Tasmania 1900 Berlin - Eintracht Frankfurt

Freundschaftsspiel 1960/1961

1:1 (0:1)

Termin: 16.11.1960
Zuschauer: 4.500
Schiedsrichter: Schubeck (Berlin)
Tore: 0:1 Wolfgang Solz (35.), 1:1 Schlichting (58.)

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Tasmania 1900 Berlin Eintracht Frankfurt

 


 

Wechsel
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Trainer
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Die Experimente an der Spree

Tasmania Berlin - Eintracht Frankfurt 1:1 (0:1)

Die leise Enttäuschung der 5000 Berliner Zuschauer hatte mit der Leistung der Eintracht nichts zu tun. Enttäuscht war man vor allem über das Fehlen eines in Berlin besonders populären Spielers, Alfred Pfaff, und die Absage der beiden Nationalspieler Kreß und Lutz, die zur gleichen Stunde am Buß- und Bettag in Herbergers Fußball-Klausur steckten. Immerhin war die Eintracht auch ohne ihre beiden prominentesten Repräsentanten stark genug, um nichts von dem seit Jahren gezüchteten guten Ruf zu verlieren. Tasmania war mit dem 1:1 gut bedient.

Die Partie an der Spree erinnerte bis in die Einzelheiten an das letzte Punktspiel in Ulm. Auch ein Remis, die gleichen Stärken, die gleichen Schwächen, die gleichen Hemmungen im Angriff. Loy war in der zweiten Halbzeit, als die Berliner mächtig aufdrehten, wieder eine der Säulen der Hintermannschaft, Schymik rührte tüchtig im Mittelfeld und sorgte wenigstens in diesen Bereichen für ein anhaltendes Uebergewicht, Erwin Stein tobte sich aus und schoß, was die Stiefelspitzen hergaben. Freilich verschleuderte er die meiste Kraft vergebens. Zur Linken und zur Rechten herrschte wenig Ordnung, zudem mußte sich Lindner erst an seine neue Position als rechter Flügelmann gewöhnen.

Die höchste Säule der Eintracht, Kreuz, spielte nur eine Halbzeit und fiel dann einem Experiment zum Opfer. Er blieb nach der Pause in der Kabine und machte Platz für Stinka, der vorher als zweiter Außenläufer gewirkt hatte. Besser wurde nichts. Besser wurde nur die Deckung, die von Tasmanias kräftigen Schützen minutenlang tüchtig durchgeschüttelt wurde.

Immerhin blieben nach einer Kette der Experimente die Erkenntnisse, daß Stinka ein besserer Außenläufer war als Weilbächer, daß Kreß als Rechtsaußen nicht zu ersetzen ist, daß aber die Deckung mit dem jungen Kübert einen neuen Mann gefunden hat, der zu keiner Zeit wie ein Reservist aussah.

Die beiden Tore waren sehenswert, jedes auf seine Art. Die Eintracht ging in Führung, als Solz einen Eckball aufnahm und ihn im Bogenschuß unter die Torlatte schlug. Der Ausgleich fiel durch einen Freistoß aus mehr als 30 Metern. Walter Knaack (aus 'Der neue Sport' vom 21.11.1960)

 

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