leder. Dabei hatten die Isenburger in der ersten Hälfte eine so blitzsaubere Partie hingelegt und zwei Tore erzielt, die sich sehen lassen konnten. War der Strafraum auch nur in Sicht, dann schoß der Sturm der Zweitligisten. Bei der Eintracht arbeitete man sich mühsam voran, um dann im Neu-Isenburger Deckungsnetz festzulaufen. Der Flügel Solz—Meier schien gar nicht dazuzugehören. Solz foppte alle, sich, den Gegner und seine Nebenspieler. Nichts kam dabei heraus. Rechts drüben wurde die Sache erst nachher ernster angefaßt, als eine Niederlage in Reichweite rückte. Weilbächer und Stinka waren zwar im zweiten Teil hauptsächlich im Mittelfeld allein anzutreffen. Aber nie erreichten sie die Wirkung von Klenota auf der Gegenseite. Groß ins Eintracht-Geschäft stieg Ex-Bayernstopper Landerer, gut sahen beide Verteidiger aus. Bei Isenburg brauchte man erst nach dem Wechsel einige Abstriche zu machen (Desch. H. Schneider). Sonst war alles bestens, bis auf Hausers Fehler beim Ausgleich. Der Schiedsrichter Sparing (Kassel) rechtfertigte die schlechten Kritiken, die in der letzten Zeit über ihn erschienen. Es gab Leute, die meinten, daß er keinen der drei Elfmeter zu verhängen brauchte. Den Neu-Isenburger Strafstoß schoß übrigens Otschik in der 77. Minute gegen den rechten Pfosten. Sonst wäre wohl der Weg in die Verlängerung freigeworden. Bert Merz (aus 'Der neue Sport' vom 14.05.1962 )
|