Ohne Pfaff

Die Lobeshymnen müssen bei dem Amateurligisten beginnen. Der Oberligist hat nicht viele verdient. Er hielt das Spiel in der Hand, aber er steigerte sich nicht. Der leichte Freundschaftsspieltrott reichte aus, um die Niederräder unter Kontrolle zu halten. In die Knie zu zwingen war die Union niemals. Noch zwei Stürmer vom Format eines Rosenthal fehlten den Platzherren zur echten Sensation. Nur wenn der vorgezogene Niederräder Halblinke in die Eintracht-Hälfte einbrach, entstand echte Gefahr. Einmal allerdings waren die Amateurleute dem Ausgleich näher als die Eintracht einem zweiten Tor. Genau nach einer Stunde mußte Höfer den Ball von der Torlinie köpfen, als Loy von einem Ausflug nicht rechtzeitig zurückgekehrt war.

Bei der Eintracht fehlte Pfaff. Geiger vertrat ihn in seiner verträumten Art nur mäßig. Meier hatte nicht die Form wie vor der Sommerpause. Feigenspan nicht das Glück früherer Spiele. Der neue Mann, Kellner, spielte insgesamt eine Stunde. Er gefiel noch besser als sein Nachfolger Bäumler, ohne schon „heimisch" zu sein. Die Abwehr verließ sich auf ihre Routine. Fehlerfrei war keiner. Der junge Lutz gab ein ansprechendes Debüt. Bei Union hatte die Deckung mit Torwart Winter, Würtz, Roelen und Kremer gutes Format. (Bert Merz in 'Der neue Sport' vom 05.08.1957)

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