TuS Neuendorf - Eintracht Frankfurt

Freundschaftsspiel 1955/1956

0:8 (0:5)

Termin: 31.07.1955
Zuschauer: 3.000
Schiedsrichter: Finck (Bonn)
Tore: 0:1 Eckehard Feigenspan (3.), 0:2 Eckehard Feigenspan (16.), 0:3 Eberhard Schymik (26.), 0:4 Eckehard Feigenspan (29.) 0:5 Eckehard Feigenspan (35.) 0:6 Werner Heitkamp (73.), 0:7 Alfred Pfaff (83., Handelfmeter). 0:8 Richard Kreß (86.)

>> Spielbericht <<

TuS Neuendorf Eintracht Frankfurt

  • Hopfenmüller
  • Mohrs
  • Pick
  • Sorger
  • Unkelbach
  • Oster
  • Hansen
  • Müller
  • Miltz
  • Roth
  • Warth

 


 

Wechsel
  • Sonntag für Hansen
  • Schmutzler für Müller
Wechsel
Trainer
  • Helmut Bolz
Trainer

Glückstrahlende Eintracht-Elf

Feigenspan war Liebling der Zuschauer

Eine glückstrahlende Eintracht verließ nach dem Spiel das Oberwerther Stadion in Koblenz unter dem Beifall von 3000 Zuschauern. Der Saisonauftakt konnte nicht großartiger sein. Die Neuerwerbungen hielten das, was sie versprochen hatten. Ein junger Mann namens Feigenspan spielte sich in die Herzen der Zuschauer und wurde Star der Mannschaft. Neuendorf spielte weit unter seiner Form und wurde verdient mit diesem Ergebnis geschlagen.

Man hatte zwar Loy und Wloka zu Hause gelassen, aber Trainer Windmann brachte den Hamburger Heitkamp mit, der sich später auf dem Platz von Weilbächer recht heimisch fühlte. Der stämmige Szymik spielte auf dem linken Läuferposten und dann war noch Feigenspan, dieses blonde Naturtalent von Friedberg. Dieser Junge stand goldrichtig in der Mitte zwischen Weilbächer und Pfaff so sicher, als ob er schon seit Jahr und Tag den Eintrachtadler trüge. Feigenspan war die eigentliche Ueberraschung dieses Spieles. Sein erstes Tor bei der Eintracht, in seiner typischen Art im Alleingang in der dritten Minute erzielt, brachte Stimmung in die Riederwälder.

Es war nicht nur Feigenspan, der Unkelbach und seine Nebenleute in heillose Verwirrung brachte, es waren auch ein ewig unruhiger und temperamentvoller Weilbächer, ein Pfaff, der seinen Bewacher Sorger laufend versetzte und über das Spielfeld trabte wie ein junges Füllen, und ein Kreß, der in der zweiten Hälfte wieder die Spritzigkeit zeigte, die man anfangs an ihm noch vermißt hatte. Neben so viel Glanz verblaßte Geiger etwas und auch bei Heitkamp, der nach der Pause mit Weilbächer tauschte, blitzte nur manchmal das Können durch.

Die Läuferreihe fand bei dem konsternierten Südwestligisten die günstigsten Entfaltungsmöglichkeiten. Remlein und Höfer waren die stärksten Leute in der Deckung, Szymik ein umsichtiger Außenläufer mit einer tüchtigen Portion Offensivinstinkt, dem aber noch die letzte Verständigung in der Raumdeckung fehlte. Kudras operierte mit der gewohnten Routine vor Rothuber, der ein paarmal auf die Probe gestellt wurde und bewies, daß er kein „Ersatzmann" für Loy ist. Ueberragend wirkte Bechtold im Abwehrzentrum. Miltz kam nur selten an ihm vorbei.

Nach dem Feigenspanschen Auftakt gab es zunächst einen überraschenden Einbruch in die Eintrachtdeckung, der aber mit einer Eckendoublette und dem rettenden Kopfball von Szymik glimpflich endete. Dann gab es die erste Ecke für die Eintracht durch Pfaff, aber Weilbächer traf nur die Latte.

Dann war wieder Feigenspan an der Reihe, der unter dem Beifall der objektiven Zuschauer seinen Bewacher Unkelbach elegant überwand und sein zweites Tor erzielte (16. Minute). In der 26. Minute gab es einen feinen 30-m-Schuß von Szymik, der unter Hopfenmüller zum 0:3 hindurchrutschte, und drei Minuten später einen nochmals viel umjubelten Feigenspan-Treffer. Das Eintrachtspiel kam zielstrebig und herzhaft, die Abwehr war präzis und so schnell, daß dem enttäuschten Südwestligisten kaum Zeit blieb die Abwehrformation aufzubauen. Mit dem 5:0 von Feigenspan auf Pfaff-Maßvorlage ging es in die Kabinen.

Auch nachdem Wechsel dominierte die Eintracht, obwohl sie, sich offensichtlich mehr Zurückhaltung auferlegte. Beyers Vorlage eine Viertelstunde vor Schluß gab Heitkamp eine Gelegenheit, die dieser sicher ausnutzte, und dann war Pfaff zur Stelle, als Sorger im Strafraum die Hand im Spiel hatte.

Das achte Tor durch Kreß im Alleingang war ein feiner Abschluß für die großartige Leistung der Eintracht. Bei Neuendorf lieferte Hopfenmüller im Tor und Unkelbach in der Abwehr eine schlechte Partie. Warth war der beste Stürmer, aber weder er noch der nach der Pause für Müller spielende Schmutzler vermochten Linie in den Angriff zu bringen. (aus 'Der neue Sport' vom 01.08.1955)

 

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