Flutlicht - Freuden

Die Eintracht hatte Glück bei ihrer Flutlicht-Premiere. Es kamen 15 000 zum Riederwald, die ein feines Spielchen sahen. Köln bot alles mit Rang und Namen auf, von Klemm über Stollenwerk, Dörner, Röhrig, Müller bis zu Schäfer. Selbst Cajkowski erschien in der zweiten Halbzeit noch. Aber er konnte das Schiff nicht mehr retten, das nach einer glanzvollen ersten Hälfte in die klare Niederlage steuerte.

Nun, der Gast spielte wunderschön. Der Ball lief durch die Reihen der Rotweißen fast ohne Aufenthalt und die Eintrachtler hatten Mühe, mitzuhalten. Aber die Gäste gewannen nur eine halbe Spielzeit Raum und nur so lange, bis Kudrass sich konsequent zu Müller stellte, von dem zunächst, mit Röhrig als Hintermann, alle Gefährlichkeit des Kölner Angriffs ausging. Später verschleppte sich das Spiel der Rheinländer immer mehr in die Breite.

Die Eintracht aber drehte auf. Und da sah man erst, daß Köln keinen Kress und keinen Pfaff besaß. Da war plötzlich hinter jedem Angriff Feuer, und selbst der schwach startende Bäumler wurde mitgerissen. Feigenspan und Geiger wurden eingespannt, und die Westdeutschen bis zur 68. Minute an den Rand einer hohen Niederlage gebracht. Der Eintracht-Sturm hatte wieder einmal alle Fesseln gesprengt. Die Abwehr mit Höfer als energischen und umsichtigen Stopper, dem unerschrockenen Bechtold 2 und Loy im Tor trug ihr Maß zum Sieg bei. Die Ueberraschung: Weilbächer war ein vielversprechender Außenläufer. (Bert Merz in 'Der neue Sport' vom 24.09.1956)

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