Bäumlers Wieder-Einstand

Kein Spaziergang für die Eintracht! Ihre Spieler kamen nicht dazu, an die nahe Sommerpause zu denken. Der Gegner sorgte dafür. Er brannte vor Ehrgeiz, und besonders brannten Wieland und Reichert, vor Jahren noch im Frankfurter Eintracht-Stall. Aber die Riederwälder hatten Kraft und Routine genug, den Gegner in die Schranken zu weisen. Sie hätten im Bedarfsfall noch einen Zahn zulegen können.

Als die Mannschaften aufs Feld liefen, staunte man: Pfaff Seitenläufer, Bäumler und Geiger Halbstürmer, Lindner Ersatzmann. Man wollte den „Kleinen" noch etwas schonen. Nach 30 Minuten mußte er doch ran. Meier schied verletzt aus. Der neue linke Flügel hieß nun Bäumler—Geiger. Es stand aber keiner im Sturm, der mit dem gleichen Elan und der gleichen Frische wie drei Tage zuvor gegen Münster ans Werk ging. Aber es stand ein Feigenspan in der Mitte, der pro Spiel für zwei Tore immer gut ist. Er schaffte sie schon vor Halbzeit und brachte damit die Frankfurter Eintracht wieder ins Gleichgewicht, das ihr nach dem Kreuznacher Führungstreffer etwas verloren ging. Die zweite Halbzeit war eigentlich mehr nach dem Sinn der Gäste. Aber man versäumte, bis auf einen Treffer Geigers, doch die Vorteile in zählbare Erfolge umzusetzen.

Vielleicht gab man sich auch mit dem Zwei-Tore-Vorsprung zufrieden. Aber der tüchtige Rockenbach im einheimischen Eintracht-Team wollte es anders. Er erzielte zehn Minuten vor Schluß noch einen Treffer und scheuchte Spieler und Zuschauer noch einmal aus der Lethargie auf. Zum Ausgleich kam es gerechterweise nicht. Dafür war der spielerische Unterschied zwischen dem Süd-Fünften und dem Südwest-Zehnten doch zu deutlich.

Die Sache mit Pfaff wurde angepackt, da Weilbächer fehlte und durch Bäumler das Stürmer-Reservoire noch größer wurde. Beide fielen nicht aus, weder Pfaff noch Bäumler. Sie rissen aber keine Bäume aus. Auch Loy konnte den Beweis, über Rothuber zu stehen, nicht erbringen (Patzer beim ersten Tor). Die Verteidiger erfüllten ihre Aufgaben. Höfer fand noch nicht zur Form des ersten Münster-Spiels zurück. ('Der neue Sport' vom 24.06.1957)

Zwei Eintracht-Siege an der Nahe

He. - Die Frankfurter Eintracht kehrte von ihrer Fußballreise an die Nahe ohne Niederlage wieder in die Mainmetropole zurück. Am Samstag blieb man bei der Kreuznacher Eintracht knapp 3:2 erfolgreich und einen Tag später sahen die Zuschauer in Kirn ein torreiches Treffen, das 7:5 für die Riederwälder endete. Erfolgreichster Torschütze war wieder einmal Feigenspan mit insgesamt fünf Treffern.

Kreuznach - Eintracht 2:3

Eintracht Frankfurt stellte sich am Samstag in sehr starker Aufstellung dem Gastgeber in Kreuznach vor etwa 2500 Zuschauern zum ersten Spiel seiner Veranstaltungen zum 55jährigen Jubiläum. Die Kreuznacher Eintracht hat sich seit dem letzten Besuch der Frankfurter vor zwei Jahren wesentlich verbessert. Die beiden Exeintrachtler Wieland und Reichert sind immer noch Stützen ihrer Mannschaft. Besonders Reichert spielte eine hervorragende Partie. Die frühe Führung der Gastgeber ging auf einen „Kurzschluß" Loys zurück, der einen Flankenball verfehlte, so daß Rockenbach nur einzuköpfen brauchte. Feigenspan brachte durch zwei Tore bis zur Halbzeit die Pausenführung der Frankfurter. Geiger erhöhte nach dem Wechsel auf 3:1, ehe den Kreuznachern wieder durch Rockenbach 15 Min. vor Schluß der Anschlußtreffer gelang. Die letzten Minuten standen im Zeichen der Kreuznacher, die das Frankfurter Tor ununterbrochen berannten, ohne jedoch einen weiteren Treffer anbringen zu können. Bei den Riederwäldern spielte Pfaff für den beruflich verhinderten Weilbächer linker Läufer. (aus 'Frankfurter Neue Presse' vom 24.06.1957)

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