Spiel ohne Höhepunkte

Eintracht Frankfurt - AC Bellinzona 3:1

So ist es nun einmal in Freundschaftsspielen, kein Spieler wagt den höchsten Einsatz, mit dem die ganz große Leistung gelingt. So blieb manche gute Idee letzten Endes doch erfolglos beim Mittwochabend-Spiel zwischen der Eintracht und dem Schweizer Gast Bellinzona. Trotzdem können wir feststellen, daß mit der Eintracht in dieser Saison sehr zu rechnen ist. Denn die Schweizer waren ein guter Gegner, dessen Abwehr jedem Sturm das Torschießen recht schwer machen kann. Zudem kämpften die Eidgenossen vor 7000 Zuschauern sichtlich um ein möglichst gutes Resultat, zum Schluß sogar recht hart, wenn auch nicht unfair.

Gefährden konnten sie die "Adlerträger" aber niemals. Vor allem die Eintracht-Läuferreihe Remlein-Höfer-Schymik war für die Schweizer ein nie zu nehmendes Hindernis. Höfer sorgte für Ruhe in der Abwehr, was besonders Kudras und dem erstmals wieder mitwirkenden Loy, dem man die lange Pause besonders anmerkte, sehr wohl tat. Und von Remlein und Schymik kamen die langen Vorlagen, die Pfaff, Geiger und besonders Richard Kreß zu nutzen verstanden. Überhaupt Schymik. Der Junge versteht nicht nur, sich in der Abwehr erfolgreich durchzusetzen, er zeigte auch sehr viel Spielverständnis mit seinem linken Flügel Pfaff/Geiger. Wie gescheit und blitzschnell kamen wieder Pfaffs Vorlagen, und dazu zeigte er noch einen vorbildlichen Einsatz. Enttäuschend waren lediglich Heitkamp, der zu unbeweglich ist, und Weilbächer, der seine große Stärke von einst, sein unbekümmertes Draufgängertum, fast ganz verloren hat. Rothuber war ein guter Ersatz für den 5 Minuten vor der Pause verletzten Loy.

Die Schweizer hatten in Torwart Pernumian ihren besten Mann, der ungelaublich schnell reagierte. Die Tore: 11. Min. Kreß 1:0, 13. Min. Villa 1:1, 30. Min. Kreß 2:1 nach einer Traumkombination , ??. Min. Geiger 3:1 nach Pfaff-Ecke.      (re) ('Frankfurter Neue Presse' vom 11.08.1955)

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