Jahn Regensburg - Eintracht Frankfurt

Oberliga Süd 1960/61 - 5. Spieltag

1:4 (0:1)

Termin: 11.09.1960
Zuschauer: 16.000
Schiedsrichter: Ommerborn (Saarbrücken)
Tore: 0:1 Richard Kreß (8.), 0:2 Erwin Stein (69.), 0:3 Lothar Schämer (78.), 0:4 Eberhard Schymik (84.), 1:4 Schmidt (85.)

>> Spielbericht <<

Jahn Regensburg Eintracht Frankfurt

  • Niemann
  • Fuchs
  • Duschinger
  • Reindl
  • Beyerlein
  • Käufl
  • Hallmer
  • Nunberger
  • Schmidt
  • Gehring
  • Eralp

 


 

Trainer
  • Georg Bayerer
Trainer

 

Loys tolles Spagat gegen Nunberger

Jahn Regensburg — Eintracht Frankfurt 1:4 (0:1)

Die Eintracht war mit etwas gemischten Gefühlen nach Regensburg gekommen. Dafür sprachen drei Faktoren: einmal die Tatsache, daß der Eintracht im April 1959 durch eine 0:1-Niederlage an gleicher Stelle im letzten Spiel noch die schon sicher geglaubte süddeutsche Meisterschaft verloren ging, zum zweiten, weil Regisseur Alfred Pfaff und Verteidiger Lutz fehlten und schließlich weil hier die Offenbacher Kickers vor Wochen im letzten Augenblick gerade noch ein Remis retten konnten. Aber die Eintracht fand sich dabei besser mit den gegebenen Verhältnissen ab, als zu erwarten war.

Zwar jagte Regensburgs Linksaußen Eralp der Eintracht-Hintermannschaft schon in den ersten Minuten einen gehörigen Schrecken ein, als eine sauber hereingezogene Flanke sich vor Loys Gehäuse senkte. Aber Egon Loys Fäuste waren blitzschnell zur Stelle. Doch dann übernahm die Eintracht unter der Führung der überragenden Stein und Kreß das Kommando. Beide zeichneten sich durch ihre Schnelligkeit und ihren konsequenten Eifer aus. Was sie an Durchschlagskraft noch gewinnen ließ, war die Tatsache, daß sie ständig ihre Plätze wechselten und sich so der Kontrolle durch die Jahn-Abwehr entzogen. Beide legten auch den Grundstock zu diesem überzeugenden Sieg durch ihre ersten Treffer. Und beide Tore glichen sieh haargenau: Jeweils war der erste Versuch fehlgeschlagen, und jeweils wurden sie mit gewaltigen Bomben erzielt. Aber ihnen stand der blende Schämer am linken Flügel nur wenig nach. Dieser Junge scheint sich von Spiel zu Spiel immer mehr zu dem Inspirator der Eintracht-Tore zu entwickeln. Beim ersten Treffer erwischte er einen Eckball mit dem Kopf und lieferte so Richard Kreß eine mustergültige Vorlage zu einem unheimlich strammen Schuß. Beim zweiten Tor bediente er Mittelstürmer Stein wiederum. Sein satter 25-Meter-Schuß war dann die Prämie für eine technisch einwandfreie Leistung.

Nur die beiden Halbstürmer Kreuz und Lindner konnten nicht die Erwartungen erfüllen, wobei Kreuz ein glatter Ausfall war, während sich Lindner doch redlich bemühte und mit einigen Bällen ausgesprochenes Pech hatte. Kreuz dagegen fand nie eine Bindung zu seinen Nebenleuten und fiel besonders durch konditionelle Schwächen auf.

In den hinteren Reihen boten nach ihren schwachen Leistungen am Vorsonntag besonders Egon Loy und Mittelläufer Eigenbrodt eine ansprechende Leistung. Eigenbrodt hatte dabei in der 15. Minute einen ganz großen Augenblick, als er dem durchgebrochenen Nunberger das Leder aus rückwärtiger Stellung mit einem gewagten Spagat abjagte. Das Verteidigerpaar Herbert — Höfer zeichnete sich durch hartes, aber konsequentes Abwehrspiel aus, wobei das Uebergewicht natürlich bei dem erfahrenen Höfer lag. Eine recht gute Mittlerpartie zwischen Angriff und Deckung boten auch Schymik und Weilbächer, wobei sie sich besonders nach der Pause noch zu steigern wußten. Die Jahn-Elf bot nicht den erwarteten harten Gegner. Dagegen dürfen sich die Regensburger bei ihrem Torwart Niemann bedanken, daß es bei der erträglichen Niederlage blieb. Denn er bot mit seinen 34 Jahren eine ganz vorzügliche Leistung. Schiedsrichter Ommerborn hatte bei dem fairen Treffen mit beiden Mannschaften keine Schwierigkeiten. Hans-Joachim Horn (aus 'Der neue Sport' vom 12.09.1960)

 

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