SV Wiesbaden - Eintracht Frankfurt

Freundschaftsspiel 1958/1959

1:4 (0:2)

Termin: 27.09.1958
Zuschauer: 3.000
Schiedsrichter: Lunkenbein (Biebrich)
Tore: 0:1 Erich Meier (28.), 0:2 Istvan Sztani (35.), 0:3 Hans Weilbächer (53.), 1:3 Dingler (61.), 1:4 Dieter Lindner (74.)

>> Spielbericht <<

SV Wiesbaden Eintracht Frankfurt

  • Hofmann
  • Byns
  • Assmann
  • Schillinger
  • Csakany
  • Schmidt
  • Stachowiak
  • Mikulac
  • Elze
  • Friedrich
  • Bertram

 


 

Wechsel
  • Stiersdörfer für Hofmann
  • Wernicke für Csakany
  • Dingler für Mikulac
Wechsel
Trainer
Trainer

 

Herberts Einstand

SV Wiesbaden — Eintracht Frankfurt 1:4 (0:2)

Kann man dem Wiesbadener Fußballpublikum verübeln, daß es auf dem Heimweg von einem verpfuschten Samstagnachmittag sprach? Man kann es nicht. Zu früh steckte die SVW-Mannschaft auf; zu früh schickte sie sich in das Unvermeidliche. Gewiß, es war mehr ein unbewußtes als ein bewußtes Resignieren; aber im Effekt lief die Sache auf dasselbe hinaus. Schon nach einer halben Stunde standen Sieger und Verlierer unwiderruflich fest.

Es fehlte an allen Ecken und Enden bei den Wiesbadenern. Im Angriff fiel nur Elze hin und wieder auf; aber auch er war kein Stürmer im eigentlichen Sinne des Wortes. Als ihn Horvat ein paarmal abblitzen ließ, retirierte Elze vorsichtig rückwärts und versuchte sein Glück als Ballschlepper und Einfädler. Doch was nützte das schon, wenn ihm weit und breit kein Vollstrecker zur Seite stand. Rechts fummelte mit dem jungen Ungarn Mikulac ein Mann herum, der zwar manches Vernünftige zuwege brachte, aber nie etwas Entscheidendes. Links ließ sich Friedrich von dem Zweikampf-Spezialisten Schymik schnell die Courage abkaufen und ähnlich erging es den Außenstürmern, wenn sich auch Bertram von Zeit zu Zeit gegen die Riederwälder Aushilfsverteidiger Eigenbrodt (vor dem Wechsel) und Kudraß verheißungsvoll durchsetzte.

Und die Abwehr? Sie bildete für den Eintracht-Angriff nur solange ein Problem, solange Eugen Csakany als Stopper fungierte. Der Altmeister schaffte mit seinem Verstand mehr als sein Nachfolger Wernicke mit Elan und Ehrgeiz. Kaum hatte sich Csakany ablösen lassen, da fühlte sich das Riederwälder Innentrio merklich erleichtert und hatte nun auch mit den Außenläufern keine größeren Schwierigkeiten mehr. Am längsten hielten sich die Verteidiger Byns und Assmann, doch auch sie hielten sich nicht lange genug.

Unter diesen Umständen fühlten sich die Gäste aus der Oberliga gegen Ende wie im Fußballerparadies. Weilbächer, Lindner und Stinka, der später auf den Außenläuferposten wechselte, waren die treibenden Kräfte bei den Oberligisten, während sich Sztani sichtlich Zurückhaltung auferlegte. Recht ordentlich verlief der Aufgalopp Herberts, den Oswald im zweiten Durchgang als Mittelstürmer testete. Für einen Mann aus der A-Klasse bewies Herbert viel Mut und gab nebenbei seine Bälle sauber weiter. Mehr konnte man für den Anfang nicht verlangen.

Riederwalds Abwehr wurde lediglich in der ersten halben Stunde beansprucht, späterhin gab es nur noch Routinearbeiten zu erledigen. So war es auch nicht möglich, sich über Loy und Kudras ein Bild zu machen, die nach dem Wechsel ihre ersten Schritte im alten Milieu probierten. Daß Wiesbaden beim Stande von 0:3 ein Gegentreffer glückte, beruhte auf einem Leichtsinnsfehler der Riederwälder Deckung.       Ludwig Dotzert (aus 'Der neue Sport' vom 29.09.1958)

 

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