Wuppertaler SV - Eintracht Frankfurt

Freundschaftsspiel 1957/1958

0:3 (0:1)

Termin: 03.08.1957 in Lennep
Zuschauer: 6.000
Schiedsrichter: Buschhorn (Wermelskirchen)
Tore: 0:1 Eckehard Feigenspan(13.), 0:2 Helmut Geiger (62.), 0:3 Dieter Lindner (75.)

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Wuppertaler SV Eintracht Frankfurt

  • Wilhelm
  • Tack
  • Hosung
  • Kolkenchbrock
  • Menze
  • Szymaniak
  • Lossack
  • Beck
  • Piontek
  • Kiefer
  • Meuer

 


 

Wechsel
  • Domagalla für Wilhelm (46.)
Wechsel
Trainer
  • Jupp Schmidt
Trainer

 

Die Elf des Vertrauens

Na also! Es geht doch! Seit Samstag kann man wieder ruhig schlafen bei der Eintracht, die zwei Tage vorher in Niederrad aus allen Fugen schien. Beim Jubiläumsspiel im bergischen Lennep gegen die Szymaniak-Elf Wuppertal boten die Riederwälder eine Leistung, mit der man in Süddeutschland gegen jeden Gegner gewinnen kann. Gewiß, es handelte sich nicht um ein Punktspiel. Es handelte sich aber auch nicht um eines jener müden Freundschafts- und Ueberbrückungsspiele. In Lennep kämpfte man auf beiden Seiten mit Schneid und Schwung. Das 3:0 der Riederwälder hat Gewicht.

Es wurde erkämpft von einer Elf, die am Riederwald als Mannschaft des Vertrauens gilt. Die einzige Neuerscheinung war Horvath, und seine Aufstellung hat, bei Gott, nichts mit Experimentieren zu tun. Er hört schon auf „Langer", der Mann mit dem schwierigen Vornamen; aber meistens brauchte man ihn gar nicht zu rufen. Er findet die freistehenden Vordermänner auch so. Nur selten schlug er ins Ungewisse ab, und das tat ihm dann jedesmal sichtlich in der Seele weh. Ansonsten wurde aus jeder seiner Abwehraktionen ein akkurater Paß nach vorn, und am akkuratesten paßte der „Lange" mit dem Kopf. In diesem Punkte befand er sich — in direktem Wortsinn — auf einsamer Höhe. Daß Horvath innerhalb einer Woche völlig von Jugoslawisch auf Riederwälderisch umschalten würde, konnte kein Mensch verlangen. Manchmal wirkte sein kurzes Zuspiel in der Gefahrenzone riskant und überforderte seine Nebenmänner. Aber das wird sich legen.

Im übrigen herrschte nahezu die reine Wonne. Gewiß, Kreß bugsierte den Ball lieber zum ungünstiger postierten Nebenmann, als selbst zu schießen; aber daran hat man sich inzwischen gewöhnt. Pfaff ging erst nach dem Wechsel vom „Ferienspiel" auf Ernst über, und Schymik stand trotz ansteigender Leistungskurve im Beieich der Außenläufer-Größen Szymaniak und Weilbächer stets etwas im Schatten. Aber alles in allem schien von Loy bis Geiger jeder einzelne glänzend erholt.

Lindners große Leistung

Mit einer geradezu verblüffenden Leistung wartete der kleine Lindner auf. Solche Stürmer sind auf dem „freien" Markt nicht zu haben. Man hat sie in der eigenen Jugend oder überhaupt nicht. Lindners Gegenspieler war der grimmige Szymaniak. Man kam nicht an ihm vorbei, ohne sich wehe zu tun. Falls man überhaupt vorbeikam. Aber das konnte den „altklugen" Halbrechten der Riederwälder nur wenig stören. Lindner hatte die Gabe, sich gleichzeitig dem eigenen Mann anzubieten und sich vor dem gegnerischen Mann zu verstecken. Furchtlos und mit entwaffnender Frechheit bollerte er, umringt von drei oder vier Gegenspielern, sein Tor unter die Latte.


Weilbächer im
Zweikampf mit Beck

Dazu das Feuerwerk Kreß', der Spurter Feigenspan, der erwachte Pfaff und ein Geiger, der im Urlaub alle Hemmungen verlor. Wenn dieser Sturm stürmte, dann wackelten die Torpfosten. Einmal wackelte sogar das ganze Tor. Das war, als Weilbächer seinen Freistoß an die Latte nagelte. Der blonde Hans war diesmal nicht zu bremsen. Hoppla, jetzt komm' ich! Selbst Horvath ging zur Seite, wenn Weilbächer sich in den Knäuel stürzte. Genau und weittragend flogen Weilbächers Pässe über den Platz. Es war eine Wucht! Loy, Bechtold und Höfer funktionierten wie ein einziger Mechanismus. So kann man sie lassen, die Riederwälder! Ganz Lennep war sich einig: „Klasse!" Wie gut, daß die 6000 am Donnerstag nicht in Niederrad waren! (Ludwig Dotzert in 'Der neue Sport' vom 05.08.1957)

 

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