Eintracht Frankfurt - Wiener SC

Freundschaftsspiel 1957/1958

6:1 (2:0)

Termin: 15.05.1958 im Stadion
Zuschauer: 5.000
Schiedsrichter: Anthes (Weilbach)
Tore:1:0 Istvan Sztani (11.), 2:0 Istvan Sztani (23.), 2:1 Wagner (53.), 3:1 Istvan Sztani (57.), 4:1 Dieter Lindner (58.), 5:1 Dieter Lindner (59.), 6:1 Helmut Geiger (80.)

Im Rahmen der "Stadion-Wettkämpfe"

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Eintracht Frankfurt Wiener SC

 


  • Pelican
  • Hasenkopf
  • Bullwatsch
  • Jaros
  • Oslansky
  • Howanietz
  • Neu
  • Wagner
  • Brocek
  • Skerlan
  • Haumer

 

Wechsel Wechsel
Trainer Trainer
  • Hans Pesser

 

Die Draufgänger vom Riederwald

Eintracht Frankfurt — Wiener SK 6:1 (2:0)

Ein Spiel voller Rosinen. Die Eintracht hatte sie in den Stiefeln, die Wiener im Kopf. Vier Tage vorher hatten sie gerade ihre Punktrunde mit der österreichischen Meisterschaft abgeschlossen, und dieser frische Erfolg schien den guten Dornbergern, wie sie in ihrer Heimat gerufen werden, etwas ins Gehirn gestiegen zu sein. Bis zum Schluß stolzierten sie hochgestochen über den Rasen.

Damit die Gäste uns nicht erschlagen... Drei ihrer Besten fehlten, weil an der Donau die Weltmeisterschaftsvorbereitungen auf Hochtouren laufen. Aber bei den „Lückenbüßern" handelte es sich immerhin um drei approbierte Nationalspieler, die Wacker Wien dem neuen Meister als freundliche Leihgabe für Frankfurt überließ.

Zur Entschuldigung der Wiener kann man nur anführen, daß sie sich gerade im unrechten Moment von der Eintracht erwischen ließen. Die Riederwälder wollen aus der Krise heraus. Sie sind zur Zeit versessen darauf, sich selbst zu bestätigen. In dieser Gemütslage läßt man nicht mit sich „scheiberln", wie die Gäste sich das vielleicht vorstellten. In dieser Gemütslage wird man zum Draufgänger.

Kurzschluß bei Kurzpaß

Annähernd zehn Minuten lang sahen sich Horvat, Höfer und Weilbächer den Tanz an. Als Charlie Lindner im Tor jedoch zweimal hintereinander nur mit letzter Anstrengung klären konnte müssen sie übereinstimmend zu der Feststellung gelangt sein, daß das zu weit führt.

Lindner und Bäumler als Halbstürmer gaben die Einsätze, Sztani als Mittelstürmer köpfte und schoß fürs erste drei Tore, von denen jedes einzelne reif für einen Oskar war. Ein Innentrio wie gemalt. Schade, daß die Außenstürmer nicht ganz mitkamen. Meier, der nach der Pause, als Bäumler ausschied, ins Spiel einstieg, glänzte zwar mit einigen schneidigen Spurts, wirkte aber im entscheidenden Augenblick verwirrt.

Lindners Galaform

Daß nach der Pause trotz des Verzichtes auf Bäumler die meisten Tore fielen, lag daran, daß sich vor allem Lindner in wahre Galaform hineinsteigerte. Lindner schoß auch Tor Nr. 4 und Nr. 5, wobei er, jedesmal Auge in Auge mit dem Klasse-Tormann Pelican, abgeklärt und fix zugleich handelte. Lindner leistete auch die Vorarbeit zum sechsten Treffer von Geiger.

Bleiben Hanek und Eigenbrodt. Auf den Ungar fiel der Schlagschatten des kouragierten Weilbächer, und Eigenbrodt machte den Eindruck, daß er sich als Stopper wohler fühlen würde. Immerhin machten sie sich stets nützlich.     Ludwig Dotzert (aus 'Der neue Sport' vom 19.05.1958)

 

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