Hessen Kassel - Eintracht Frankfurt

Freundschaftsspiel 1957/1958

0:2 (0:1)

Termin: 16.03.1958
Zuschauer: 5.000
Schiedsrichter: Oppermann (Heiligenrode)
Tore:0:1 Istvan Sztani (32.), 0:2 Istvan Sztani (54.)

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Hessen Kassel Eintracht Frankfurt

  • Kirchhoff
  • Alt
  • Volmer
  • Wolf
  • Hutfles
  • Gröll
  • Mainz
  • Schier
  • Schmied
  • Pilz
  • Grabsch

 


 

Wechsel
  • Döring für Wolf
Wechsel
Trainer
Trainer

 

Lutz auf Horvats Spuren

Hessen Kassel — Eintracht Frankfurt 0:2 (0:1)

Der Eintracht merkte man nur an den beiden Toren an, daß sie Tabellenführer im Süden ist. Beide Tore wurden mit schlafwandlerischer Selbstverständlichkeit herausgespielt. Im übrigen sahen die Kasseler dank ihrem Eifer und dem Spielraum, den die Eintracht ihnen ließ, weitaus besser aus als ihr Tabellenplatz. Die Eintrachthintermannschaft war ohne den verletzten Horvat in ihrer Wirksamkeit ein Torso, wenn Amateur Lutz sich auch alle Mühe gab, seinem — auch im wörtlichen Sinne — größeren Vorbild nachzueifern.

Im Eintrachtsturm regierten die Ungarn: Sztani, der zweifache Torschütze, zeichnete oft auch als Regisseur verantwortlich. Lörincz, der nach dem Wechsel Rechtsaußen spielte, brachte mit seinen spritzigen Sprints Leben in die Eintnachtkombinationen. Hanek freilich, der dritte Ungar im Eintrachttrikot, verplemperte sich in Abwehraufgaben und verschwand in der Pause in der Kabine. Schymik, sein Nachfolger im Amt des rechten Läufers, spielte bei gleichem Eifer taktisch geschickter. Kein rechtes Verständnis bei seinen Nebenleuten fand Kreß, der als Außen in der ersten Halbzeit mehr Feuer zeigte denn als Halbrechter nach der Pause. Nicht viel los war mit dem linken Eintrachtflügel, da Bäumler und Meier in Alt und Vollmer aufmerksame Bewacher hatten. Bechtold, der zuverlässigste Abwehrspieler, und der erst lustlose, dann muntere Lindner, vermißte man in der zweiten Halbzeit.

Nein, es war kein begeisterndes Spiel. Das Odium des Punktekampfes fehlte, und die Spielfreude der Aktiven erstickte im tiefen Schlamm des Auestadions. Den größeren Kampfgeist besaßen die Kasseler, aber wie arm sah es um ihre Kombinationen aus! Wie ungenau kamen ihre Vorlagen! Die vier größten Chancen, die die Nordhessen hatten, verschoß der alt gewordene Metzner und der in der zweiten Hälfte im Sturm spielende Döring. Groll, der in der ersten Halbzeit mit viel Geschick im Mittelfeld wirkte, der junge Alt, der mit der Kälte eines Routiniers die Bälle wegputzte, waren die Besten in der Kasseler Hintermannschaft. Etwas zu hart gingen Linksaußen Grabsch und Abwehrspieler Pilz ins Zeug. Kirchhoff, der Schlußmann des KSV, wirkte in seinen Aktionen sicherer als Loy, der sich auf dem glatten Boden nicht recht wohl fühlte. Pfaffs Fehlen — sein Söhnchen brach ein Bein und so blieb Alfred I. in Frankfurt — fiel kaum ins Gewicht. Der sensible Halbstürmer hätte gegen die massiv verteidigenden KSV-Backs doch bald die Laune verloren...     G. E. Eib (aus 'Der neue Sport' vom 17.03.1958)

 

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