Eintracht Frankfurt - Rampla
Juniors Montevideo |
Freundschaftsspiel 1955/1956
0:2 (0:2)
Termin: 01.05.1956
Zuschauer: 8.000
Schiedsrichter: Jakobi (Mannheim). — Zuschauer; 8000
Tore: 0:1 Perez (1.), 0:2 Villalba (12.)
Eintracht Frankfurt | Rampla Juniors Montevideo |
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Wechsel | Wechsel |
Trainer | Trainer |
Höfer, Schymik trumpfen immer stärker auf R. LUDWIG: Die Frankfurter Eintracht ließ sich überrumpeln - Kreß war nicht zu halten Eintr. Frankf. — Rampla Montevideo 0:2 (0:2) Frankfurt (Eigener Bericht). — Das kalte Wetter, vielleicht auch die derzeit herrschende Fußballmüdigkeit in Frankfurt und die vielen Veranstaltungen des 1. Mai hatten nur 8000 Zuschauer in den Riederwald gelockt, wo sie jämmerlich froren. Die Gäste kamen, sahen und schossen fast vom Anstoß weg das erste Tor: Rechtsaußen Villalba köpfte eine Linksflanke an den Pfosten, der Abpraller flitzte vom Schopf des Halblinken Perez unhaltbar für Rothuber ins Netz. Nach weiteren zehn Minuten jagte Villalba nach einem großartigen Frontalangriff das Leder zum zweiten Male ins Frankfurter Tor. Damit war das Endresultat bereits hergestellt. Die Gäste verfügten über eine Fülle von technischen Fertigkeiten. Am Ball waren sie bedeutend besser und ihr Kopfballspiel wirkte nahezu vollendet. Die Eintracht zwang die „Urus" zur Entfaltung ihres vollen Könnens. 12:0 hieß das Eckballverhältnis zugunsten der Adlerträger. Aber deren Sturm hatte heute nur einen vollwertigen Mann, der es allein natürlich auch nicht schaffen konnte: Kreß. Ihm am nächsten kam noch Geiger. Alfred Pfaff konnte sich anscheinend mit dem Spiel seiner uruguayischen Gegner nicht befreunden und wirkte recht lustlos. Feigenspan und Weilbächer als Mittelstürmer waren für die im brasilianischen Stil deckenden Rampla Juniors nie ein Problem. Jeden Nahkampf beinahe gewannen die Gaste aus Uebersee. Das Spiel war besonders im 1. Akt spannend und reich an schönen Torszenen. Der Uru-Torhüter riß mit seinen wirklich grandiosen Paraden die Zuschauer immer wieder zu Beifallsstürmen hin. Das Abwehrspiel der Ramplas war eine Kombination aus Schweizer und brasilianischem Riegel: Pineyro, Miramonte, Ferreira und Brazionis standen so ziemlich ungestaffelt in einer Reihe vor ihrem Strafraum, Castillo mit der Nummer 5 pendelte unentwegt zwischen dieser Abwehr und dem Sturm umher. Großartig im Angriff die Supertechniker Perez, Omarini und Villalba. Man sah eine ganze Menge an diesem ersten Mainachmittag. Aber begeistert — nein, das war man nicht. Immerhin: wir durften uns — von unserm Standpunkt aus gesehen — über den immer besser werdenden Schymik und über Höfer freuen. ('Sport-Magazin' vom 03.05.1956)
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