Eintracht Frankfurt - 1. FC Köln

DFB-Pokal 1961 - 1. Hauptrunde

2:3 n.V. (2:2, 2:0)

Termin: 28.07.1961, Flutlichtspiel im Stadion
Zuschauer: 12.000
Schiedsrichter: Deuschel (Ludwigshafen)
Tore: 1:0 Erwin Stein (10.), 2:0 Alfred Horn (44.), 2:1 Schäfer (69.), 2:2 Schäfer (70.), 2:3 Ch. Müller (102.)

>> Spielbericht <<

Eintracht Frankfurt 1. FC Köln

 


  • Ewert
  • Stollenwerk
  • Pott
  • Breuer
  • Wilden
  • Schnellinger
  • Thielen
  • Habig
  • Ripkens
  • Ch. Müller
  • Schäfer

 

Trainer Trainer
  • Zlatko 'Tschik' Cajkowski

Pokal-Drama über 120 Minuten

Eintracht Frankfurt—1. FC Köln 2:3 (2:0, 2:2) nach Verlängerung

Bert Merz berichtet vom Stadionspiel

Der Pokaltraum für die Eintracht ist wieder einmal aus. So greifbar nahe lag der Eintritt unter die letzten Acht wohl selten, so schwer das Spiel mit dem Westmeister Köln auch schien. Eine Stunde lang spielte die Eintracht so gut und glanzvoll wie der Gast später nie. Aber Fehler, wie man sie eben gegen einen 1. FC Köln nicht machen darf, ließen den stolzen 2-Tore-Vorsprung innerhalb von zwei Minuten zusammenstürzen wie ein Kartenhaus. Im Kampf zur Verlängerung und später fehlte der Eintracht manchmal das Glück. 21:4 Eckbälle und zwei Pfostenschüsse! Man kann sich ausrechnen, auf welcher Seite Fortuna stand.

Bis zum ersten Tor von Schäfer hatten die Kölner schon einige gute Gelegenheiten, darunter sogar einen Elfmeter. Aber Loy brachte es nicht nur fertig, innerhalb von Sekunden drei unheimliche Schüsse abzuwehren, er hielt auch den Strafstoß und warf sich mutig in den Nachschuß von Habig. Das alles schien die Westdeutschen zu deprimieren, besonders als Schäfer Mitte der zweiten Halbzeit aus fünf Meter Entfernung aus der Luft Richtung Eckfahne schoß. „Die treffen keinen Möbelwagen", meinte jemand.

Doch dann kam die 69. und die 71. Minute, und Schäfer traf, allerdings jeweils freigespielt, genau in die Ecken, einmal flach, einmal hoch, Habig und Müller hatten jeweils ihren Kapitän in der richtigen Stellung erspäht. Aber Lutz und Stinka, dessen merkwürdiges Nachlassen (wie in der Endrunde) wieder eintrat, hatten mit Fehlern die Vorarbeit geleistet. Und am zweiten und noch mehr am dritten Kölner Tor „ging" Höfer tüchtig ein. In der Form der Endrunde wäre Höfer wahrscheinlich keiner seiner vielen Patzer passiert.

Daß der absolut zuverlässigste Eintrachtler, seit Jahren nämlich Höfer, nicht seinen besten Tag hatte, die Eintracht-Außenstürmer Kreß und Solz nur selten in den Rücken ihrer Widersacher kamen und in den entscheidenden Momenten der Pfosten getroffen wurde, führte eben noch vom klaren Erfolg in die Niederlage.

Etwa zehn Minuten vor Schluß der regulären Zeit zielte Horn fläch und scharf gegen den rechten Pfosten. Eine neue Führung hätte sich die Eintracht kaum mehr abjagen lassen. Zehn Minuten vor dem Ende der Verlängerung jagte Kreuz aus 20 Metern die Kugel gegen den anderen Pfosten.

Horn und Kreuz waren die tüchtigsten Stürmer, und der „Lange" hatte wieder seinen Tag, an dem ihm alles zu glücken schien. Erwin Stein stand den beiden in seinem Kampf gegen den tüchtigen Wilden kaum nach. Aber von den Außen kam keine nennenswerte Hilfe. Je mehr die Zahl der Eckbälle wuchs, um so mäßiger wurden sie getreten.

Kölns Sieg war nicht zuletzt ein Erfolg von Umstellungen. Schäfer, vorher ein matter Linksaußen, geriet Halbrechts oft genug in das Loch hinter Stinka. Stollenwerk, erst Verteidiger, dann Läufer, zähmte die Eintracht-Innenstürmer besser als vor der Pause Breuer. Ewert, ein großer Torwart, aber bei den scharfgeschossenen Bällen nicht so sicher wie Loy. (aus 'Der neue Sport' vom 31.07.1961)

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