Wormatia Worms - Eintracht
Frankfurt |
Freundschaftsspiel 1957/1958
2:2 (0:1)
Termin: 24.05.1958
Zuschauer: 3.000
Schiedsrichter: Fritz (Oggersheim)
Tore: 0:1 Helmut Geiger (1.), 1:1 Müller (63.), 2:1 Wettig (69.), 2:2 Hans-Walter Eigenbrodt (79.)50 Jahre Wormatia Worms
Wormatia Worms | Eintracht Frankfurt |
|
|
Wechsel
|
Wechsel
|
Trainer
|
Trainer |
Die verträumte Halbzeit Wormatia Worms — Eintracht Frankfurt 2:2 (0:1) Am Ende waren beide froh: die Wormser, weil sie unentschieden spielten, die Eintrachtler, weil sie nicht verloren hatten. Es war eigenartig, die Frankfurter standen als klar besseres Team zwölf Minuten vor dem Ende vor der Niederlage. Hermann Höfer rettete bei einem tollen Kopfballduell am Torpfosten zur Ecke und zum Gegenstoß. Dieser brachte durch Eigenbrodt auf Sztanis Kopfballzuspiel das 2:2. Zum Trost der Frankfurter: die Wormser Zuschauer wußten die Leistungen der Eintracht zu schätzen. Eine Halbzeit stellte man auf der Tribüne sogar Vergleiche mit den Spitzenvereinen des Südwestens auf. Sie fielen samt und sonders zugunsten der Riederwälder aus. Eines allerdings vergaßen die Spieler in Schwarzrot während dieser Phase: daß man gegen Wormatia nicht ungestraft die Chancen verschenkt wie ein Onkel aus Amerika die Dollars. In der 1. Minute stand es („leider", sagte Trainer Osswald später) schon 1:0, und von Wormatia waren zehn Spieler überhaupt noch nicht am Ball gewesen. Die erste Körpertäuschung von Geiger glückte, und anschließend dirigierten Sztani und Dieter Lindner den Ball so blitzschnell zum inzwischen gestarteten Geiger ins Gäßchen, daß die Wormatiaspieler sogar das Nachsetzen vergaßen. Vielleicht ging alles so einfach, denn eine Minute später glückte das Manöver mit Sztani ebenso. Aber der Abschluß mißriet, denn Bär warf sich diesmal entschlossen dazwischen. Man hatte so das Gefühl, daß die Tore für die Gäste noch fallen würden. Aber inzwischen verging die beste Zeit. Die Eintrachtspieler schienen es kaum zu merken, da war die Halbzeit da. Wormatia hatte zwar in der letzten Viertelstunde in alter Weise wie zu Zeiten Winklers, Ludwig, Müllers, Eckerts und Faths gekontert. Richtig gefährlich aber war nur'ein Freistoß Müllers, der von den Fäusten des zweiten Lindner sprang. Nach Halbzeit geriet alles nur noch zur Hälfte. Eigenbrodt war für Bäumler gekommen, fühlte sich aber auf Rechtsaußen nicht wohl, Meier beging wieder seine üblichen Fehler, die man im ersten Abschnitt fast vergessen hatte. Vor allem aber fielen die Kraftstationen im Mittelfeld allmählich ab. Damit verlor die Eintracht die Herrschaft über den Gegner. Zehn starke Minuten genügten Worms, um durch Müller (Ch. Lindner half mit einer Fußabwehr nach) und einen Kopf ball Wettigs nach einer Ecke alles bisher Gültige auf den Kopf zu stellen. Das 2:2 kam, wie bereits gesagt, zu je einem Drittel auf die Konten von Höfer, Sztani und Eigenbrodt, der später halbrechts spielte und für neuen Dampf sorgte. Geiger hatte sogar das 3:2 am Fuß, aber zwei Wormser holten seinen Ball aufs leere Tor noch ein. Die besten Leute der Eintracht, Sztani und Horvat, bestimmten im wesentlichen die Partie. Sztani vor, Horvat nach der Pause, als Worms stark wurde. Von den Seitenläufern mutete sich Hanek zuviel zu. Er übertraf aber noch Weilbächer, der, wie Lutz, in der Deckung mit Müller—Lenges nicht ganz zurecht kam. Dieter Lindner verzog sich später auf den Flügel. Sein Namensvetter Charly hatte, vom ersten Treffer abgesehen, große Szenen auf der Linie. Bert Merz (aus 'Der neue Sport' vom 27.05.1958)
|