RFC Lüttich - Eintracht
Frankfurt |
Freundschaftsspiel 1957/1958
1:1 (0:1)
Termin: 14.11.1957, Flutlichtspiel
Zuschauer: 8.000
Schiedsrichter:
Tore: 0:1 Istvan Sztani (36.), 1:1 Wegria (80.)
RFC Lüttich | Eintracht Frankfurt |
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Trainer |
Trainer |
Die Reise der Frankfurter Eintracht Horvats Glanzpartie Man mußte nach Lüttich fahren, um Horvat in seinem bisher besten Spiel für die Eintracht zu sehen. Die Lütticher Zeitungen widmeten die Hälfte ihres Berichtes vom Eintracht-Gastspiel dem Jugoslawen, den sie als einen Mann feierten, „der nie zu altern scheint", und der ihren Sturm einfach leerlaufen ließ. Dieser Lütticher Angriff hatte drei Tage zuvor ein 5:0 über Olympique Charleroi herausgeschossen und wollte auf diesem Siegespfad weiter marschieren. Er besaß gut drei Mann von der Spurtkraft eines Richard Kreß und einen Mittelstürmer, wie er nicht alle Tage über den Weg läuft. Dieser Wegria, ein toller Schütze vor dem Herrn, war Horvats unmittelbarer Gegner. Ivica hielt ihn vom Strafraum so weit fern, daß der junge Mann aus der belgischen Junioren-Nationalelf von weit außerhalb zu schießen begann. Es dauerte immerhin bis zur 80. Minute, ehe er traf. Gegen seinen Ball aus 25 Metern war Morlocks Schuß im Stadion kürzlich nur zweite Wahl. „Ivica beschnitt nicht nur die Wege von Wegria, sondern auch die seiner Nebenleute. Ivica kurvte um die Gegner herum, als seien sie Spielzeugschachteln, er war der Souverän auf dem Feld." So schrieben die belgischen Zeitungen, und am Freitagvormittag war ein Dolmetscher lange beschäftigt, in der Hotelhalle die Lobgesänge auf Horvat und die Eintracht zu verlesen. Die Eintracht hat gefallen. Das war auch aus jedem Wort zu hören, obwohl sie gar nicht so unwiderstehlich ins Spiel kam wie in Fürth und Braunschweig. Der Gegner war schnell und zerstörte vieles schon in der Entstehung. Geiger—Bäumler kamen nicht so zurecht wie sonst, Weilbächer kämpfte mit der Bodenschwierigkeit und dem ungewohnten rechten Läufer-Posten. Die Ungarn Sztani und Hanek müssen noch viel mehr zulegen, wenn sie erste Wahl werden wollen. Fleißig wie immer Richard Kreß, ein guter Ballverteiler Alfred Pfaff und mit Horvat verwachsen die gesamte Abwehr. Bei der Form von Horvat und Loy wußte man nachher, daß Pfaffs Pfostenschuß in der 44. Minute den Sieg bedeutet hätte. (Bert Merz in 'Der neue Sport' vom 18.11.1957)
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