1. FC Köln—Eintr. Frankfurt 1:0 (0:0)

Es war kein Wetter und kein Termin für Fußball. Vom Platz in der Riehler Rennbahn ganz zu schweigen, auf dem sich ein für die 3000 Zuschauer ergötzlicher, für die Spieler aber gefährlicher Eiertanz abspielte. Der Zufall schüttelte seine Chancen aus, mal für diesen, mal für jenen. Er wollte es, daß der bessere Torhüter (Rothuber) ein Tor hinnehmen mußte, der schwächere (Klemm) dagegen im Glück schwamm. Damit ist gesagt, daß die Eintracht ein Remis verdient hatte. An Möglichkeiten dazu fehlte es nicht.

Die Zuschauer freuten sich hauptsächlich an den Zweikämpfen der Ballkünstler Pfaff und Cajkowski, von denen jeder den anderen mit seinen Tricks bluffen wollte. Der Erfolg war genau verteilt, jedoch hat der Mann aus Jugoslawien mit dem Cajkowski 1952 oder 1954 nicht mehr viel gemein. Er wurde vor der Pause sogar von Dörner in der Wirkung weit übertroffen. Dörner war es auch, der Dampf hinter die Kölner Züge setzte, die vornehmlich in der ersten Halbzeit gegen Rothubers Tor brausten.

Rothuber packte sicher zu und hielt zwei Bälle, die jeder schon im Netz sah. Der als Verteidiger wieder einmal eingesetzte Bechtold II verlor lediglich in der zweiten Hälfte einige Male die Kontrolle über seinen Gegner. Höfer, der sehr vorsichtig spielte, war nicht ganz so wirkungsvoll. Ueberraschend, daß Wloka, trotz seiner offensichtlichen Startschwierigkeiten, den Gegnern immer noch zuvor kam. Ausgezeichnet spielte Bechtold I mit dicker Wollkapuze. Sein Fleiß im Mittelfeld war kaum zu übertreffen. Der Sturm war, solange Hesse neben Weilbächer Rechtsaußen spielte, gleichmäßig stark. Später, als Eigenbrod eintrat, verlagerte sich alles nach links, wo Geiger viel zu umständlich wirkte. (Bert Merz in 'Der neue Sport' vom 31.12.1956)

>> Spieldaten <<