Eintracht Frankfurt - TuS Bremerhaven 93

Freundschaftsspiel 1958/1959

9:0 (2:0)

Termin: 10.08.1958
Zuschauer: 1.500
Schiedsrichter: Birr (Frankfurt-Nied)
Tore: 1:0 Eckehard Feigenspan (5.), 2:0 Erich Meier (36.), 3:0 Erich Meier (48.), 4:0 Eckehard Feigenspan (66.), 5:0 Dieter Stinka (74.), 6:0 Dieter Stinka (78.), 7:0 Erich Meier (81.), 8:0 Alfred Pfaff (84.), 9:0 Erich Meier (87.)

>> Spielbericht <<

Eintracht Frankfurt TuS Bremerhaven 93

 


  • Balzer
  • M. Presche
  • Wagenbreth
  • Bücker
  • Lang
  • Kapteina
  • Geise
  • Siegmann
  • Galle
  • Nachtwayh
  • S. Presche

 

Wechsel Wechsel
  • Preuße für Galle
Trainer Trainer
  • Oßwald Pfau

 

Alle neune am Riederwald

Eintracht Frankfurt — Bremerhaven 93 9:0 (2:0)

Die Bornheimer waren bei ihrer Kerb, 1500 der treuesten Eintrachtler beim Schützenfest am Riederwald. Tore bringen Freude und Hoffnungen. Nun, die Hoffnungen soll man nicht allzu hoch schrauben. Selten in einem Spiel galt der alte Fußballsatz mehr wie diesmal: Man spielt immer so gut, wie es der Gegner zuläßt. Der neue 93er-Trainer Oßwald Pfau (fr. Kickers Stuttgart) sagte uns schon vor dem Spiel: Ueberzeugen sie sich jetzt selbst, wieviel in dieser Mannschaft noch fehlt.

Nun, mit dieser Feststellung darf der überzeugende Eintrachtsieg aber nicht gemildert werden. Er wurde durch den Fleiß einiger Spieler erzielt. Da war die Spurtkraft des vor der Pause guten Kress, auf den sich der beste Bremerhavener Wagenbreth später immer konsequenter einzustellen wußte. Da war die robuste Kampfkraft von Meier, der eine Nase für Steilpässe hat. Und da war die vor Halbzeit erfreuliche Formsteigerung Feigenspans, der sogar zweimal wieder köpfte, wie in besten Tagen. Zu diesen drei „Feuern", die lichterloh brannten, hätten nur noch zwei ideale Verbinder gehört.

Bäumler trug da zuerst noch am ehesten zum Spielfluß bei. Er leitete jeden zugespielten Ball direkt und oft auch sehr genau weiter. Der Mann mit der Nr. 10 hieß Alfred Pfaff. Vielleicht dachte er, was soll man sich in dieser Bullenhitze abrennen. Dadurch kam Weilbächer stark ins Schwitzen, weil vor ihm ständig eine riesige Freifläche bestand, auf der sich ausgerechnet auch mit Siegmann noch der am intelligentesten spielende Norddeutsche stand.

Hinter Schymik mag der Gedanke seiner Gelnhäuser Konkurrenz Stinka gesessen haben. Er trabte und trabte und mühte sich so ehrlich ab, daß man ihn auch hinter den großen Drei nennen sollte, die noch die meiste handwerkliche Arbeit zu dem meist mit Steilpässen zurechtgezimmerten, klaren Erfolg lieferten. Daß fünf der neun Tore in der letzten Viertelstunde fielen, mag der beste Beweis dafür gewesen sein, daß den Bremerhavenern auch noch das hartnäckige Samstag-Platzeinweihungsspiel in Heidenheim in den Knochen steckte, das sie 3:0 gewannen.

Man war geneigt, in die Zukunft zu sehen und konnte sich recht gut vorstellen, daß der Eintrachtsturm mit Idealverbindern, wie ihn vielleicht Lindner als Nr. 1 am ehesten spielen kann, eine recht gefährliche Angriffsreihe werden kann. Aber, dann nur mit Steilpässen. Diesmal war es jedenfalls eine Idealprobe für Steilpässe, in die sich später auch Stinka mit viel Fleiß einschaltete. Da die Gästeläufer immer mehr in der Defensive standen, brauchte Stinka keine normale Halbstürmeraufgabe zu erfüllen, so daß für eine Leistungsbeurteilung doch der rechte Maßstab fehlte. Sein Zuspiel kam zu zaghaft, sonst war er recht ordentlich. Das konnte man auch nur in der 2. Halbzeit von Höfer sagen, dem zu empfehlen wäre, daß er nicht soviel darauf losdrischt. Lutz fehlt als Verteidiger die Klarheit, die er als Stopper zu zeigen in der Lage ist. Ja, und Horvat wird der Eintracht gewiß erneut gute Dienste tun, auch Henig, der mit viel Routine die wenigen Schüsse meisterte. (aus 'Der neue Sport' vom 11.08.1958)

 

>> Spieldaten <<

 

© text, artwork & code by fg