Borussia Neunkirchen -
Eintracht Frankfurt |
Freundschaftsspiel 1958/1959
0:1 (0:1)
Termin: 26.12.1958
Zuschauer: 10.000
Schiedsrichter: Carle (Saarbrücken)
Tore: 0:1 Istvan Sztani (13.)
Borussia Neunkirchen | Eintracht Frankfurt |
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Abraham in Weihnachtslaune Borussia Neunkirchen — Eintracht Frankfurt 0:1 (0:1) Dem Neunkirchener Publikum, 10.000 Mann hoch, servierte die Eintracht ein hübsches Weihnachtsgeschenk. Weniger ein Spiel höchster Vollendung — das war nicht drin. Dafür aber lebten die 90 Minuten von der Spannung. Das kam, weil Sztani einen Flachschuß aus 16 Metern Entfernung mit selbstverständlicher Geste in Strempels Tor fegte, und das schon in der 13. Minute. Von nun an lief es bei den Gästen nicht mehr ganz so hastig, per Vergleich Südwest Nr. 2 gegen Süd Nr. 2 begann. Mit einer Neunkirchener Invasion freilich. Angriff auf Angriff rollte in Richtung Eintrachttor, und hier stand der Frankfurter Weihnachtsmann, Abraham. Unfaßbar was der Junge hielt, das meiste natürlich, weil er es so gelernt hatte, auf der Linie. Hier vollbrachte er auch seine größte Tat. in der 25, Minute faßte er sich einen Flachschuß erster Güte von Dörrenbächer, aus acht Meter abgeschossen. Das Ellenfeld tobte. Vor ihm erspielte sich Lutz die meisten Komplimente. Neben Lutz spielte Höfer seine 90 Minuten mit gewohnter Bierruhe herunter. Unerwartete Schwierigkeiten gab es in der ersten Halbzeit für Horvat. Die Neunkirchener hatten für ihn einen gerissenen Mittelstürmer parat: Dörrenbächer. Im zweiten Durchgang allerdings war dieser Dörrenbächer kaum noch zu sehen. Horvat regierte nun. In den Außenläuferpositionen gab es drei Eintrachtler: Weilbächer über die volle Distanz, Schymik und Bechthold jeweils 45 Minuten. Weilbächer war der beste. Im Angriff der Riederwälder wurde kaum einmal die volle Tourenzahl erreicht. Klare Chancen gab es fast nur vor dem Führungstreffer, doch Lindner und Kreß nahmen es nicht so genau. Um bei Kreß zu bleiben: Er war der stärkste Angreifer im roten Trikot. Wenn er mit dem Leder von der Mittellinie aus loszog, reifte jedesmal automatisch eine halbe Chance. Neben ihm spielte im ersten Durchgang Sztani einen feinen Halbstürmer. In der Mitte stürmte der Ekko Feigenspan so, wie ihn der Riederwald seit geraumer Zeit kennt: Eifrig und flott, doch mit dem Toreschießen haperte es ein wenig. In Abwesenheit von Pfaff und Bäumler hieß der linke Flügel Lindner-Meyer, später als Sztani leicht angeschlagen wurde, Solz-Meyer. Lindner rückte dafür in die halbrechte Verbindung, obwohl geschickte Positionswechsel bei der Eintracht nach der Pause keine klare Sturmformation mehr erkennen ließen. Meyer legte sich einige Schonung auf, sehr gewissenhaft und konditionsstark arbeitete Lindner. Junior Solz mühte sich redlich und ordentlich. Neunkirchens Außenläufer Leist ging ohne Kompromisse an ihn heran. Ueberhaupt war die rechte Deckungsseite der Gastgeber stärker als die Kollegen der linken Seite. Erich Müller (aus 'Der neue Sport' vom 29.12.1958)
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