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Eintracht Frankfurt - 1. FC
Nürnberg |
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Oberliga Süd 1957/58 - 12. Spieltag
2:1 (2:0)
Termin: 27.10.1957
Zuschauer: 45.000
Schiedsrichter: Dusch (Kaiserslautern)
Tore: 1:0 Richard Kreß (28.), 2:0 Helmut Geiger (43.), 2:1 Morlock (73.)
Eintracht Frankfurt | 1. FC Nürnberg |
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Trainer | Trainer
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Zu spät kam der Anschlußtreffer des Clubs, die Kräfte waren verbraucht An Schymik - Weilbächer zerbrach der Club! Die überragenden Stopper Horvat und Knoll als Abwehr-Strategen R. LUDWIG: Duell der Läufergespanne — Nürnberg begann meisterlich
Eintracht Frankfurt — 1. FC Nürnberg 2:1 (2:0) Fast eine halbe Stunde war gespielt, da schlug das Schicksal den großartigen Nürnberger Torwächter Wabra zum erstenmal, und noch vor der Pause mußte er das Leder erneut aus seinem Netz holen. Der Anschlußtreffer in der 73. Minute kam zu spät und die Kräfte waren hüben und drüben verbraucht. Als der korrekte Schiedsrichter Dusch abpfiff, stieg der Jubelschrei der Massen in den bereits dunkel werdenden Himmel. Mit 2:1 hatte der Tabellenzweite Eintracht den Ersten verdient geschlagen. Im Eintracht-Angriff, bei dem Pfaff fehlte, war keineswegs alles in Ordnung. Feigenspan zumal hatte einen schwachen Tag erwischt. Knoll nahm ihm sichtlich den Nerv. Der Nürnberger mit der Nummer 5 ließ ihn nicht los, gewann jeden Zweikampf und raubte dadurch Feigenspan dann wohl auch das Selbstvertrauen, das nötig gewesen wäre, um einige klare Chancen zu verwerten. Dafür war Kreß auf dem rechten Verbinderposten bis zu seiner Verletzung in der zweiten Hälfte die treibende Kraft im Eintracht-Sturm. Zwar scheiterte er oft im letzten Augenblick an Kreißel, Knoll oder Kraft, aber sein unermüdliches Anrennen bedeutete doch eine ständige Belastung der Nürnberger Hintermannschaft. Unauffällig, aber wirkungsvoll arbeitete der junge Lindner, bei Geiger und Bäumler wechselten Licht und Schatten. Diesmal hat die Eintracht verdient gewonnen, dabei hat der Club nicht enttäuscht, wenigstens nicht die, die Freude an gepflegtem Fußball haben. Die Gerechtigkeit gebietet aber festzustellen, daß auch die Eintracht in dieser Hinsicht Großes bot. Rappans Lob für Morlock, Kreß „Dreimal ging's im Stadion ins Auge" sagte Adolf Patek, „aber jetzt ist der Bann gebrochen. Kampf und Spiel, beides sah man. Unser Sieg geht in Ordnung. Bedauerlich, daß Kreß in der zweiten Halbzeit verletzt wurde. Der Motor war dann abgeschaltet. Gut unsere Hintermannschaft, überragend Läufer Schymik. Der Club hat immer gute Torleute. Die Nürnberger imponierten außerdem durch ihr rasches Spiel". Und Karl Rappan, der lange die Schweizer Nationalelf trainierte, meinte nachher: „Etwas enttäuscht war ich über die mangelnde Taktik einzelner Spieler, überrascht aber vom Tempo der Frankfurter. Was Morlock macht, hat stets Hand und Fuß, aber es fehlen ihm die richtigen Nebenleute. Bei der Eintracht war Kreß bis zu seiner Verletzung der Mann im Sturm." In der Club-Kabine tröstete man sich mit der Gewißheit, trotz der Niederlage noch Tabellenerster geblieben zu sein. „Bimbo" Binder meinte, daß der Club einen Punkt verdient hätte, zumal seine Mannschaft heute in der zweiten Halbzeit wesentlich besser spielte. „Gut die gesamte Frankfurter Hintermannschaft. Leider fand sich unser Sturm erst in der zweiten Halbzeit. Maxi Morlock kam gerade vom Brausen: „Die Eintracht trafen wir heute in einer guten Form an. Dreh- und Angelpunkt war Mittelläufer Horvat, imponiert hat ferner Verteidiger Höfer". Und Rudi Gramlich, der Eintracht-Vorsitzende, meinte,
daß beide Mannschaften ihr Bestes boten, seine Eintracht den Chancen
nach aber mehr Tore hätte erzielen müssen: „Auf beiden
Seiten wurde verbissen um die Punkte gekämpft". K.
Kern (aus dem 'Sport-Magazin' vom 28.10.1957) |