![]() |
FSV Frankfurt - Eintracht Frankfurt |
![]() |
Oberliga Süd 1959/60 - 5. Spiel
2:4 (1:1)
Termin: 27.09.1959
Zuschauer: 25.000
Schiedsrichter: Rodenhausen (Gießen)
Tore: 1:0 Hofmann (15.), 1:1 Erwin Stein (19.), 1:2 Erwin Stein (49.), 1:3 Erwin Stein (54.), 1:4 Erwin Stein (74.), 2:4 Hofmann (87.)
FSV Frankfurt | Eintracht Frankfurt |
|
|
Trainer
|
Trainer |
Vier Stein-Tore entschieden das Derby am Hang Zwei Derby-Aspekt Horst Kickhefel und Günter Wölbert berichten vom Hang FSV Frankfurt—Eintracht Frankfurt 2:4 (1:1) Genau vor einem Jahr saß ich in Rotterdam auf dem Spartaplatz unter 25.000 Zuschauern (mehr faßt der Platz nicht) und erlebte das Derby Sparta gegen Feyenoord. Sparta, das ist der Liebling von Rotterdams Westen, Feyenoords Anhang, das ist Groß-Rotterdam. Spartastil heißt Kampf, Feyenoordstil heißt Technik, oft verspielte Technik. Feyenoord ist der große, reiche Verein, in dessen Schatten Sparta seit 25 Jahren stehen mußte. Aber, sehr oft gewinnt Sparta das Derby gegen den haushohen Favoriten.
Das zweite Tor Hofmanns kurz vor Schluß war für den FSV nur noch ein Trostpflaster. Betrachten wir dieses Derby unter süddeutschen Aspekten, so war es bis zur Pause ein gutes Spiel, nach der Pause Mittelmaß. Betrachtet man es unter dem Aspekt des Europa-Cups, so stimmen die Schwächen der Eintracht-Abwehr bedenklich (Sorger und Lutz). Ein Wechselberger ist ein anderer Spieler als Hamman. Und der Eintrachtsturm? Da muß das Zusammenspielen weitaus besser werden, wenn man der international erfahrenen Young-Boys-Abwehr beikommen möchte. Doch, wir werden ja sehen. hk Kein großes Derby
Die Züge der Riederwälder rollten zwar streckenweise gefällig dahin. Doch sie waren nicht klar geformt. Die Männer des magischen Vierecks kickten nur, sie zauberten nicht. Der kleine Lindner brachte überhaupt nichts zuwege. Weilbächers Kräfte pufften ins Leere. Stinka und Pfaff leiteten so manchen Spielzug mit Umsicht und Geschick in saubere Bahnen, doch auch ihnen ging zu viel schief. Bäumler und Kreß waren die betriebsamsten Männer der ersten Halbzeit. Durch die verdrehte Spielanlage der Eintracht stand Erwin Stein vor der Pause immer wieder allein auf weiter Flur und wurde so in die undankbare Rolle gedrängt, gegen eine feindliche Uebermacht anrennen zu müssen. Wenn er in diesen Situationen auch nicht soviel Uebersicht wie Mumm zeigte, so strahlte er doch immer Gefährlichkeit aus, und um seine vier Tore zu schießen, benötigte er nicht einmal vier ausgewachsene Torchancen. Stein war der wertvollste Mann der Eintracht. Die Abwehr wackelte. Sorger (hervorragendes Kopfballspiel) konnte keine Bindung in die Deckung tragen. Lutz und Höfer kämpften mit Schneid, aber doch ohne die beruhigende Sicherheit, die sie so oft charakterisierte und auszeichnete. Und Loy schien mitunter gar leicht verstört. Der FSV gab mehr, als man unter diesen mißlichen Umständen von der Mannschaft erwarten konnte. Fünf Stammspieler fehlten und um den Pechtopf überquellen zu lassen, verletzte sich Verteidiger Schäfer auch noch Mitte der ersten Halbzeit und mußte an den linken Flügel geschickt wenden, wo er nur noch Statist war. Pfeiffer ging für ihn in die Verteidigung zurück. Das war nach etwa einer halben Stunde, und doch erkämpften und erspielten sich die Schwarzblauen bis zum Halbzeitspfiff leichte Vorteile. Ja, der FSV führte den Kampf mit spielerischen Mitteln. Meister Janda verzichtete auf jede taktische Variante zur Verstärkung der Abwehr und selbst der rechte Läufer Krämer (er trug allerdings die Nummer 6 auf dem Trikot) begnügte sich nicht damit, den Wachhund für Alfred Pfaff zu spielen, sondern baute verständig auf und drang bis in den Eintrachtstrafraum vor. Doch auch die Außenläufer und Halbstürmer des. FSV konnten keine Klarheit und — mit entsprechenden Pässen — Wucht in die Aktionen ihrer Elf hineintragen.
Ja, es war kein großes Derby. Aber wie oft gibt es das schon... gw (aus 'Der neue Sport' vom 29.09.1959)
|